Deutsche Bahn: Neuer Fahrplan ab Sonntag

| Tourismus Tourismus

Die Deutsche Bahn (DB) führt mit dem Fahrplan 2026, der ab Sonntag, dem 14. Dezember, in Kraft tritt, eine Erweiterung ihres Angebots auf nachfragestarken Strecken ein. Eine zentrale Neuerung ist die Ausweitung des ICE-Halbstundentakts auf 21 Städte im gesamten ICE-Netz, was nahezu eine Verdoppelung des bisherigen Umfangs bedeutet. Damit fahren Fernzüge auf diesen Relationen in einer dem S-Bahn-Betrieb ähnlichen Frequenz.

Trotz umfassender Sanierungsarbeiten und zahlreicher Baustellen im Schienennetz bleibt das Fahrtenangebot im Fernverkehr laut DB stabil auf dem Niveau des Vorjahres. Der Betrieb sieht sich aber weiterhin großen Herausforderungen bezüglich der Zuverlässigkeit gegenüber. Die Flotte wird durch den neuen ICE L ergänzt, was die Voraussetzungen für den Ausbau des Angebots in Regionen mit hoher Nachfrage schafft. Demgegenüber entfallen einige wenig frequentierte Fahrten aus wirtschaftlichen Gründen.

Vereinfachung der ICE-Angebote und stabiler Ticketpreis

Der Fahrplan 2026 zielt auf eine Vereinfachung des Systems ab. Auf den Haupt-ICE-Linien sollen Start- und Zielbahnhöfe, Zwischenhalte, Fahrplantakte und eingesetzte Baureihen vereinheitlicht werden. Dies soll das System weniger komplex, verlässlicher und stabiler gestalten, führt aber vereinzelt zu Veränderungen von Direktverbindungen. Eine Preiserhöhung der Tickets zum neuen Fahrplan 2026 entfällt; die Ticketpreise bleiben stabil.

Ausbau des ICE-Sprinter-Netzes

Das Angebot an ICE-Sprinter-Verbindungen, die sich durch besonders schnelle Fahrten mit wenigen oder keinen Zwischenhalten auszeichnen, wird erweitert. Ein neuer ICE-Sprinter fährt ab dem 18. Dezember in der Rekordzeit von 4:45 Stunden zwischen Berlin und Stuttgart, mit einem einzigen Zwischenhalt in Nürnberg. Die Fahrzeit verkürzt sich dadurch um über eine Stunde. Insgesamt kommen 14 neue Sprinter-Verbindungen hinzu, unter anderem auf den Nord-Süd-Achsen zwischen Hamburg–Frankfurt (Main) und Berlin–München. Einige dieser neuen Sprinter-Verbindungen starten baubedingt erst im Laufe der ersten Woche nach Fahrplanwechsel.

Der erweiterte Halbstundentakt macht Fahrten attraktiver, zum Beispiel zwischen Hamburg, Hannover und Kassel, Berlin, Halle und Erfurt sowie Erfurt, Nürnberg und München. Im Zuge der Verschiebung von Abfahrts- und Ankunftszeiten ergeben sich neue, attraktive Anschlüsse: zweistündlich in Nürnberg für Verbindungen zwischen Stuttgart und Berlin sowie in Erfurt für Fahrten zwischen München und Dresden. Die Reisezeit verkürzt sich hierbei um bis zu 30 Minuten.
 

ICE L startet den Fahrgastbetrieb

Mit dem Fahrplan 2026 beginnt die Einführungsphase des neuen ICE L. Die erste Gelegenheit, den jüngsten ICE-Zug zu nutzen, haben Reisende auf der Strecke zwischen Berlin und Köln. Der ICE L zeichnet sich durch einen komplett stufenlosen Ein- und Ausstieg aus, was Vorteile für Reisende mit körperlichen Einschränkungen, Familien mit Kindern sowie Fahrgäste mit Fahrrädern und Gepäck bietet. Ab Mai 2026 soll der ICE L zwischen Berlin, Hamburg und Westerland (Sylt) verkehren. Ab Mitte Juli 2026 wird er zusätzlich von Nordrhein-Westfalen (NRW) und Frankfurt (Main) nach Westerland sowie von NRW nach Oberstdorf eingesetzt.

Stärkung des internationalen Fernverkehrs

In Kooperation mit Partnerbahnen erweitert die DB das grenzüberschreitende Angebot im Laufe des Jahres um rund 40 neue oder verlängerte Fahrten täglich in neun europäische Länder, darunter Belgien, Dänemark, Polen und Tschechien. Am Sonntag startet die neue Eurocity-Linie Deutschland–Polen, die Leipzig mit Breslau und Krakau beziehungsweise Przemysl verbindet, jeweils mit Anschlüssen von/nach beispielsweise Frankfurt (Main).

Ab Mai 2026 beginnt die durchgehende Verbindung Prag–Kopenhagen über Dresden, Berlin und Hamburg. Durch neue und verbesserte Infrastruktur verkürzt sich die Fahrzeit zwischen Hamburg und Prag um 40 Minuten. Erstmals ab September 2026 sind vier tägliche ICE-Verbindungen zwischen Köln und Antwerpen über den Flughafen Brüssel geplant. Der Flughafen erhält damit einen neuen Anschluss an das ICE-Netz. Der tägliche ICE von Berlin nach Paris fährt ab Sonntag über Halle (Saale), Erfurt, Frankfurt (Main) Hauptbahnhof und Mannheim in die französische Hauptstadt, wodurch Fahrgäste aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen profitieren.

Vereinfachter Ticketkauf für internationale Fahrten

Die Buchungswege für grenzüberschreitende Zugreisen wurden vereinfacht. Neben Tickets für Fernzüge der ÖBB und SBB können Kunden nun auch zahlreiche innerfranzösische TGV-Verbindungen sowie Fahrkarten mit dem Eurostar, darunter Verbindungen von Frankfurt nach London oder von Paris nach Marseille, direkt über bahn.de oder den DB Navigator buchen. Auch durch Deutschland führende Nachtzüge der ÖBB sind über die digitalen DB-Vertriebskanäle erhältlich.

Bis Ende 2026 plant die DB, Tickets aller großen Bahnen der Nachbarländer direkt über ihre digitalen Vertriebskanäle anzubieten. Die technische Grundlage hierfür bildet das OSDM (Open Sales and Distribution Model), ein neuer Standard für den Datenaustausch zwischen europäischen Bahnen und Ticketverkäufern. OSDM soll Kunden eine übersichtliche Preisauskunft inklusive Sparangeboten der Auslandsbahnen bieten sowie die Verwaltung gebuchter Tickets im DB-Kundenkonto ermöglichen.

Fortsetzung der Generalsanierungen der Infrastruktur

Die Generalsanierung der Bahnstrecke Hamburg–Berlin dauert noch bis Ende April des kommenden Jahres an, währenddessen der ICE-Verkehr zwischen den Städten umgeleitet wird. Mit bis zu 65 täglichen Fahrten, davon 36 direkt im Stundentakt, bleibt das Angebot trotz verlängerter Fahrzeit von rund 45 Minuten bestehen. Weitere Baumaßnahmen sind geplant von Februar bis Juli 2026 auf der Wupperstrecke zwischen Hagen und Köln, von Februar bis Dezember 2026 kommt es zu baubedingten Einschränkungen zwischen Nürnberg und Passau, und zwischen Juli und Dezember 2026 wird an der rechten Rheinstrecke zwischen Köln und Frankfurt gebaut. Die geänderten Fahrpläne sind größtenteils bereits in die Auskunftsmedien eingepflegt. Die neuen Verbindungen des Fahrplans 2026 sind auf bahn.de und im DB Navigator abrufbar; Tickets sind bis zu zwölf Monate im Voraus buchbar, internationale Tickets bis zu sechs Monate.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine aktuelle Analyse von RateHawk beleuchtet die Buchungstrends für die Weihnachtssaison. Während in Europa traditionelle Ziele stabil bleiben, verzeichnen Fernreiseziele wie Japan ein dreistelliges Wachstum und neue Destinationen abseits der Metropolen gewinnen an Bedeutung.

Das Evangelische Augustinerkloster in Erfurt ist neuer Markenbotschafter für das Reiseland Thüringen. Warum der traditionsreiche Ort als Symbol für Geschichte, Kultur und Glauben ausgewählt wurde.

Die Zeit um Weihnachten und den Jahreswechsel gilt in den Bergen als erster Höhepunkt der Wintersport-Saison. Doch es liegt vielerorts weniger Schnee als sonst. Worauf können sich Skifahrer einstellen? Und wie gehen die Wintersportorte mit dem geringen Niederschlag um?

Der ÖHV-Urlaubsradar prognostiziert eine starke Wintersaison für den Tourismus in Österreich. Drei von vier Reisenden planen ihren Urlaub im Inland, wobei Skifahren und Wellness in den Bundesländern Steiermark, Salzburg und Tirol besonders gefragt sind.

Die Schweiz blickt auf ein ereignisreiches Tourismusjahr 2026. Mit der Eishockey-Weltmeisterschaft, der Eröffnung des TITLIS Tower und exklusiven Hotelprojekten wie der Villa Florhof in Zürich setzt das Land neue Akzente in den Bereichen Sport, Architektur und Gastronomie.

Nach Jahren der Planungs- und Bauarbeiten öffnet das neue Lagunen-Erlebnisbad in Willingen. Was Besucher auf 5.600 Quadratmetern erwartet – und warum das Projekt für die Region so wichtig ist.

Das Flugjahr 2025 ist in Europa von einer zweigeteilten Entwicklung geprägt. Während die Zahl der Flugstreichungen im Vergleich zum Vorjahr laut einer aktuellen Auswertung spürbar zurückgegangen ist, bleibt die Pünktlichkeit eine zentrale Herausforderung für die Branche.

Die Digitalisierung kann das persönliche Gespräch vor Ort nicht ersetzen. Trotz technischer Alternativen steigen die Ausgaben für Geschäftsreisen in Europa massiv an, da Unternehmen physische Präsenz zunehmend als strategisches Instrument nutzen, um in einer volatilen Weltwirtschaft Vertrauen und Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Wirtschaftskrise und hohe Kosten ziehen die winterlichen Urlaubs- und Freizeitpläne vieler Menschen in Deutschland in Mitleidenschaft. Jeweils fünfzehn Prozent wollen in der kalten Jahreszeit entweder Urlaubspläne oder Freizeitaktivitäten einschränken. Ein knappes Viertel will die Ausgaben für die Gastronomie reduzieren.

In Rumänien entsteht mit DraculaLand für eine Milliarde Euro ein neuer Gigant der Unterhaltungsindustrie. Das private Großprojekt nahe Bukarest kombiniert einen 160 Hektar großen Themenpark mit 1.200 Hotelzimmern. Die Eröffnung ist für 2027 geplant.