Die größten Fettnäpfchen bei der Einrichtung von Ferienunterkünften

| Tourismus Tourismus

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass deutsche Urlauber oft nur wenige Sekunden benötigen, um über die Buchung einer Ferienwohnung oder eines -hauses zu entscheiden. Standort und Bewertungen sind wichtig, doch die Innenausstattung spielt eine entscheidende Rolle. Design-Fettnäpfchen können Buchungsinteressenten schnell abschrecken.

Ferienhäuser und -wohnungen erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit bei deutschen Urlaubern. Die Bedeutung des ersten Eindrucks unterstreicht eine Umfrage von Booking.com: Mehr als ein Viertel der Urlauber (27 Prozent) trifft die Entscheidung für oder gegen eine Unterkunft innerhalb von maximal 10 Sekunden. Rund die Hälfte (49 Prozent) verbringt sogar mehr Zeit mit der Auswahl einer Streaming-Serie, und knapp ein Viertel (24 Prozent) scrollt schneller durch Unterkunftsangebote als durch eine Dating-App.

Aufgeräumt, komfortabel und hell: Was deutsche Gäste suchen

Bei der Auswahl der weltweit mehr als 8,6 Millionen gelisteten Angebote sind für deutsche Reisende der Standort (67 Prozent), die Bewertungen (53 Prozent) sowie die Innenausstattung (43 Prozent) die wichtigsten Buchungskriterien.

Als wichtigster Raum der Unterkunft gilt für knapp ein Drittel der Befragten das Schlafzimmer (30 Prozent), gefolgt vom Wohnzimmer (19 Prozent) und dem Außenbereich (15 Prozent). An Gärten und Terrassen werden insbesondere ein Essbereich im Freien (56 Prozent), blühende Pflanzen (45 Prozent) und stilvolle Sitzplätze (45 Prozent) geschätzt.

Hinsichtlich der Ausstattung bevorzugen viele Deutsche Unterkünfte mit Kamin (51 Prozent), einer hochwertigen Kaffee- oder Espressomaschine (47 Prozent), einem Badezimmer mit Fenster und natürlichem Tageslicht (49 Prozent) sowie Verdunkelungsvorhängen (41 Prozent).

Design-Elemente, die deutsche Urlauber abschrecken

Einige Einrichtungselemente werden von deutschen Urlaubern als absolute „No-Gos“ empfunden. Dazu gehören insbesondere ausgestopfte Tierköpfe und Jagdtrophäen (47 Prozent) sowie Plüsch-Toilettensitzbezüge (51 Prozent). Auch Staubfänger wie übermäßiger Krimskrams oder zu viele Dekorationen (34 Prozent) und schwere oder dunkle, veraltete Vorhänge (36 Prozent) schrecken Reisende ab.

Im Schlafzimmer, dem wichtigsten Raum, gelten vor allem dekorative Puppen, Plüschtiere und Figürchen (46 Prozent) oder Spiegel an der Decke (36 Prozent) als tabu. Die Umfrage ergab zudem, dass mehr als ein Drittel (34 Prozent) der Befragten nicht in einer Unterkunft übernachten würde, die auf Social Media keinen guten Eindruck macht.

Weitere abschreckende Dekorationen im Schlafzimmer sind unter anderem: Kissen mit Pailletten oder Strass-Steinen, thematische Bettwäsche-Sets, Neon-Leuchten oder -Schilder über dem Bett, synthetische Bettwäsche, übervolle Regale mit Nippes, Kunstblumen auf den Nachttischen oder stark gemusterte Decken.

Experten-Tipps zur Optimierung von Ferienunterkünften

Viele potenzielle Gastgeber (61 Prozent) haben noch nie darüber nachgedacht, ihre Immobilie anzubieten, da sie diese nicht für „vermietungsreif“ halten und glauben, ihr fehle ein gewisser „Wow-Faktor“ (30 Prozent). Mehr als ein Fünftel (22 Prozent) befürchtet zudem, dass die Unterkunft altmodisch wirkt.

Die Innenarchitektin Amy Durn gab in Zusammenarbeit mit Booking.com Tipps für angehende Anbieter, die ohne komplette Renovierung die Attraktivität steigern sollen. „Man braucht keine komplette Renovierung, um aus einem Haus oder einer Wohnung eine begehrte Ferienunterkunft zu machen. Mit gezielten Designentscheidungen, der richtigen Farbpalette, vielschichtigen Texturen und durchdachter Beleuchtung verwandelt sich ein Raum im Handumdrehen - auch auf Fotos,“ so Durn. Sie betont: „Gäste bilden innerhalb von Sekunden eine Meinung und kleine stilistische Verbesserungen entfalten oft eine größere Wirkung als große, kostspielige Veränderungen. Es geht darum, eine Unterkunft zu zeigen, in der man sich sofort wohlfühlen kann.“

Fünf Wege zur heimeligen Unterkunft:

  1. Hochwertige Bettwäsche für den ersten Eindruck: Weiße Bettwäsche, eine strukturierte Tagesdecke und passende Kissen vermitteln sofort ein hochwertiges Ambiente. Investitionen in eine gute Matratzenauflage, prall gefüllte Kissen und atmungsaktive Baumwoll-Bettwäsche verbessern den Schlafkomfort, der für Gäste entscheidend ist.

  2. Kuratieren statt überladen: Visuelles Durcheinander sollte aufgeräumt und bewusst nur auf wenige Blickfänge gesetzt werden (z.B. eine markante Leuchte statt mehrerer kleiner Dekoartikel). Dieser Ansatz lässt Räume ruhiger und auf Fotos aufgeräumter erscheinen.

  3. Ein Detail als Markenzeichen: Ein einzelnes visuell definierendes Element, wie ein gemustertes Kopfteil oder ein auffälliges Kunstwerk, kann die Unterkunft bei potenziellen Gästen im Gedächtnis bleiben lassen.

  4. Den Raum atmen lassen: Eine Neuanordnung der Möbel, die freie Durchgänge schafft und Sitzmöbel gezielt gruppiert, lässt den Raum größer und einladender wirken.

  5. Bedürfnisse der Gäste erfüllen: Urlauber legen Wert auf Übersichtlichkeit, Komfort und guten Schlaf. Das bedeutet: Verdunkelungsvorhänge, Ablageflächen, Haken, leicht zugängliche Steckdosen, mehrstufige Beleuchtung und Platz zum Auspacken. Zufriedene Gäste hinterlassen bessere Bewertungen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Tourismusbranche in Deutschland erhält eine neue Basis zur Messung von Nachhaltigkeit. Neun Kernindikatoren, von der Gästezufriedenheit bis zu den Treibhausgasemissionen, sollen künftig eine einheitliche und ganzheitliche Steuerung des regionalen Tourismus ermöglichen.

Zum Entwurf der neuen EU-Pauschalreiserichtlinie wurde im Trilogverfahren eine Einigung erzielt. Eine erste Bewertung des Deutschen Reiseverbandes sieht Licht und Schatten: Während die Vermittlung von Einzelleistungen möglich bleibt, führen erweiterte Pflichten und unveränderte Fristen für Erstattungen zu neuem Aufwand für die Reiseunternehmen.

Die französische Compagnie des Alpes (CdA) plant, den im April 2025 erworbenen Freizeitpark Belantis in Sachsen schrittweise in den ersten Astérix-Park außerhalb Frankreichs umzugestalten. Die Transformation des Standorts in der Nähe von Leipzig soll bis 2030/31 abgeschlossen sein und eine offizielle Namensänderung beinhalten.

TUI meldet einen frühen und erfolgreichen Buchungsstart für den Sommer 2026. Besonders Griechenland setzt sich an die Spitze der beliebtesten Urlaubsziele. Der Veranstalter reagiert mit einem erweiterten Angebot für Familien, Alleinreisende und Rundreisen.

Der Tourismusverband Wonderful Copenhagen hat das neue Tourismusmodell DestinationPay vorgestellt. Das Konzept lädt Städte weltweit dazu ein, den bereits in Kopenhagen etablierten Ansatz CopenPay zu übernehmen, welcher Touristen für nachhaltiges Verhalten mit Vergünstigungen belohnt.

Nach elf Jahren soll die Marienschlucht am Bodensee im kommenden Frühjahr wieder öffnen. Die Touristenattraktion wird am 28. März bei einem «Tag der offenen Schlucht» erstmals wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Neue Zahlen zum Flugsommer 2025: Während die internationalen Passagierzahlen steigen, setzen die Inlandsflüge ihren Rückgang fort. Das beliebteste europäische Reiseziel verzeichnet leichte Zuwächse gegenüber dem Vor-Corona-Niveau, während andere Mittelmeerstaaten starke Sprünge machen.

Der internationale Tourismus verzeichnete in den ersten neun Monaten 2025 ein robustes Wachstum mit über 1,1 Milliarden internationalen Ankünften. Die aktuelle Analyse der UN Tourismus zeigt eine weiterhin starke Reisenachfrage trotz anhaltender Inflation und geopolitischer Spannungen. Insbesondere Regionen in Afrika und Asien meldeten signifikante Zuwächse.

Übernachtungsrekorde in Österreich zeigen eine positive Entwicklung hin zur Ganzjahresdestination. Gleichzeitig stehen die Betriebe aufgrund steigender Kosten und geringer Margen wirtschaftlich unter Druck.

Knapp 2.000 Veranstaltungen, mehr als zwei Millionen Gäste: Ein Jahr lang war Chemnitz Kulturhauptstadt Europas. Kulturstaatsminister Weimer lobt eine kreative Aufbruchstimmung in der Stadt.