Fraport: Passagieraufkommen auf historisch niedrigem Niveau

| Tourismus Tourismus

Im Jahr 2020 zählte der Flughafen Frankfurt rund 18,8 Millionen Passagiere, ein Minus von 73,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit Beginn der COVID-19-Pandemie gingen die Passagierzahlen ab Mitte März massiv zurück. Zwischen April und Juni kam der Flugverkehr weitgehend zum Erliegen – mit Rückgängen von bis zu 98 Prozent auf Wochenbasis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Nach einer leichten Erholung im dritten Quartal sorgten ab September wieder steigende Infektionszahlen und damit einhergehende Reisebeschränkungen für einen erneuten und anhaltenden Einbruch der Passagierzahlen.

Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG: „Das vergangene Jahr hat die gesamte Luftfahrtbranche vor extreme Herausforderungen gestellt. Das Passagieraufkommen in Frankfurt lag auf einem Niveau wie zuletzt 1984. Ein Lichtblick war immerhin das Frachtaufkommen: Trotz der fehlenden Beiladekapazitäten auf Passagiermaschinen haben wir annähernd das Vorjahresniveau erreicht. Gerade während des ersten Lockdowns war der Luftverkehr von großer Bedeutung, um die Versorgung der Bevölkerung mit wichtigen medizinischen Gütern sicherzustellen.“

Die Zahl der Flugbewegungen ging 2020 mit 212.235 Starts und Landungen um 58,7 Prozent zurück. Die Summe der Höchststartgewichte sank um 53,3 Prozent auf rund 14,9 Millionen Tonnen. Das Cargo-Aufkommen erreichte knapp 2,0 Millionen Tonnen und war damit vergleichsweise nur leicht rückläufig (minus 8,3 Prozent).

Im Dezember ging das Fluggastaufkommen um 81,7 Prozent auf 891.925 Passagiere zurück. Mit 13.627 Starts und Landungen waren die Flugbewegungen um 62,8 Prozent rückläufig. Die Summe der Höchststartgewichte verzeichnete einen Rückgang von 53,6 Prozent auf rund 1,1 Millionen Tonnen. Das Cargo-Aufkommen legte im Dezember um 9,0 Prozent auf 185.687 Tonnen zu und stieg damit bereits den dritten Monat in Folge.

Ausblickend sagte Dr. Schulte: „Aufgrund der nun laufenden Impfprogramme sind wir optimistisch, dass die Reiserestriktionen ab dem Frühjahr sukzessive zurückgefahren werden. In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir eine deutliche Belebung des Passagierverkehrs. Insgesamt liegt dennoch erneut ein schwieriges Jahr vor uns. Wir erwarten, dass wir in Frankfurt das Passagieraufkommen von 2020 übertreffen, aber immer noch bei nur rund 35 bis 45 Prozent des bisherigen Höchstwertes von 2019 liegen werden.“

Teils massive Rückgänge auch im internationalen Portfolio

Auch an allen Flughäfen des internationalen Portfolios war das Passagieraufkommen im Gesamtjahr 2020 deutlich rückläufig. Die einzelnen Standorte waren über die Monate hinweg in unterschiedlichem Ausmaß von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie betroffen. Zeitweise wurde der reguläre Passagierverkehr an einzelnen Flughäfen (Ljubljana, Antalya und Lima) eingestellt, fast überall galten seit dem Frühjahr teils umfassende Reiserestriktionen.

Das Fluggastaufkommen im slowenischen Ljubljana sank um 83,3 Prozent auf 288.235 Passagiere (minus 93,7 Prozent im Dezember). Die brasilianischen Airports in Fortaleza und Porto Alegre verzeichneten ein Minus von 56,7 Prozent auf rund 6,7 Millionen Fluggäste (minus 46,2 Prozent im Dezember). Das Passagieraufkommen am Flughafen Lima in Peru ging um 70,3 Prozent auf rund 7,0 Millionen Fluggäste zurück (im Dezember minus 61,6 Prozent).

Die 14 griechischen Regionalflughäfen verbuchten rund 8,6 Millionen Passagiere, ein Rückgang um 71,4 Prozent (minus 85,3 Prozent im Dezember). An den bulgarischen Twin Star-Airports Burgas und Varna war das Passagieraufkommen um 78,9 Prozent auf rund 1,0 Millionen Fluggäste rückläufig (minus 69,7 Prozent im Dezember).

Am Flughafen Antalya in der Türkei ging das Fluggastaufkommen um 72,6 Prozent auf rund 9,7 Millionen Passagiere zurück (minus 69,8 Prozent im Dezember). Der Flughafen im russischen St. Petersburg verzeichnete ein Minus von 44,1 Prozent auf rund 10,9 Millionen Fluggäste (minus 38,5 Prozent im Dezember). Am Flughafen Xi’an in China zeigte sich im Jahresverlauf eine leichte Erholung gegenüber den starken Rückgängen im Frühjahr. Das Passagieraufkommen betrug hier rund 31,0 Millionen Fluggäste, ein Minus von 34,2 Prozent (minus 14,8 Prozent im Dezember). 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Erst am Dienstag verließ die Boeing 737-8 die Lackierhalle im englischen Norwich und schon ist sie mit 180 Passagieren unterwegs nach Fuerteventura. Vorher wurde das Mittelstreckenflugzeug rund 300 Gästen am Flughafen Hannover vorgestellt.

Der Luftverkehr trägt stark zur Klimakrise bei. Mit technischen Lösungen klimaschonendes- oder gar klimaneutrales Fliegen zu ermöglichen, könnte laut einem Bericht noch sehr lange dauern.

Wie verschiedene Branchenmedien berichten, drohen der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), die maßgeblich aus dem Etat des Wirtschaftsministeriums finanziert wird, Mittelkürzungen in Millionenhöhe. Verschiedene Landesmarketingorganisationen sollen bereits einen „Brandbrief“ an Bundeswirtschaftsminister Habeck geschickt haben.

Die Sturmfluten im Winter hatten einige Ostfriesische Inseln stark getroffen, Badestrände wurden fast komplett weggespült. Mit frischen Sandaufschüttungen werden sie nun für die Saison instand gesetzt.

Was haben Venedig, Salzburg und Cannes gemeinsam? Sie gelten als besonders beliebte Ziele für Städtetrips und gehören zu den überfülltesten Reisedestinationen im Sommer. Doch in welchen Städten gibt es die wenigsten Touristen?

Wer an die pulsierende Metropole an der Themse denkt, meint oft bunte Lichter und Trubel bis zum Morgen. Soho und Covent Garden gelten als Traumorte vieler Touristen auf der Suche nach Partys, als Hotspots der Nacht. Doch die Realität sieht anders aus.

Im Jahr 2023 haben so viele Menschen wie noch nie auf Campingplätzen in Deutschland übernachtet. Rund 42,3 Millionen Gästeübernachtungen verzeichneten die Campingplätze hierzulande im vergangenen Jahr. Das waren 5,2 Prozent mehr Übernachtungen als im Jahr 2022 und 18,2 Prozent mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019.

Eine aktuelle globale Auswertung von SAP-Concur-Daten zeigt, dass Mitarbeiterausgaben von 2019 bis 2023 insgesamt um 17 Prozent gestiegen sind, in Deutschland sogar um 19 Prozent. Übernachtungen und Bewirtungen zählen zu den häufigsten Mitarbeiterausgaben.

Ein Urlaubsflug hat vergangene Woche am Frankfurter Flughafen einen Großeinsatz von Rettungskräften ausgelöst. Mehrere Medien hatten von 70 Betroffenen berichtet. Passagiere des Fluges erhoben im Anschluss Vorwürfe gegen die Crew.

Ein Campingportal hat die Preise von über 20.000 europäischen Campingplätzen in 34 Ländern ausgewertet. War Camping in der Schweiz in den Vorjahren an der Spitze des Preis-Rankings, so gilt Italien in 2024 als teuerstes Campingland.