Flixbus startet am Donnerstag

| Tourismus Tourismus

Reisende und Pendler in Deutschland können wieder Fernbus fahren. Nach zwei Monaten Corona-Pause kündigte Flixbus einen Neustart für Donnerstag an. Die grünen Busse steuern zunächst knapp 50 Halte an, wie der deutsche Marktführer ankündigte. Vor der Krise waren es zehn Mal so viele gewesen. Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus standen die Busse seit dem 18. März still. Konkurrenten wie Blablabus und Pinkbus haben noch nicht angekündigt, ob und wann sie den Betrieb wieder aufnehmen.

«Wir wollen auch in diesen Corona-Zeiten sicheres Reisen ermöglichen», sagte Flixbus-Geschäftsführer André Schwämmlein der Deutschen Presse-Agentur. Dazu habe man ein Hygienekonzept erarbeitet. Busse werden nach jeder Fahrt desinfiziert. Es gilt der Sicherheitsabstand von 1,50 Metern an Haltestellen und beim Ein- und Aussteigen. Fahrkarten würden berührungslos kontrolliert, Desinfektionsmittel stehe bereit.

Mundschutz und Eigenverantwortung

Wie bei der Bahn sollen Sitzplätze aber nicht gesperrt werden, wie Schwämmlein sagte. «Das ist wirtschaftlich nicht darstellbar.» Fahrgäste müssen aber während der gesamten Fahrt Mundschutz tragen. Hier sei auch Eigenverantwortung gefragt, sagte Schwämmlein. «Wir appellieren an unsere Fahrgäste, ihre Reise nur dann anzutreten, wenn sie beschwerdefrei sind.»

Teurer sollen die Fahrten trotz des höheren Aufwands nicht werden. «Wir gehen davon aus, dass wir das Preisniveau halten können, das wir vor der Krise hatten.»

Angefahren werden neben Großstädten wie Berlin, Leipzig, Nürnberg, Hamburg, Frankfurt am Main und München auch kleinere Städte wie Bayreuth, Himmelkron, Titisee-Neustadt, Weimar und Wolpertshausen, wie Flixbus mitteilte. Auch in Österreich, Polen, Tschechien und Dänemark sei man wieder im Einsatz. Toiletten werden nicht geöffnet, damit sich Fahrgäste im Bus nicht begegnen. Die Busse führen aber regelmäßig auf Rastplätze, hieß es vom Unternehmen.

«Wir werden diese Krise überstehen», sagte Schwämmlein. Das Unternehmen sei sehr gut finanziert. Flixbus hat keine eigenen Busse, sondern vermittelt die Buchung an mittelständische Busfirmen. «Es ist eine dramatische Situation in der Branche», sagte Schwämmlein. «Aber unsere Partner sind alle noch da.»

Weltweit beförderte Flixbus 2019 mehr als 62 Millionen Fahrgäste, dieses Jahr sollte die Expansion im Ausland weiter gehen. Nun geht es darum, erst einmal wieder in Fahrt zu kommen. Wann das Zugangebot Flixtrain wieder buchbar ist, steht noch nicht fest.

Wie Flixbus im Jahr 2013

«Es fühlt sich ein bisschen an wie das Flixbus-Netz von 2013», sagte Schwämmlein. 26 Busse werden nächste Woche in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs sein. Flixbus setzt darauf, bald auch wieder grenzüberschreitend fahren zu können. «Wir hoffen, dass sich in den nächsten Wochen eine verantwortungsvolle europäische Lösung etabliert.»

Flixbus unterstützt Forderungen der Busbranche nach staatlicher Hilfe. «Drei Monate übersteht jeder, aber wir müssen überlegen, wie man in den nächsten 12 bis 18 Monaten hilft», sagte Schwämmlein. «Sonst werden es viele nicht überleben.» Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte kürzlich für die Busbranche Hilfen von rund 170 Millionen Euro angekündigt.

Zugleich ist milliardenschwere Hilfe für die Deutsche Bahn und die Lufthansa geplant. «Man muss natürlich handeln, Verkehr ist wichtig», sagte Schwämmlein dazu. «Aber es kommt darauf an, dass man Corona nicht als Ausrede für Wettbewerbsverzerrung nutzt.» Darauf müsse die EU-Kommission ihre Augen richten.

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nach einem bisher wechselhaften Jahresverlauf steigt die Nachfrage internationaler Gäste im Oktober deutlich. Auch für die kommenden Monate erwartet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) eine weitere Belebung des Incoming-Tourismus.

Die Expedia Group hat eine Vereinbarung zur Übernahme der Plattform Tiqets getroffen. Ziel ist es, Hotel- und Reise-Partnern über eine zentrale Schnittstelle Zugang zu einem Inventar an Attraktionen und lokalen Aktivitäten zu bieten und so das eigene B2B-Wachstum voranzutreiben.

Man tippt wenige Sätze und bekommt in Sekunden personalisierte Urlaubspläne: Künstliche Intelligenz hält auch beim Reisen immer mehr Einzug. Was heißt das für Portale und Reisebüros?

Das Verfahren zur Einreise von Staatsangehörigen aus dem Visa-Waiver-Programm (VWP) in die Vereinigten Staaten könnte sich grundlegend ändern. Die Pläne sehen unter anderem die verpflichtende Angabe der Social-Media-Historie der letzten fünf Jahre vor.

Die Tui Group vermeldet ein Rekordergebnis für das Geschäftsjahr 2025 und stellt eine neue Strategie zur Kapitalausschüttung vor, gestützt auf ein starkes Wachstum in den Segmenten der Urlaubserlebnisse und eine reduzierte Nettoverschuldung.

Das neue Urlaubsresort Caravanserei im Norden Berlins vereint einen Campingplatz mit 150 Stellplätzen und ein Hotel mit 30 Mini-Häusern. Das Konzept setzt auf Komfort, regionale Gastronomie und eine eigene Biogasanlage zur Energieversorgung.

Der Trend des sogenannten „Astrotravel“ gewinnt laut einer Umfrage an Popularität. Passend dazu hat das Reiseportal Urlaubsguru in Zusammenarbeit mit der Astrologin Denise Vanessa Riemer das „Reisehoroskop 2026“ veröffentlicht.

Der neue Fahrplan 2026 der Deutschen Bahn bringt eine Ausweitung des ICE-Halbstundentakts, neue Sprinter-Verbindungen und den ersten barrierefreien Hochgeschwindigkeitszug. Bei der Zuverlässigkeit gibt es aber weiterhin große Herausforderungen.

Ein Blick auf die Altersstruktur und das Reiseverhalten in Deutschland: Experten der Hochschule München zeigen, dass die finanzstarke Boomer-Generation die Klimabilanz des Landes beeinflussen könnte.

Jumeirah steigt mit der Segel-Superyacht „Maltese Falcon“ in das Segment der Luxusyachten ein. Die Yacht wird Teil der Jumeirah Privé Kollektion und soll saisonal Routen im Mittelmeer und der Karibik befahren.