FTI setzt Außendienst vor die Tür

| Tourismus Tourismus

Der Reiseanbieter FTI muss sich aufgrund der Corona-Krise umstrukturieren und hat allen Außendienstmitarbeitern gekündigt. Schon in der vergangenen Woche erklärte das drittgrößte Reiseunternehmen Europas, dass man sich von den LAL Sprachreisen trennen wolle. Auch der Betrieb des Kreuzfahrtschiffes MS Berlin, das für FTI Cruises unterwegs war, soll eingestellt werden. Genauso wie das Onlineportal fly.de sowie das Berliner Service-Center Touristic 24.

Mit dem drastischen Schritt wolle das Unternehmen auf die veränderten Anforderungen aus dem Reisebürovertrieb reagieren, schreibt sueddeutsche.de. Der Kunde erwarte sofort eine Hilfestellung oder Lösung, deshalb sei es wichtig, dass Anliegen "nicht erst am Ende eines langen Außendiensttages beziehungsweise am Folgetag" geklärt werden können, heißt es dort weiter. Deshalb ist künftig die Zentrale in München für die Anliegen der Kunden verantwortlich. Insgesamt will das Unternehmen mit dem Stellenabbau die deutschen Personalkosten um 20 Prozent senken.

In einem Schreiben an die Reisebüro-Partner heißt es: „Im Zuge der Corona-Krise wollen wir die Reisebüro-Betreuung weiter optimieren. (…) Ab sofort stehen Ihnen unsere Kollegen vom FTI Produktvertrieb/FTI Product Sales Team zur Verfügung.“ Und weiter: „Die Kollegen arbeiten direkt von der FTI Zentrale aus, in enger Abstimmung mit den Kollegen von FTI Produktmanagement und können Ihnen so auf kurzen Wegen bei Themen rund um Ihre Buchung schnell weiterhelfen und einen erweiterten Service anbieten“.

Erst im April hatte der Ägypter Samih Sawiris die Mehrheit von 75,1 Prozent an der FTI Group übernommen. Dadurch hatte der Veranstalter den Weg für ein Corona-Finanzierungspaket mit staatlichen Garantien freigemacht. Außerdem hatte das Unternehmen bereits in allen Bereichen Kurzarbeit eingeführt und Mitarbeiter hatten freiwillig auf Gehalt verzichtet.

Trotz der Sparmaßnahmen blickt FTI „zuversichtlich in die Zukunft“, wie eine Unternehmenssprecherin sagt. „Die Nachfrage zieht wieder an, und wir haben gesehen, dass das besonders für Länder gilt, die Lockerungen kommuniziert haben.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Flugjahr 2025 ist in Europa von einer zweigeteilten Entwicklung geprägt. Während die Zahl der Flugstreichungen im Vergleich zum Vorjahr laut einer aktuellen Auswertung spürbar zurückgegangen ist, bleibt die Pünktlichkeit eine zentrale Herausforderung für die Branche.

Die Digitalisierung kann das persönliche Gespräch vor Ort nicht ersetzen. Trotz technischer Alternativen steigen die Ausgaben für Geschäftsreisen in Europa massiv an, da Unternehmen physische Präsenz zunehmend als strategisches Instrument nutzen, um in einer volatilen Weltwirtschaft Vertrauen und Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Wirtschaftskrise und hohe Kosten ziehen die winterlichen Urlaubs- und Freizeitpläne vieler Menschen in Deutschland in Mitleidenschaft. Jeweils fünfzehn Prozent wollen in der kalten Jahreszeit entweder Urlaubspläne oder Freizeitaktivitäten einschränken. Ein knappes Viertel will die Ausgaben für die Gastronomie reduzieren.

In Rumänien entsteht mit DraculaLand für eine Milliarde Euro ein neuer Gigant der Unterhaltungsindustrie. Das private Großprojekt nahe Bukarest kombiniert einen 160 Hektar großen Themenpark mit 1.200 Hotelzimmern. Die Eröffnung ist für 2027 geplant.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass europäische Destinationen im Jahr 2026 weltweit am beliebtesten sind. Reisende suchen demnach vermehrt nach Zielen mit starkem kulturellen Charakter, guter Erreichbarkeit und digitaler Infrastruktur.

Nach einem bisher wechselhaften Jahresverlauf steigt die Nachfrage internationaler Gäste im Oktober deutlich. Auch für die kommenden Monate erwartet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) eine weitere Belebung des Incoming-Tourismus.

Die Expedia Group hat eine Vereinbarung zur Übernahme der Plattform Tiqets getroffen. Ziel ist es, Hotel- und Reise-Partnern über eine zentrale Schnittstelle Zugang zu einem Inventar an Attraktionen und lokalen Aktivitäten zu bieten und so das eigene B2B-Wachstum voranzutreiben.

Man tippt wenige Sätze und bekommt in Sekunden personalisierte Urlaubspläne: Künstliche Intelligenz hält auch beim Reisen immer mehr Einzug. Was heißt das für Portale und Reisebüros?

Das Verfahren zur Einreise von Staatsangehörigen aus dem Visa-Waiver-Programm (VWP) in die Vereinigten Staaten könnte sich grundlegend ändern. Die Pläne sehen unter anderem die verpflichtende Angabe der Social-Media-Historie der letzten fünf Jahre vor.

Die Tui Group vermeldet ein Rekordergebnis für das Geschäftsjahr 2025 und stellt eine neue Strategie zur Kapitalausschüttung vor, gestützt auf ein starkes Wachstum in den Segmenten der Urlaubserlebnisse und eine reduzierte Nettoverschuldung.