Coolcation - Liegt Urlaub an kühleren Orten im Trend?

| Tourismus Tourismus

Die Nachfrage nach nördlichen Reisezielen wächst, doch das Mittelmeer bleibt für die Deutschen das Sommerurlaubsziel schlechthin. «Während wir in Skandinavien von Tausenden Reisenden sprechen, buchen für Spanien, Griechenland und die Türkei jedes Jahr Millionen Urlauber aus Deutschland», sagt Tui-Deutschland-Sprecher Aage Dünhaupt.

Größere Umschwünge im sommerlichen Reiseverhalten, wonach Urlauber die Hitze des Südens meiden und kühlere Regionen bevorzugen, beobachtet man auch beim Tui-Konkurrenten Dertour nicht: Ja, die nordischen Länder lägen im Trend. Es sei aber nicht so, dass sie warmen Badedestinationen den Rang abliefen und Reisende ihren Sommerurlaub im großen Stil verlagerten.

Coolcation eher ein Nischentrend

In der Touristik kursiert für das Reiseverhalten, bei dem Urlauber bewusst kühlere Gefilde ohne Hitzerisiko wählen, länger schon das Wort Coolcation – eine Schöpfung aus den englischen Begriffen «cool» (kühl) und «vacation» (Reisen), also frei übersetzt: kühles Reisen.

Doch eine erhöhte Nachfrage in Richtung Norden sei nicht absehbar, sagte schon der Tourismusforscher Martin Lohmann in einem Interview Anfang März. Tui-Deutschland-Sprecher Dünhaupt sieht mit Blick auf die Buchungszahlen bei Deutschlands größtem Veranstalter «eher einen Nischentrend als einen Wandel im Reiseverhalten der Mehrheit». 

Auch wenn die Nachfrage nach nördlichen Reisezielen kontinuierlich wachse, ändere sich an der grundsätzlichen Präferenz der Gäste wenig, sagt Dünhaupt: Das Mittelmeer bleibe die Top-Wahl für den Sommer, mit starken Zuwächsen und unverändert hoher Nachfrage.

Kreuzfahrten in den Norden sind beliebt

Eine Ausnahme sind die Kreuzfahrten: Von acht Schiffen der «Mein Schiff»-Flotte von Tui Cruises seien im Sommer die Hälfte von norddeutschen Häfen aus in den kühleren Fahrtgebieten um Skandinavien, dem Baltikum, Großbritannien und Island unterwegs, so Dünhaupt.

Aida Cruises hat nach Angaben eines Unternehmenssprechers sogar aktuell acht seiner elf Schiffe in deutschen Häfen positioniert. 290 Reisen nach Nordeuropa biete man im Sommer 2025 von dort an. Rund 80 Prozent der Aida-Gäste reisten damit in der Sommersaison ab einem deutschen Hafen. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Nach einem bisher wechselhaften Jahresverlauf steigt die Nachfrage internationaler Gäste im Oktober deutlich. Auch für die kommenden Monate erwartet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) eine weitere Belebung des Incoming-Tourismus.

Die Expedia Group hat eine Vereinbarung zur Übernahme der Plattform Tiqets getroffen. Ziel ist es, Hotel- und Reise-Partnern über eine zentrale Schnittstelle Zugang zu einem Inventar an Attraktionen und lokalen Aktivitäten zu bieten und so das eigene B2B-Wachstum voranzutreiben.

Man tippt wenige Sätze und bekommt in Sekunden personalisierte Urlaubspläne: Künstliche Intelligenz hält auch beim Reisen immer mehr Einzug. Was heißt das für Portale und Reisebüros?

Das Verfahren zur Einreise von Staatsangehörigen aus dem Visa-Waiver-Programm (VWP) in die Vereinigten Staaten könnte sich grundlegend ändern. Die Pläne sehen unter anderem die verpflichtende Angabe der Social-Media-Historie der letzten fünf Jahre vor.

Die Tui Group vermeldet ein Rekordergebnis für das Geschäftsjahr 2025 und stellt eine neue Strategie zur Kapitalausschüttung vor, gestützt auf ein starkes Wachstum in den Segmenten der Urlaubserlebnisse und eine reduzierte Nettoverschuldung.

Das neue Urlaubsresort Caravanserei im Norden Berlins vereint einen Campingplatz mit 150 Stellplätzen und ein Hotel mit 30 Mini-Häusern. Das Konzept setzt auf Komfort, regionale Gastronomie und eine eigene Biogasanlage zur Energieversorgung.

Der Trend des sogenannten „Astrotravel“ gewinnt laut einer Umfrage an Popularität. Passend dazu hat das Reiseportal Urlaubsguru in Zusammenarbeit mit der Astrologin Denise Vanessa Riemer das „Reisehoroskop 2026“ veröffentlicht.

Der neue Fahrplan 2026 der Deutschen Bahn bringt eine Ausweitung des ICE-Halbstundentakts, neue Sprinter-Verbindungen und den ersten barrierefreien Hochgeschwindigkeitszug. Bei der Zuverlässigkeit gibt es aber weiterhin große Herausforderungen.

Ein Blick auf die Altersstruktur und das Reiseverhalten in Deutschland: Experten der Hochschule München zeigen, dass die finanzstarke Boomer-Generation die Klimabilanz des Landes beeinflussen könnte.

Jumeirah steigt mit der Segel-Superyacht „Maltese Falcon“ in das Segment der Luxusyachten ein. Die Yacht wird Teil der Jumeirah Privé Kollektion und soll saisonal Routen im Mittelmeer und der Karibik befahren.