Fünf Euro Eintrittsgebühr für Tagesbesucher? Venedig treibt Pläne voran

| Tourismus Tourismus

In Venedig müssen Urlauber, die nur für einen Tag kommen, wahrscheinlich bald Eintritt zahlen. Der Tourismusausschuss der italienischen Lagunenstadt beschloss, mit Beginn des nächsten Jahres von Tagesbesuchern fünf Euro Gebühr zu verlangen. Der Stadtrat will kommende Woche abschließend über die Pläne entscheiden, vermutlich am Dienstag.

An den Details wird noch gearbeitet. Bürgermeister Luigi Brugnaro versicherte aber bereits, dass die weltberühmte Stadt mit ihren vielen Kanälen auch für Tagesurlauber zugänglich bleiben werde.

Venedig mit seinen im Kern nur etwa 50.000 ständigen Einwohnern gehört zu den beliebtesten Touristenzielen weltweit. Der Strom an Besuchern bereitet seit vielen Jahren große Probleme. Vor allem im Sommer ist in den engen Straßen rund um den Markusplatz kaum noch ein Durchkommen. Insbesondere Kreuzfahrt-Touristen stehen in der Kritik. Deshalb gibt es schon seit längerer Zeit Überlegungen, Eintritt zu verlangen. Mehrfach wurden Beschlüsse aber wieder verschoben.

Die jetzigen Pläne sehen vor, dass von Januar 2024 an von Tagesbesuchern für die Innenstadt Eintritt erhoben wird, zunächst in einer Testphase. Die Urlauber sollen sich übers Internet einen QR-Code besorgen und aufs Handy laden, den sie bei Kontrollen vorzeigen müssen. Andernfalls drohen mindestens 50 Euro Strafe. Ausnahmen soll es beispielsweise für Kinder unter 14 Jahren geben.

Von der Stadtverwaltung wird das Vorhaben damit begründet, dass es ein «Gleichgewicht der Interessen» von Anwohnern und Touristen geben müsse. Bürgermeister Brugnaro sagte: «Ich appelliere an die Zusammenarbeit aller, damit Venedig gerettet und die älteste Stadt der Zukunft werden kann.» Die Weltkulturorganisation Unesco berät derzeit, ob die Stadt auf die Liste des «bedrohten Weltkulturerbes» gesetzt wird. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nach mehr als viereinhalb Jahren sind die Sanierungsarbeiten im Innenhof des berühmten Dresdner Zwingers offiziell beendet. Damit steht das bedeutende barocke Gartenensemble Besuchern wieder als Ganzes offen. 

Die Stadt Palma de Mallorca verschärft die Regeln für den Tourismus. Die Verwaltung der größten Stadt auf Mallorca plant ein umfassendes Verbot für neue Ferienwohnungen sowie für neue Hostels.

Eine TUI-Studie beleuchtet die Rolle der pflanzlichen Ernährung bei der Urlaubsplanung von Vegetariern und Veganern in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass das kulinarische Angebot für diese Zielgruppe einen besonders hohen Stellenwert einnimmt.

Nur 45 Autominuten von der Hauptstadt entfernt entsteht ein neues, nachhaltiges Ferienresort im skandinavischen Stil. Die 45 Ferienimmobilien bieten Wohnflächen zwischen 75 und 98 Quadratmetern. Die Nähe zu Berlin und die Erreichbarkeit des Flughafens BER sollen Touristen locken.

Die Deutschen träumen von Reisen, die große Erlebnisse und Tiefgang versprechen, zeigen die Ergebnisse der repräsentativen Studie „Reiseträume“ von HolidayCheck. Obwohl es um absolute Sehnsuchtsziele – losgelöst von Budget, Zeit oder Sicherheitsaspekten – ging, landet überraschenderweise das eigene Land auf dem ersten Platz der Bucket List.

Die österreichische Tourismusbranche blickt mit verhaltenem Optimismus auf die kommende Wintersaison 2025/26. Trotz eines weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds zeigt eine aktuelle Studie ein stabiles Nachfrageniveau.

Der Deutsche Reiseverband blickt optimistisch auf die kommende Wintersaison 2025/26. Fernreisen und Kreuzfahrten erleben derzeit einen signifikanten Zuwachs. Insgesamt liegt das Umsatzwachstum für den Winter nach Buchungsstand Ende August bei neun Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Für Gen Z und Millennials sind Geschäftsreisen laut einer Umfrage weit mehr als eine berufliche Anforderung; sie stellen vielmehr eine Gelegenheit zur Aufwertung des Lebensstils dar. Und dafür sind sie auch bereit zu zahlen.

In den Herbstferien werden kaum Strandkörbe an der Ostsee zu finden sein. Dabei sollte ein Erlass den Streit um Aufstellfristen beilegen. Die neuen Regeln seien aber praxisfern, kritisieren Verleiher.

Die touristische Branche in Nordrhein-Westfalen blickt mit gemischten Erwartungen auf die anstehenden Herbstferien. Eine gemeinsame Betriebsbefragung von Tourismus NRW und dem DEHOGA NRW zeigt, dass die Nachfrage momentan heterogen ist, wobei insbesondere Ferienwohnungen und -häuser überdurchschnittlich gut gebucht sind.