Die Kunden-App der Deutschen Bahn soll besser werden und künftig auch mit Spracherkennung ausgestattet sein. «Wir entwickeln gerade einen digitalen Assistenten, mit dem ich zum Beispiel über mein Smartphone wie mit Siri kommunizieren kann», teilte Innovations-Vorständin Sabina Jeschke mit Blick auf die Spracherkennungssoftware des Handy-Herstellers Apple mit. Bis 2021 soll das auf Künstlicher Intelligenz basierende Assistenzsystem auf der Internetseite, der Bahn-App sowie an Bahnhöfen verfügbar sein. Schon jetzt beherrsche die Technik mehrere Sprachen.
Die Bahn hatte einen Prototypen des Systems jüngst mehrere Wochen lang am Berliner Hauptbahnhof getestet. Kunden konnten den Roboterkopf Semmi nach ihren Verbindungen und Verspätungen fragen. Nach Anlaufschwierigkeiten wegen einer defekten Wlan-Verbindung beim Auftakt zog der Konzern am Ende der Testphase ein positives Fazit.
Bei der Digitalisierung steht die Bahn immer wieder in der Kritik. Manche Dienste, wie etwa die Rückerstattung nach Verspätungen, gelten als aufwendig, weil dafür nach wie vor analoge Formulare nötig sind. Auch das will der Konzern mittelfristig ändern, ohne sich auf einen Zeitpunkt festzulegen. Die Bahn will das Thema als Bestandteil der neuen Digital-Struktur angehen und nicht als Einzelmaßnahme.
Im Rahmen des Konzepts Starke Schiene soll auch an anderen Stellen digital aufgebessert werden: Der Fernverkehr soll mit dem europäischen Zugsteuerungssystem ETCS ausgestattet werden, das eine engere Taktung der Züge ermöglicht. Die Fahrzeuge bekommen mehr Sensoren, um genauere Infos zu liefern, etwa wann welches Bauteil ausgetauscht werden muss. Das Hinweissystem für Verspätungen und Fahrplanänderungen soll auf diese Weise ebenfalls zuverlässiger werden. (dpa)