Deutsche verreisen am liebsten in Deutschland

| Tourismus Tourismus

Ob Bayern, Mallorca oder Ostsee: Die Menschen in Deutschland lieben das Reisen. Das hat sich auch mit Blick auf die Krisen in der Welt und wirtschaftliche Unsicherheiten nicht geändert, wie die 41. Tourismusanalyse der Stiftung für Zukunftsfragen ergeben hat. 

So hätten 63 Prozent der Befragten im vergangenen Jahr eine mindestens fünftägige Reise unternommen, sagte Ulrich Reinhardt, der wissenschaftliche Leiter der Stiftung, der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Das waren so viele wie seit fast 20 Jahren nicht mehr «Trotz aller Krisen ist die Reiselust der Deutschen ungebrochen.» 2023 waren es 61 Prozent. «Urlaub scheint die populärste Form des Glücks auch in Krisenzeiten zu sein.» 

Bayern und Mecklenburg-Vorpommern beliebt

In den meisten Fällen zog es die Reisenden dabei ins eigene Land. 36,2 Prozent der Befragten wählten Deutschland als Ziel für ihre Haupturlaubsreise. Regionen in der Nähe zu Bergen oder der Ostsee sind dabei nach wie die verlockendsten für mehrtägige Auszeiten: Am liebsten buchten die Menschen eine Unterkunft in Bayern (6,6 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (5,6 Prozent). Danach folgen Baden-Württemberg (4,7) und Niedersachsen (4,1).

Spanien ist und bleibt Lieblingsziel in Europa

Wer doch lieber ins europäische Ausland wollte, reiste der Befragung zufolge am liebsten nach Spanien. Auch wenn der Anteil im Vergleich zu 2014 deutlich gesunken sind, gilt Spanien noch immer als das Lieblingsreiseziel der Deutschen in Europa. 9,1 Prozent der Befragten hatten dort im vergangenen Jahr Urlaub gebucht. 2014 waren es noch 14,4 Prozent. 

Stabil auf Platz zwei hat sich Italien mit 6,6 Prozent der Reisenden breit gemacht. Dahinter folgen die Türkei (5,8 Prozent) und Skandinavien (4,6 Prozent). Die skandinavischen Länder Norwegen, Finnland und Schweden sind dabei in der Gunst der Urlauber in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. 2014 hatten nur 2,4 Prozent der Reisenden die nordischen Länder für ihren Jahresurlaub ausgewählt. 

Zudem haben sich viele Deutsche im vergangenen Jahr für eine Fernreise entschieden - 16 Prozent der Reisenden wollten ihre Auszeit gern auf anderen Kontinenten verbringen. Am beliebtesten waren dabei Länder in Asien.

Zwei Drittel haben schon für 2025 gebucht

Und die Reiselust bleibt der Umfrage zufolge auch 2025 ungebrochen. Schon jetzt haben zwei Drittel der Menschen ihren Urlaub bereits fest eingeplant. Dabei setzen die meisten von ihnen - 36 Prozent - aufs Frühbuchen. 

Für die 41. Tourismusanalyse der Stiftung für Zukunftsfragen sind im Dezember und Januar 3.000 Menschen online befragt worden. Ulrich Reinhardt, der wissenschaftliche Leiter der Stiftung, begleitet diese Analyse bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten. Und dabei hat er festgestellt: «Die Motive des Reisens haben sich kaum verändert. Urlaub soll das Grundbedürfnis "Erholung von der Arbeit" befriedigen.» 

Gros der Gäste sind «Pauschalurlauber mit Adiletten am Strand»

Und die allermeisten Urlauber wollen nach wie vor Sonne, Strand und Meer. «Sie wollen sich da erholen, wollen sich abends am Büfett satt essen und ihr kleines Hotelzimmer, ihre Pension oder ihre Ferienwohnung haben.» Es gebe auch viele individuelle Angebote - ob vegan, bio oder Urlaube mit Co2-Kompensation - diese seien aber vor allem gut nachgefragte Nischen. «Aber das Gros der Gäste ist nach wie vor der deutsche Pauschalurlauber, der mit Adiletten am Strand langläuft.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der ÖHV-Urlaubsradar prognostiziert eine starke Wintersaison für den Tourismus in Österreich. Drei von vier Reisenden planen ihren Urlaub im Inland, wobei Skifahren und Wellness in den Bundesländern Steiermark, Salzburg und Tirol besonders gefragt sind.

Die Schweiz blickt auf ein ereignisreiches Tourismusjahr 2026. Mit der Eishockey-Weltmeisterschaft, der Eröffnung des TITLIS Tower und exklusiven Hotelprojekten wie der Villa Florhof in Zürich setzt das Land neue Akzente in den Bereichen Sport, Architektur und Gastronomie.

Nach Jahren der Planungs- und Bauarbeiten öffnet das neue Lagunen-Erlebnisbad in Willingen. Was Besucher auf 5.600 Quadratmetern erwartet – und warum das Projekt für die Region so wichtig ist.

Das Flugjahr 2025 ist in Europa von einer zweigeteilten Entwicklung geprägt. Während die Zahl der Flugstreichungen im Vergleich zum Vorjahr laut einer aktuellen Auswertung spürbar zurückgegangen ist, bleibt die Pünktlichkeit eine zentrale Herausforderung für die Branche.

Die Digitalisierung kann das persönliche Gespräch vor Ort nicht ersetzen. Trotz technischer Alternativen steigen die Ausgaben für Geschäftsreisen in Europa massiv an, da Unternehmen physische Präsenz zunehmend als strategisches Instrument nutzen, um in einer volatilen Weltwirtschaft Vertrauen und Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Wirtschaftskrise und hohe Kosten ziehen die winterlichen Urlaubs- und Freizeitpläne vieler Menschen in Deutschland in Mitleidenschaft. Jeweils fünfzehn Prozent wollen in der kalten Jahreszeit entweder Urlaubspläne oder Freizeitaktivitäten einschränken. Ein knappes Viertel will die Ausgaben für die Gastronomie reduzieren.

In Rumänien entsteht mit DraculaLand für eine Milliarde Euro ein neuer Gigant der Unterhaltungsindustrie. Das private Großprojekt nahe Bukarest kombiniert einen 160 Hektar großen Themenpark mit 1.200 Hotelzimmern. Die Eröffnung ist für 2027 geplant.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass europäische Destinationen im Jahr 2026 weltweit am beliebtesten sind. Reisende suchen demnach vermehrt nach Zielen mit starkem kulturellen Charakter, guter Erreichbarkeit und digitaler Infrastruktur.

Nach einem bisher wechselhaften Jahresverlauf steigt die Nachfrage internationaler Gäste im Oktober deutlich. Auch für die kommenden Monate erwartet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) eine weitere Belebung des Incoming-Tourismus.

Die Expedia Group hat eine Vereinbarung zur Übernahme der Plattform Tiqets getroffen. Ziel ist es, Hotel- und Reise-Partnern über eine zentrale Schnittstelle Zugang zu einem Inventar an Attraktionen und lokalen Aktivitäten zu bieten und so das eigene B2B-Wachstum voranzutreiben.