Bis zu vier Millionen Besucher auf Cannstatter Wasen erwartet / Bierpreis steigt über elf Euro

| Tourismus Tourismus

Vom Landwirtschaftsfest zu einer der größten Feiern Deutschlands - zum 174. Cannstatter Volksfest erwarten die Organisatoren dreieinhalb bis vier Millionen Besucher. Die Zahlen seien stark vom Wetter abhängig, sagte ein Sprecher von der in.Stuttgart-Veranstaltungsgesellschaft. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) soll dann laut einer Mitteilung das erste Fass auf dem als Wasen bekannten Gelände im Stadtteil Cannstatt anzapfen. Rund 320 Schausteller, Festwirte und Marktkaufleute erwarten während der 17 Tage die Besucher.

Im vergangenen Jahr, zum 200. Geburtstag, waren mehr als vier Millionen Menschen auf den Wasen geströmt. 1817 hatten König Wilhelm I. und seine Frau die «Centralstelle des landwirtschaftlichen Vereins» gegründet, um nach Hungersnöten die Landwirtschaft zu reformieren und die Bauern fortzubilden - im September 1818 feierte das Landwirtschaftliche Hauptfest seine Premiere mit Pferderennen, Preisen für Viehzucht und einer Ausstellung.

Zum ersten Fest kamen 30.000 Menschen in das seinerzeit noch eigenständige Cannstatt mit 3.000 Einwohnern, wie Volksfestexperte Wulf Wager erzählt. «Insofern war das schon damals ein Mega-Event.» Aus allen Landesteilen seien Menschen mit Pferd, Kutsche oder zu Fuß angereist, sagt Wager, der in Cannstatt unter anderem den traditionellen Volksfestumzug organisiert - in diesem Jahr findet der am 29. September statt.

Bierpreis steigt erstmals über elf Euro

Der Preis für eine Maß Bier knackt in diesem Jahr zum ersten Mal die 11-Euro-Marke. Im Dinkelacker Festzelt werde sie 11,20 Euro kosten, kündigte dessen Festwirt Werner Klauss am Dienstag wenige Tage vor der Eröffnung von einem der größten Volksfeste Deutschlands an. In den übrigen sechs großen Festzelten auf dem Wasen kostet die Maß zwischen 10,80 Euro und 10,90 Euro, wie die in.Stuttgart-Veranstaltungsgesellschaft mitteilte.

Klauss, der auch Sprecher der Festwirte ist, rechtfertigt die Preiserhöhung mit außergewöhnlich hohen Zusatzkosten: «Dieses Jahr kommt dazu, dass wir im Sicherheitsdienst und im Reinigungsdienst höhere Qualität genommen haben.» Das schlage jeweils mit 10 000 Euro zu Buche. Ein neues Kassensystem habe 80 000 Euro gekostet - «so kommt immer noch das eine zum anderen.» Rund 200 000 Maß Bier werden nach seinen Angaben während des Festes in dem Zelt ausgeschenkt.

Mit dem Rekordpreis liegen die Wirte in Stuttgart immer noch unter dem Preis, der auf dem Oktoberfest in München für die Maß fällig ist. Dort zahlt der Wiesn-Besucher für das Festbier bis zu 11,80 Euro. Der Wasen startet diesen Freitag (15.00) und geht bis zum 13. Oktober. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine aktuelle Untersuchung des Reiseveranstalters Fit Reisen beleuchtet, welche der UNESCO-Welterbestätten weltweit die höchste Online-Aufmerksamkeit generieren. Die Ergebnisse zeigen eine klare Dominanz europäischer Stätten.

Zwei Professoren haben in einer Studie das Reiseverhalten von Kreuzfahrttouristen in Hamburg anhand mobiler Standortdaten untersucht. Dies kann zur Lenkung von Touristenströmen und dem Ausbau von Angeboten abseits überlaufener Gebiete beitragen.

American Express Global Business Travel und SAP Concur haben eine strategische Allianz bekannt gegeben, um das Geschäftsreisemanagement zu transformieren. Die Partnerschaft zielt darauf ab, Software, Dienstleistungen und Marktplatz-Angebote beider Unternehmen zu bündeln.

Fliegen ab Deutschland ist teuer – und Urlauber buchen laut CDU-Politikerin Karliczek schon heute eher ab Amsterdam oder Warschau. Die Vorsitzende des Tourismusausschusses fordert Entlastungen.

Entgegen dem globalen Trend des sogenannten "Set-Jettings" – dem Reisen zu Drehorten fiktionaler Produktionen – lässt sich hierzulande eine Mehrheit vor einer Reise primär von Dokumentationen inspirieren.

Auf der Nordseeinsel Norderney startet mit „Neywork“ – Tiny Workspaces ein Projekt, das dem wachsenden Trend des flexiblen Arbeitens Rechnung trägt. Das Angebot richtet sich an Selbstständige, Kreative sowie kleine Teams und Unternehmen, die einen professionellen Arbeitsplatz auf der Insel suchen.

Erstmals seit drei Jahren könnte es bei der Lufthansa wieder Streiks der Piloten geben. Die Mitglieder der Vereinigung Cockpit sind laut einer Urabstimmung bereit zum Arbeitskampf.

Laut einer aktuellen Umfrage waren bereits 54 Prozent der Deutschen im vergangenen Jahr als Alleinreisende unterwegs. Trotz der wachsenden Beliebtheit von Solo-Reisen sehen sich Urlauber mit einem wesentlichen Ärgernis konfrontiert: Einzelzimmer-Zuschläge.

Der Lufthansa-Konzern ist zwar groß, aber wenig profitabel. Bis zum Jahr 2030 will Konzernchef Spohr die weltweite Nummer 4 straffen. Auf der Streichliste stehen vor allem Jobs in Deutschland.

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben das Ende der Nightjet-Verbindungen von Wien nach Paris und von Berlin nach Paris bekannt gegeben. Ab dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 werden diese beiden Routen nicht mehr angeboten. Grund sind fehlende Zuschüsse aus Frankreich – trotz guter Nachfrage und Kritik aus der Politik.