Deutliche Umsatzrückgänge in Hotellerie und Gastronomie in MV erwartet

| Tourismus Tourismus

Hotellerie und Gastronomie müssen in diesem Jahr mit deutlichen Umsatzrückgängen rechnen. Wie der Präsident des Dehoga Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz, sagte, kalkuliert die Gastronomie mit bis zu einem Viertel geringeren Umsätzen. Auch bei den Beherbergungsbetrieben gebe es zweistellige Rückgänge - «und da ist selten eine 1 davor». Dabei beginne mit dem Ferienstart in Bayern am Montag nun die kurze Zeitspanne, in der ganz Deutschland in den Sommerferien ist und die Hotels und Ferienwohnungen eigentlich ausgebucht sein müssten. Doch die Menschen seien angesichts der weltweiten Probleme vorsichtiger und zurückhaltender als in den Vorjahren.

 

Auch die Perspektiven für die Branche sieht Schwarz derzeit nicht besonders rosig. «In den nächsten Jahren ist im Tourismus kaum ein nennenswertes Wachstum im Tourismus zu erwarten.» Zudem werde eine mögliche Rezession die Branche als einen der personalintensivsten Wirtschaftsbereiche besonders treffen.

Die Unternehmer in den touristischen Betrieben spürten deutlich die Preiserhöhungen beispielsweise bei Lebensmitteln oder Energie. Sie könnten sie aber nicht komplett an die Kunden weitergeben, was die Probleme durch die aktuell sinkende Auslastung weiter verstärke. Dazu komme, dass die Planbarkeit der Bettenbelegung im Vergleich zu den Vorjahren nicht mehr möglich ist. «Die Buchungen kommen immer kurzfristiger», sagte Schwarz.

Gleichzeitig sei es schwierig, bei Hauptenergietreibern wie den Wellnessanlagen zu sparen. Denn bei schlechtem Wetter oder im nahen Herbst seien die Wellnessbereiche mit Schwimmbädern und Saunen als saisonverlängernde Maßnahmen genau die Argumente, die Gäste ins Land zu holen, sagte Schwarz.

Die derzeitige geringere Auslastung kaschiere auch das branchenübergreifende Problem des Fachkräftemangels. In der Corona-Pandemie hätte die Branche wegen der monatelangen Zwangsschließungen viel Personal verloren. Falls die politischen und wirtschaftlichen Umstände im kommenden Jahr wieder eine volle Auslastung ermöglichten, müsse dringend nach Möglichkeiten gesucht werden, alternative Quellen zur Mitarbeitergewinnung zu erschließen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Als erste Stadt der Welt verlangt Venedig jetzt Eintritt: Wer ein paar Stunden zwischen Markusplatz und Rialtobrücke verbringen will, muss zahlen. Die Tourismusbranche beobachtet das genau.

Amsterdam will die Hälfte der anlegenden Flusskreuzfahrtschiffe streichen. Innerhalb von fünf Jahren solle die Zahl der Schiffe, die in der Stadt anlegen dürfen, halbiert werden. Die Stadt schätzt, dass dadurch pro Jahr rund 270 000 Touristen weniger die Stadt besuchen werden. 

 

Mehr als 11 Millionen verkaufte Tickets, von vielen als Tarifrevolution gefeiert: Das Deutschlandticket im Nah- und Regionalverkehr wird bald ein Jahr alt. Seit dem 1. Mai 2023 kann es bundesweit im Nah- und Regionalverkehr genutzt werden. Der monatliche Preis liegt in der Regel bei 49 Euro - aber wie lange noch?

Der Reisekonzern FTI wechselt den Besitzer und soll frisches Kapital bekommen. Das in der Corona-Krise in Bedrängnis geratene Unternehmen sieht darin die Grundlage für Wachstum.

Vom Flughafen Hahn hat Billigflieger Ryanair den deutschen Markt aufgerollt. Auch 25 Jahre später spielt der Hunsrück-Flughafen noch eine Rolle in der Strategie der Iren.

Tourismus ist für Spanien überlebenswichtig. Trotzdem wächst vielerorts im Lande der Verdruss gegenüber den stetig zunehmenden Besuchermassen. Betroffen ist nun auch eine einstige «Friedensoase».

Wer in diesem Jahr hierzulande ein Ferienhaus mietet, darf einer Umfrage zufolge mit weitgehend stabilen Preisen rechnen. Weniger als die Hälfte der Ferienhausvermieter erhöht einer Umfrage zufolge in diesem Jahr die Preise. 90 Prozent der Vermieter rechnen mit gleich vielen oder mehr Buchungen als im Vorjahr.

Bereits zum 20. Mal verleiht der Deutsche Tourismusverband den Preis an Projekte, die neue Ideen im Tourismus umsetzen und als Innovationsmotor gesehen werden. Der Fokus liegt auch in diesem Jahr auf Nachhaltigkeit.

Für viele beginnt mit der warmen Jahreszeit auch die Freizeitparksaison – doch wohin nur am besten? Um die Entscheidung zu erleichtern, hat das Online-Reiseportal kurz-mal-weg.de 92 Freizeitparks in Deutschland nach ihrer Social-Media-Beliebtheit bewertet.

In der Filmreihe «Planet der Affen» übernehmen Affen die Herrschaft über die Erde. Science Fiction. Oder? In der Stadt Lop Buri in Thailand scheint die Zukunftsvision schon Wirklichkeit zu sein.