BTW fordert weniger Bürokratie, mehr Flexibilität und gerechten Wettbewerb

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Unbürokratischer, flexibler und in einem gerechteren Wettbewerbsumfeld – so muss der Arbeitsalltag in den vorwiegend kleinen und mittelständischen Tourismusunternehmen des Landes künftig aussehen. „Bedenkt, dass Wachstum und hohe Beschäftigung nur dann gesichert sind, wenn die Rahmenbedingungen, die die Politik uns setzt, stimmen.“ Mit diesem Appell eröffnete der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) Dr. Michael Frenzel den 21. Tourismusgipfel vor rund 500 Teilnehmern in Berlin. „Es gibt dringende Themen, wie das Ende der Urlaubssteuer, die Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes, Korrekturen der Wettbewerbsbedingungen des Luftverkehrs oder der ordnungspolitische Rahmen für die Plattformökonomie, die angepackt werden müssen. Besser gestern als morgen!“ Die gute wirtschaftliche Entwicklung im Tourismus schlage sich aufgrund geringer Margen und vor allem auch stetig steigender Kosten zu wenig in den Betriebsergebnissen wieder. Unternehmerfrust sei deshalb vorprogrammiert. „Unternehmertum muss sich endlich wieder lohnen.“

Mit Blick auf die von der Bundesregierung angekündigte Nationale Tourismusstrategie forderte Frenzel, dass Tourismuspolitik und -strategie nicht auf Barrierefreiheit und Qualitätsoffensiven reduziert werden dürfen. „Wir werden uns nicht mit dem Verweis darauf, dass Tourismus Ländersache ist, mit einer unambitionierten Strategie zufriedengeben! Steuerpolitik, Arbeitsrecht, ordnungspolitische Rahmensetzung, Verbraucherschutz und Bürokratieabbau - all das fällt in Bundeszuständigkeiten. All das gilt es, in der Nationalen Tourismusstrategie zu berücksichtigen. Der Koalitionsvertrag hat einen ‚ganzheitlich wirtschaftspolitischen Ansatz‘ versprochen. Dieser zentrale Aspekt darf kein Lippenbekenntnis bleiben.“

Frenzel betonte in seiner Rede auch die völkerverbindende und friedenstiftende Wirkung des Tourismus: „Tourismus verbindet Menschen, Staaten und Kulturen. Reisen erweitert den Horizont. Unsere Branche steht wie vielleicht keine zweite für Völkerverständigung und Freiheit, für Weltoffenheit und Multikulti. Für diese Werte stehen wir ein! Diese Werte fordern wir aber auch ein. ‚Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.‘ Dieses berühmte Zitat von Alexander von Humboldt ist aus meiner Sicht heute aktueller denn je. Zu viele Grenzen werden hochgezogen – reale zwischen Ländern und imaginäre in den Köpfen. Deshalb gilt unser Appell mehr denn je: Lasst uns reisen. Lasst uns die Welt anschauen. Lasst uns die Grenzen in unseren Köpfen einreißen. Tourismus kann zu Verständigung und Frieden beitragen. Tourismus ist eine Friedensindustrie und wir sind Teil davon.“

Zwischenbilanz 2018

Die Nachfrage nach Reisen und Ausflügen ist auch in diesem Jahr ungebrochen und steigt nach wie vor, und das weltweit. Das zeigt die Zwischenbilanz 2018:

  • Weltweit stieg die Zahl der Reisenden im ersten Halbjahr um 6 Prozent. 
  • Das Reiseziel Deutschland steuert auf das neunte Rekordjahr in Folge zu. Deutschland profitiert von der Reiselaune der Deutschen und großem Interesse an Reisen im eigenen Land. Deutschlandreisen stehen aber auch im Ausland hoch im Kurs. Im Ergebnis stehen unterm Strich bis August 326 Millionen und damit 4 Prozent mehr Übernachtungen sowohl der inländischen als auch der ausländischen Gäste. Der Umsatz des Gastgewerbes stieg bis einschließlich August um 3,2 Prozent.
  • Bis September zählten die deutschen Flughäfen 185,1 Millionen Passagiere – 2,7 Prozent mehr als in den ersten neun Monaten 2017.

 

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