TV-Moderator Jan Böhmermann kritisierte in seiner Show „ZDF Magazin Royal“ den Tui-Konzern und dessen Nähe zum russischen Oligarchen und Tui-Großaktionären Alexej Mordaschow. Gleichzeitig engagiert sich der Reiseveranstalter in der Ukraine. Doppelmoral? Nicht für Tui.
„Das Unternehmen wird operativ und strategisch vom Vorstand geführt. Aktionäre sind Investoren, aber sie führen nicht das Unternehmen“, erklärt eine Tui-Sprecherin auf Anfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND). Demnach sei das parallele Engagement der Tui Care Foundation in der Ukraine und die Nähe zu Mordaschow bzw. dessen Frau Marina zwei „völlig voneinander unabhängige Dinge“.
Tui verurteile den Angriff Russlands auf die Ukraine und den andauernden schrecklichen Krieg Russlands gegen die Ukraine und ihr Volk mit aller Deutlichkeit, sagte die Sprecherin weiter. Das Unternehmen fühle sich verpflichtet, Völkerverständigung und den friedlichen Austausch über Grenzen und Kulturen hinweg zu gewährleisten. Zudem unterstütze man die Initiativen und Spendenaktionen der Tui-Mitarbeitenden.
Der russische Oligarch Alexey Mordashov verfügt über 34 Prozent der Stimmrechte der Tui Group und ist seit 2016 Mitglied des Aufsichtsrats. Am 28. Februar verkaufte er seine Anteile von 29,87 Prozent an eine Firma namens Ondero (Tageskarte berichtete). Diese befindet sich laut RND auf den Britischen Jungferninsel und soll Mordaschows dritten Ehefrau Marina gehören.