Die Zukunft des Reisens: Personalisierung und Asien bestimmen 2026

| Tourismus Tourismus

Global Hotel Alliance (GHA) hat auf Grundlage einer Umfrage unter den 34 Millionen Mitgliedern des GHA DISCOVERY Loyalitätsprogramms ihre Einschätzung zur Entwicklung des weltweiten Reisens im Jahr 2026 veröffentlicht. Die Ergebnisse deuten auf einen bewussteren Reisenden hin, der Wert auf Authentizität, Komfort und Verbindung legt.

Leisure führt vor Business

Reisen zum Vergnügen und für Erlebnisse stehen im Fokus. Im Durchschnitt planen Reisende für 2026 sechs private Reisen gegenüber vier geschäftlichen. Fast die Hälfte (47 Prozent) erwartet eine Zunahme ihrer privaten Reisen, während nur zwölf Prozent planen, mehr geschäftlich zu reisen. Insbesondere die Generation Z und die Millennials treiben diese Entwicklung voran; 65 Prozent der Gen Z geben an, mehr zum Vergnügen unterwegs zu sein. Bei Boomern sind weniger, dafür längere Erholungspausen gefragt. Mehr als 40 Prozent erwarten, international privat zu reisen.

Reisen als Ausdruck der Identität

Reisen werden zunehmend als Ausdruck der eigenen Identität verstanden. 65 Prozent der Befragten stimmen zu, dass das Reisen widerspiegelt, wer sie sind. Bei der Generation Z sagen 50 Prozent, dass Reisen wichtiger sei als berufliche Meilensteine. Diese Denkweise ist in Deutschland, den USA, Thailand, den VAE und Indien besonders stark ausgeprägt.

Mehr Entdeckung statt Routine

Die Neugier verändert die Wahl der Reiseziele. 62 Prozent der Befragten bevorzugen es, neue Destinationen zu entdecken, statt alte Favoriten erneut zu besuchen. Die 38 Prozent, die an bekannte Orte zurückkehren, tun dies, um diese tiefer kennenzulernen. Das Entdeckungsbedürfnis ist bei der Generation Z (72 Prozent) sowie bei Reisenden aus Indien, den VAE und China am stärksten. Bei der Wahl des Reiseziels stehen Sicherheit und Komfort (57 Prozent) an erster Stelle, gefolgt von kultureller Neugier (41 Prozent) und Wellness (38 Prozent).

Trend zu langsamen Reisen und ländlichen Gebieten

Rasch getaktete Reisepläne werden durch bedeutungsvollere und langsamere Reisen ersetzt. Etwa 60 Prozent der Reisenden ziehen Kleinstädte und ländliche Fluchten großen Metropolen vor. Nur in China bevorzugt die Mehrheit (51 Prozent) weiterhin bekannte urbane Zentren. 42 Prozent wünschen sich ungeplante, erholsame Trips, während Action-reiche Sightseeing-Agenden mit 36 Prozent dahinter zurückbleiben.

Selektiver Luxus und Wert auf Komfort

Reisende zeigen sich anspruchsvoller: 79 Prozent planen, für qualitative Upgrades Geld auszugeben, statt wahllos zu protzen. Sie legen Wert auf Komfort und Preis-Leistungs-Verhältnis. Deutschland verzeichnet mit 22 Prozent den höchsten Anteil an Befragten, die „wahllos protzen“. Die Definition von Luxus wandelt sich: Zwar verbinden 78 Prozent ihn immer noch mit Fünf-Sterne- oder Boutique-Hotels, aber er wird zunehmend auch mit personalisiertem Service, Gourmet-Essen und Flexibilität assoziiert. Für 86 Prozent ist die Hotelqualität der Aspekt, bei dem sie keine Kompromisse eingehen wollen.

Asien bleibt die begehrteste Reiseregion

Asien gibt den Takt für das globale Reisen 2026 vor. Japan führt die Region und die Welt als begehrtestes Ziel an (14 Prozent der Reisenden). China belegt den zweiten Platz (7 Prozent) und Thailand den dritten (6 Prozent). Diese drei Länder machen zusammen fast ein Drittel der Traumreisen für das nächste Jahr aus.

Technologie-Adoption und Loyalität

Sechs von zehn Mitgliedern haben bereits KI-Tools wie ChatGPT oder Gemini zur Reiseplanung genutzt. Die höchste Nutzung verzeichnet die Generation Z (79 Prozent), die niedrigste die Boomer (31 Prozent). Die Akzeptanz von KI ist in China, Thailand und Singapur am höchsten.

Die Loyalität wandelt sich vom reinen Punktesammeln hin zur Zugehörigkeit durchdachte Vorteile. Für 2026 sind Zimmer-Upgrades, früher Check-in und später Check-out die am meisten geschätzten Annehmlichkeiten (44 Prozent). 73 Prozent der Reisenden würden den Kauf eines Reise-Abonnements in Betracht ziehen, das kontinuierliche Lifestyle-Vorteile bietet.

Kristi Gole, Executive Vice President of Strategy bei Global Hotel Alliance, fasst zusammen: „Unsere Studie für 2026 zeichnet das Bild eines Reisenden, der nachdenklicher und werteorientierter ist als je zuvor. Man reist weniger zur Arbeit, mehr für Bedeutung und wählt Erlebnisse, die widerspiegeln, wer man ist. Besonders spannend ist, wie sich Loyalität entwickelt hat; für GHA DISCOVERY-Mitglieder geht es um Lifestyle, Anerkennung und Zugehörigkeit, wohin sie auch gehen.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine aktuelle Analyse von RateHawk beleuchtet die Buchungstrends für die Weihnachtssaison. Während in Europa traditionelle Ziele stabil bleiben, verzeichnen Fernreiseziele wie Japan ein dreistelliges Wachstum und neue Destinationen abseits der Metropolen gewinnen an Bedeutung.

Das Evangelische Augustinerkloster in Erfurt ist neuer Markenbotschafter für das Reiseland Thüringen. Warum der traditionsreiche Ort als Symbol für Geschichte, Kultur und Glauben ausgewählt wurde.

Die Zeit um Weihnachten und den Jahreswechsel gilt in den Bergen als erster Höhepunkt der Wintersport-Saison. Doch es liegt vielerorts weniger Schnee als sonst. Worauf können sich Skifahrer einstellen? Und wie gehen die Wintersportorte mit dem geringen Niederschlag um?

Der ÖHV-Urlaubsradar prognostiziert eine starke Wintersaison für den Tourismus in Österreich. Drei von vier Reisenden planen ihren Urlaub im Inland, wobei Skifahren und Wellness in den Bundesländern Steiermark, Salzburg und Tirol besonders gefragt sind.

Die Schweiz blickt auf ein ereignisreiches Tourismusjahr 2026. Mit der Eishockey-Weltmeisterschaft, der Eröffnung des TITLIS Tower und exklusiven Hotelprojekten wie der Villa Florhof in Zürich setzt das Land neue Akzente in den Bereichen Sport, Architektur und Gastronomie.

Nach Jahren der Planungs- und Bauarbeiten öffnet das neue Lagunen-Erlebnisbad in Willingen. Was Besucher auf 5.600 Quadratmetern erwartet – und warum das Projekt für die Region so wichtig ist.

Das Flugjahr 2025 ist in Europa von einer zweigeteilten Entwicklung geprägt. Während die Zahl der Flugstreichungen im Vergleich zum Vorjahr laut einer aktuellen Auswertung spürbar zurückgegangen ist, bleibt die Pünktlichkeit eine zentrale Herausforderung für die Branche.

Die Digitalisierung kann das persönliche Gespräch vor Ort nicht ersetzen. Trotz technischer Alternativen steigen die Ausgaben für Geschäftsreisen in Europa massiv an, da Unternehmen physische Präsenz zunehmend als strategisches Instrument nutzen, um in einer volatilen Weltwirtschaft Vertrauen und Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Wirtschaftskrise und hohe Kosten ziehen die winterlichen Urlaubs- und Freizeitpläne vieler Menschen in Deutschland in Mitleidenschaft. Jeweils fünfzehn Prozent wollen in der kalten Jahreszeit entweder Urlaubspläne oder Freizeitaktivitäten einschränken. Ein knappes Viertel will die Ausgaben für die Gastronomie reduzieren.

In Rumänien entsteht mit DraculaLand für eine Milliarde Euro ein neuer Gigant der Unterhaltungsindustrie. Das private Großprojekt nahe Bukarest kombiniert einen 160 Hektar großen Themenpark mit 1.200 Hotelzimmern. Die Eröffnung ist für 2027 geplant.