„DestinationPay“: Globales Modell zur Belohnung von nachhaltigem Tourismus

| Tourismus Tourismus

Der Tourismusverband Wonderful Copenhagen hat im Rahmen des Europäischen Tourismusforums das neue Tourismusmodell DestinationPay vorgestellt. Das Konzept lädt Städte weltweit dazu ein, den bereits in Kopenhagen etablierten und preisgekrönten Ansatz CopenPay zu übernehmen, welcher Touristen für nachhaltiges Verhalten mit Vergünstigungen belohnt. Mehrere Destinationen haben bereits Interesse an der Übernahme gezeigt, darunter auch Berlin.

Offene Plattform für nachhaltige Anreize

DestinationPay wurde von Wonderful Copenhagen entwickelt und versteht sich als eine sofort einsatzbereite offene Plattform. Sie stellt anderen Städten und Regionen einen Rahmen, Leitfäden und Werkzeuge zur Verfügung, um eine eigene, an die jeweilige Destination angepasste Version der CopenPay-Initiative einzuführen.

Die Initiative CopenPay wurde in Kopenhagen erstmals im Jahr 2024 gestartet. Sie belohnt Touristen für konkretes nachhaltiges Verhalten. Beispiele hierfür sind die Anreise mit der Bahn oder das Sammeln von Müll während einer Kajaktour in den städtischen Kanälen. Für diese Aktivitäten erhalten die Teilnehmer Vergünstigungen bei lokalen Attraktionen oder Museumseintritten. Um das Wissen weiterzugeben, veranstaltet DestinationPay im Februar ein kostenloses Online-Webinar, bei dem Erkenntnisse, Erfahrungen und Daten aus zwei Jahren CopenPay geteilt werden sollen.

Die Rolle von Berlin: Von CopenPay zu BerlinPay

Die Hauptstadt Berlin gehört zu den ersten Destinationen, die das Modell adaptieren möchten. Konkret laufen in Berlin bereits die Vorbereitungen zur Einführung von BerlinPay, das direkt von der Kopenhagener Initiative inspiriert ist.

Søren Tegen Petersen, CEO von Wonderful Copenhagen, unterstreicht die globale Ambition: „Wir haben gesehen, wie viele unserer Besucher nach anderen und sinnvolleren Erfahrungen suchen. Touristen wollen nicht mehr nur eine Stadt sehen – sie wollen Teil davon sein. CopenPay hat ihnen diese Möglichkeit gegeben. Mit DestinationPay übertragen wir diese Denkweise auf die ganze Welt.“ Er ergänzt, dass die Erfahrungen geteilt werden sollen: „Wir glauben, dass CopenPay zu wichtig ist, um es für uns zu behalten. Viele Reiseziele erwägen bereits die Einführung und Berlin war die erste Destination, die ihr eigenes DestinationPay, BerlinPay, geschaffen hat. Wir erlauben anderen nicht nur, das Modell zu nutzen – wir fördern es sogar und möchten alle unsere Erfahrungen und sogar die Herausforderungen, denen wir dabei begegnet sind, weitergeben.“

Sabine Wendt, zweite Geschäftsführerin von Visit Berlin, bestätigt das Vorhaben und die Inspiration durch das dänische Modell: „CopenPay zeigt, dass positive Veränderungen am besten funktionieren, wenn die Menschen sie aktiv erleben können. Es ist ein starkes Konzept zur Verbesserung des Tourismus, und wir würden uns daher freuen, wenn auch andere Städte diese Idee in Betracht ziehen würden. In Berlin prüfen wir derzeit in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern aus der Besucherwirtschaft die Entwicklung eines vergleichbaren, auf unsere Stadt zugeschnittenen Konzepts.“

Wandel zur Erlebniswirtschaft

Mit der Einführung von DestinationPay lädt Wonderful Copenhagen Reiseziele weltweit ein, sich der Bewegung anzuschließen. Ziel ist es, einen bedeutenden Mehrwert für die Destinationen zu schaffen und zu einem besseren Tourismuserlebnis beizutragen, indem ein signifikanter Teil der Besucher für die Initiative gewonnen wird.

Angesichts der UN-Prognose, dass der weltweite Tourismus bis 2030 voraussichtlich 1,8 Milliarden Ankünfte erreichen wird, sei ein neuer Ansatz dringend erforderlich. DestinationPay stehe für einen Wandel von der Konsumwirtschaft des Reisens hin zu einer neuen Erlebniswirtschaft. In diesem Ansatz wird der Wert einer Reise nicht nur anhand der Ausgaben, sondern auch anhand des Beitrags des Reisenden gemessen.

Apostolos Tzitzikostas, EU-Kommissar für nachhaltigen Verkehr und Tourismus, bekräftigt die Bedeutung: „Wir haben CopenPay von Anfang an unterstützt, weil es die Vision unseres Transition Pathway for Tourism widerspiegelt, bei dem Innovation und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Ich freue mich sehr, dass Kopenhagen diesen Ansatz nun mit DestinationPay auf die globale Bühne bringt – eine Lösung, die viele Reiseziele auf der ganzen Welt inspirieren kann.“


Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine aktuelle Analyse von RateHawk beleuchtet die Buchungstrends für die Weihnachtssaison. Während in Europa traditionelle Ziele stabil bleiben, verzeichnen Fernreiseziele wie Japan ein dreistelliges Wachstum und neue Destinationen abseits der Metropolen gewinnen an Bedeutung.

Das Evangelische Augustinerkloster in Erfurt ist neuer Markenbotschafter für das Reiseland Thüringen. Warum der traditionsreiche Ort als Symbol für Geschichte, Kultur und Glauben ausgewählt wurde.

Die Zeit um Weihnachten und den Jahreswechsel gilt in den Bergen als erster Höhepunkt der Wintersport-Saison. Doch es liegt vielerorts weniger Schnee als sonst. Worauf können sich Skifahrer einstellen? Und wie gehen die Wintersportorte mit dem geringen Niederschlag um?

Der ÖHV-Urlaubsradar prognostiziert eine starke Wintersaison für den Tourismus in Österreich. Drei von vier Reisenden planen ihren Urlaub im Inland, wobei Skifahren und Wellness in den Bundesländern Steiermark, Salzburg und Tirol besonders gefragt sind.

Die Schweiz blickt auf ein ereignisreiches Tourismusjahr 2026. Mit der Eishockey-Weltmeisterschaft, der Eröffnung des TITLIS Tower und exklusiven Hotelprojekten wie der Villa Florhof in Zürich setzt das Land neue Akzente in den Bereichen Sport, Architektur und Gastronomie.

Nach Jahren der Planungs- und Bauarbeiten öffnet das neue Lagunen-Erlebnisbad in Willingen. Was Besucher auf 5.600 Quadratmetern erwartet – und warum das Projekt für die Region so wichtig ist.

Das Flugjahr 2025 ist in Europa von einer zweigeteilten Entwicklung geprägt. Während die Zahl der Flugstreichungen im Vergleich zum Vorjahr laut einer aktuellen Auswertung spürbar zurückgegangen ist, bleibt die Pünktlichkeit eine zentrale Herausforderung für die Branche.

Die Digitalisierung kann das persönliche Gespräch vor Ort nicht ersetzen. Trotz technischer Alternativen steigen die Ausgaben für Geschäftsreisen in Europa massiv an, da Unternehmen physische Präsenz zunehmend als strategisches Instrument nutzen, um in einer volatilen Weltwirtschaft Vertrauen und Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Wirtschaftskrise und hohe Kosten ziehen die winterlichen Urlaubs- und Freizeitpläne vieler Menschen in Deutschland in Mitleidenschaft. Jeweils fünfzehn Prozent wollen in der kalten Jahreszeit entweder Urlaubspläne oder Freizeitaktivitäten einschränken. Ein knappes Viertel will die Ausgaben für die Gastronomie reduzieren.

In Rumänien entsteht mit DraculaLand für eine Milliarde Euro ein neuer Gigant der Unterhaltungsindustrie. Das private Großprojekt nahe Bukarest kombiniert einen 160 Hektar großen Themenpark mit 1.200 Hotelzimmern. Die Eröffnung ist für 2027 geplant.