Fünf-Punkte-Öffnungsplan für Geschäftsreisen

| Tourismus Tourismus

Der Verband Deutsches Reisemanagement e. V. (VDR) hat ein Öffnungskonzept vorgestellt, das sichere Geschäftsreisen während und nach der Coronavirus-Pandemie ermöglichen soll. Um in- und ausländische Dienstreisen wieder planbar und verlässlich durchführen zu können, plädiert der Verband unter anderem für einen verstärkten Einsatz von COVID-19-Schnelltests sowie digitalen Impf- bzw. Testnachweisen.

„Die Aufhebung von Reisebeschränkungen und transparente, praktikable Regeln national wie international sind unabdingbare Voraussetzungen für die deutsche Wirtschaft, um unternehmensinterne Restriktionen zu lockern. Unternehmen und Reiseanbieter befinden sich in einem ständigen Lern- und Anpassungsprozess im Umgang mit dem Virus, benötigen aber eine gewisse Planungssicherheit. Unterschiedliche Standards der Anbieter in Sachen Hygiene- und Lüftungskonzepte sowie unterschiedliche Regelungen der Bundesländer erschweren diese Aufgabe. Hier sind staatliche Maßnahmen mitentscheidend, an deren Ausgestaltung wir uns mit unseren Vorschlägen gerne beteiligen“, sagt VDR-Präsident Christoph Carnier.

1. Verzicht auf Quarantäne für ein- und ausreisende Geschäftsreisende

Wenn die Fallzahlen ein niedriges Niveau erreicht haben werden, dürfen Geschäftsreisende quarantänefrei ein- und ausreisen. Dafür werden Impfnachweise und aktuelle negative PCR-Tests Pflicht. Sollten wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass geimpfte Personen das Coronavirus nicht mehr auf andere Menschen übertragen können, wäre ein reiner Impfnachweis ausreichend. In diesem Zusammenhang unterstützen wir die Einbeziehung der Betriebsärzte, um die laufende Impfkampagne in ihrem weiteren Verlauf zu beschleunigen.

2. Nutzung digitaler Impf-/Test-Nachweise

Mit CommonPass, IATA TravelPass oder dem EU-Impfpass gibt es gleich mehrere Initiativen für einen digitalen Impfnachweis. Diese Initiativen unterstützt der VDR, damit Geimpfte im Inland, im Schengen-Raum und schließlich global wieder ohne Einschränkungen reisen können.

3. Klare Regeln für Dienstleister und Reisende

Reisedienstleister wie Fluggesellschaften, Bahnen, Autovermieter und Hotels, aber auch Messedienstleister sind gefordert, strenge Hygienekonzepte umzusetzen, wie es zu einem großen Teil bereits erfolgt ist. Dies vorausgesetzt, dürfen sie für Geschäftsreisende wieder voll nutzbar sein bei Einhaltung der sonstigen Infektionsschutzmaßnahmen auf Seiten der Reisenden wie Test- und Impfnachweise.

4. Prüfung des breiten Einsatzes von Schnelltests

COVID-19-Schnelltests könnten ein kostengünstiges und breit einsetzbares Instrument sein, um Flugreisen, aber beispielsweise auch Meetings, Messen und Events wieder zu ermöglichen. Dazu bedarf es der virologischen Beratung, inwieweit Schnelltests geschäftliche Termine wieder sicher machen können. Flächendeckende Schnelltests in Kombination mit Impfungen und Sicherheitskonzepten können dazu beitragen, fortbestehende Infektionsrisiken weiter zu minimieren und den Reiseverkehr wieder zu normalisieren.

5. Vertrauen in die unternehmerische Fürsorgepflicht stärken

Geschäftsreisen unterscheiden sich in ihrer Vorbereitung und Durchführung deutlich von touristischen Reisen. Die Gesundheit der Geschäftsreisenden hat für die Unternehmen im Kontext ihrer Fürsorgepflichten eine hohe Priorität, weshalb Reiserichtlinien und speziell erarbeitete Konzepte Präventivmaßnahmen beinhalten. Dazu gehören beispielsweise Vorab-Informationen zum verantwortungsbewussten Verhalten auf Reisen.

VDR-Barometer zeigt: Bedarf an Geschäftsreisen steigt deutlich an

In der aktuellen VDR-Barometerumfrage gaben drei Viertel der befragten Travel Manager aus VDR-Mitgliedsunternehmen an, dass derzeit lediglich maximal zehn Prozent der Geschäftsreisen des Vorkrisenjahres 2019 stattfinden. Neben potenziellen gesundheitlichen Risiken für Reisende gaben die Befragten komplizierte Einreisebestimmungen bei internationalen Geschäftsreisen, fehlende Planungssicherheit sowie intransparente gesetzliche Regelungen als momentan wichtigste Hinderungsgründe für Geschäftsreisen an. Die Ergebnisse der 14-täglichen nicht-repräsentativen Trendbefragung der VDR-Mitglieder zeigen zudem, dass mehr als die Hälfte der befragten Mitgliedsunternehmen bereit für das Wiederhochfahren ihrer Reisetätigkeit sind und kurzfristig über Lockerungen ihrer firmeninternen Reisebeschränkungen entscheiden wollen. 46 Prozent sehen zudem mehr Geschäftsreisen als zwingend notwendig an.

„Wir sehen derzeit einen wachsenden Nachholbedarf der Unternehmen beim persönlichen Austausch mit internationalen Teams, Anbietern und Kunden. Für den Exportweltmeister Deutschland bleiben Geschäftsreisen ins In- und Ausland die Basis und ein wichtiges Schwungrad für laufende und zukünftige Geschäfte. Daher braucht die deutsche Wirtschaft tragfähige und mit gemeinsamer Expertise erarbeitete Konzepte, um die bestehenden Reisehemmnisse schnellstmöglich zu beseitigen“, so Carnier.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine Datenanalyse von HolidayCheck beleuchtet die Reisepräferenzen der sogenannten Silver Traveller. Die über 50-Jährigen sichern sich ihren Urlaub deutlich länger im Voraus, verreisen ausgedehnter und nutzen ihre zeitliche Flexibilität für antizyklische Buchungen.

Eine aktuelle Analyse von Google-Bewertungen zeigt auf, welche Flughäfen weltweit bei Passagieren in puncto Servicequalität, Komfort und Erlebnis besonders gut abschneiden. An der Spitze des Rankings positioniert sich der Singapore Changi Airport.

Fregate Island auf den Seychellen, eine privat geführte Insel, plant die Wiederaufnahme des Betriebs für den Herbst 2026. Dem Re-Launch ging ein grundlegender Neubau der Poolvillen, Anwesen und der gesamten Infrastruktur voraus. Die Betreiber zählen sich selbst zur Ultra-Luxushotellerie.

Der Reiseveranstalter TUI hat Reisen in das Renaissance Cairo Mirage City Hotel in Ägypten aus dem Programm genommen, nachdem bekannt wurde, dass über 150 aus Israel freigelassene palästinensische Ex-Häftlinge dort untergebracht waren. Auch die Lufthansa hat reagiert und ihre Flug-Crews vorsorglich in andere Unterkünfte verlegt.

Angebote für Verbände und Unternehmen sollen die Tourismusbranche in Rheinland-Pfalz nach vorn bringen. Die nun vorgestellte Tourismusstrategie sieht insgesamt sechs zentrale Handlungsfelder vor.

Die Schweizer Skigebiete Crans-Montana und Andermatt-Sedrun gehören Amerikanern, aber Flims, Laax und Falera verhindern nur mit viel Geld eine Übernahme aus dem Ausland.

Aus Sorge vor einer ausländischen Übernahme der lokalen Ski-Infrastruktur, haben die drei Wintersportgemeinden Flims, Laax und Falera im Kanton Graubünden den Kauf der Anlagen der Weissen Arena Bergbahnen AG beschlossen. Mit einem Gesamtvolumen von 94,5 Millionen Franken sichern die Gemeinden die touristischen Anlagen.

Schon länger wehren sich Gegner gegen das touristische Großprojekt Bernstein-Resort bei Ribnitz-Damgarten. Nun hat ein Gericht notwendige Arbeiten vorläufig gestoppt - wegen Fledermäusen.

Der Europa-Park im südbadischen Rust will dem Weltraum einen eigenen großen Themen-Bereich widmen. Eine Hauptattraktion wird die Achterbahn Euro-Mir sein, die abgebaut und mit neuer Technik komplett neu errichtet werden soll.

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband unterstützt die Initiative zur Olympiabewerbung Münchens. Der Verband sieht darin langfristige Chancen für die bayerische Hauptstadt, die Betriebe der Branche sowie deren Gäste in ganz Bayern.