Deutschlands Incoming-Tourismus mit Wachstumschancen auch für 2025

| Tourismus Tourismus

Deutschlands Incoming-Tourismus war 2024 weiter auf Wachstumskurs. Trotz zahlreicher Herausforderungen in vielen Quellmärkten wurden nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes bis Ende Dezember 85,3 Millionen internationale Übernachtungen registriert – ein Plus von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Tageskarte berichtete). 2025 rechnet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) laut ihrer aktuellen Prognose mit rund 91 Millionen Übernachtungen ausländischer Gäste.

Basis für die DZT-Einschätzung 2025 ist die Incoming-Bilanz des Jahres 2024 sowie der Forecast verschiedener internationaler Marktforschungsstudien, der internationalen Reiseindustrie und der DZT-Marktanalysen.

Laut Tourism Economics (TE) und DZT werden für 2025 aus den europäischen Quellmärkten Zuwächse bei den Übernachtungszahlen zwischen fünf und sechs Prozent und aus den Überseemärkten von elf Prozent für das Reiseland Deutschland erwartet. Kumuliert steigt Deutschlands Incoming 2025 damit um circa sieben Prozent.

Positive Geschäftserwartungen für den Incoming-Tourismus nach Deutschland der internationalen Reiseindustrie deuten ebenfalls auf weiteres Wachstum hin: So steigt der Geschäftsklimaindex im DZT-Travel Industry Expert Panel im 4. Quartal 2024 gegenüber dem 3. Quartal um sechs Punkte. Die Geschäftserwartungen für das 1. Halbjahr 2025 liegen demnach sogar um zehn Punkte über denen für den Zeitraum 4. Quartal 2024 und 1. Quartal 2025.

Treiber des erwarteten Wachstums dürften vor allem die Überseemärkte sein. So liegt Deutschland bei den Reiseabsichten mit 22,9 Prozent auf Rang 3 der präferierten europäischen Reiseziele 2025 hinter Frankreich und Italien.

Detaillierte Analysen zum Reiseverhalten 2025 aus den Fernreisemärkten bietet das aktuelle Long Haul Travel Barometer der European Travel Commission (ETC). Fast zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) planen für 2025 demnach Fernreisen, 44 Prozent wollen nach Europa reisen. Überdurchschnittlich hohe Reiseabsichten sind aus den Wachstumsmärkten China und Indien zu verzeichnen.

Laut dieser Untersuchung beeinflussen vor allem Sicherheitsaspekte, weltbekannte touristische Wahrzeichen und ein hohes Qualitätslevel der touristischen Infrastruktur die Destinationsentscheidung der Gäste aus Übersee nach Europa. Auch die Bewahrung der Natur sowie des kulturellen Erbes ist bei Fernreisenden gefragt.

Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT, erklärt dazu: „Deutschlands Incoming-Tourismus ist ein wichtiger Wachstumsmotor für die mittelständisch geprägte Tourismuswirtschaft in Deutschland. Steigende Ankunftszahlen und wachsende Reiseausgaben führten laut IPK-Trendtelegramm bereits in den ersten acht Monaten 2024 zu einem Plus beim touristischen Gesamtumsatz aus Europa von 13 Prozent im Vorjahresvergleich. Das Reiseland Deutschland spielt mit seinen hohen Qualitätsstandards, einem vielfältigen touristischen Angebot sowie dem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis in der Champions League der internationalen Reiseziele ganz vorne mit. Laut UN Tourism Barometer vom Januar 2025 stiegen die weltweiten Ankünfte 2024 auf 1,4 Milliarden, für 2025 erwartet die Welttourismusorganisation ein weiteres Plus von drei bis fünf Prozent. Mit sieben Prozent Wachstum liegt die Prognose für 2025 für den Incoming-Tourismus nach Deutschland über dem weltweiten Durchschnitt.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In den Herbstferien werden kaum Strandkörbe an der Ostsee zu finden sein. Dabei sollte ein Erlass den Streit um Aufstellfristen beilegen. Die neuen Regeln seien aber praxisfern, kritisieren Verleiher.

Die touristische Branche in Nordrhein-Westfalen blickt mit gemischten Erwartungen auf die anstehenden Herbstferien. Eine gemeinsame Betriebsbefragung von Tourismus NRW und dem DEHOGA NRW zeigt, dass die Nachfrage momentan heterogen ist, wobei insbesondere Ferienwohnungen und -häuser überdurchschnittlich gut gebucht sind.

Laut einer aktuellen Trendstudie von Hilton verlagert sich der Fokus deutscher Reisender im Jahr 2026 stärker auf emotionale Beweggründe. Diese Reisen sind demnach weniger vom Zielort als vielmehr vom Wunsch nach Erholung, der Wiederverbindung mit Liebsten und der Suche nach bedeutsamen Erlebnissen geprägt.

Der neue Nordsee Tourismus Report 2025 verzeichnet einen signifikanten Rückgang des Besucherinteresses an der deutschen Nordseeküste. Eine erste Hochrechnung für das kommende Jahr deutet auf einen weiteren Rückgang im zweistelligen Bereich hin.

Deutschland hat im aktuellen Anholt Nation Brands Index (NBI) 2025 sein international ausgezeichnetes Image bestätigt. Deutschland bleibt wie in den Vorjahren Spitzenreiter unter den 30 im NBI erfassten europäischen Ländern.

Der aktuelle „Reisetrends 2026”-Report von Skyscanner beleuchtet die Entwicklungen, die das Reisejahr 2026 prägen werden. Die Analyse konzentriert sich auf sieben zentrale Trends sowie die beliebtesten aufstrebenden und preisgünstigsten Destinationen für deutsche Reisende.

Das Reiseportal Urlaubsguru hat seinen jährlichen Trendreport für das Jahr 2026 veröffentlicht. Die Ergebnisse beleuchten neue Trendreiseziele, veränderte Lifestyle-Präferenzen und entscheidende Kriterien im Familienurlaub.

Omio hat seinen jährlichen NowNext '25 Report veröffentlicht. Dieser zeichnet ein Bild des zukünftigen Reiseverhaltens weltweit, von emotionalen Beweggründen über generationsspezifische Vorlieben bis zu gefragten Reisezielen und veränderten Ansprüchen.

Eine TUI-Analyse zeigt eine klare Tendenz zu bewusstem, individuellem Urlaub, wobei fast die Hälfte der Deutschen das meiste Geld im Urlaub für Essen und Trinken ausgibt. Gleichzeitig bleibt der Wunsch nach Planbarkeit hoch.

Eine aktuelle Untersuchung des Reiseveranstalters Fit Reisen beleuchtet, welche der UNESCO-Welterbestätten weltweit die höchste Online-Aufmerksamkeit generieren. Die Ergebnisse zeigen eine klare Dominanz europäischer Stätten.