Geschäftsreisen unerlässlich für erfolgreiche Geschäftsbeziehungen?

| Tourismus Tourismus

„Geschäftsreisen fördern Ökonomie und Innovationskraft in Deutschland und bleiben unerlässlich für erfolgreiche nationale und internationale Geschäftsbeziehungen. Insbesondere nach der Pandemie haben Unternehmen den Wert von persönlichen Business-Meetings erkannt“, so Christoph Carnier, Präsident des Verbands Deutsches Reisemanagement (VDR). Der Verband reagiert damit auf die vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) veröffentlichte ‚Verkehrsprognose 2040‘, die rückläufige Zahlen bei Geschäftsreisen prognostiziert.

Das Geschäftsreisen trotz zunehmender Nutzung von Videokonferenzen aktuell und vor allem in Zukunft wieder zum Business-Alltag gehören, zeigen auch die Ergebnisse der aktuellen VDR-Geschäftsreisanalyse 2024 ( www.geschaeftsreiseanalyse.de): Der deutsche Geschäftsreisemarkt hat sich im vergangenen Jahr mit über 116 Millionen Reisen, einem Plus von 55 Prozent gegenüber 2022 wieder rasant entwickelt – und dieser Trend hält an. Laut VDR geht es in der Zukunft der geschäftlichen Mobilität nicht darum, Spitzenwerte aus den Vor-Corona Jahren zu erreichen. Denn ein deutlicher Anstieg der Kosten für Geschäftsreisen sowie Umweltaspekte führen heute zu einer bewussteren Entscheidung, wann und ob ein Business Trip notwendig ist. Dabei werden digitale Optionen abgewogen und Reisen vermehrt gebündelt. „Diese Entwicklung verdeutlicht, dass der Stellenwert einer einzelnen Geschäftsreise steigt und geschäftliche Mobilität auch weiterhin eine hohe Relevanz für die wirtschaftliche Wertschöpfung der Unternehmen hat“, betont Carnier und ergänzt: „Aber es ist auch wichtig Reisehemmnisse anzupacken und weiter abzubauen.“

Der Geschäftsreiseprozess verändert sich – Nachhaltigkeitsthemen und Digitalisierungsprozesse sind nicht mehr wegzudenken und neue Mobilitätsangebote kommen hinzu. Um auch im Verkehrssektor die Transformation voranzutreiben, ist es unerlässlich in Verkehrswege und die digitale Infrastruktur zu investieren. Nur so kann eine planbare und zuverlässige Mobilität in Krisenzeiten sicher gestellt werden. Daher ist eine robuste Infrastruktur notwendig, die auf veränderte Anforderungen flexibel reagieren kann. Dies ist nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für die Gesellschaft, von Interesse. Politische Rahmenbedingungen spielen dabei eine Schlüsselrolle.

„Im europäischen Vergleich ist die Anzahl der Geschäftsreisen nach der Pandemie in anderen Nationen schneller gestiegen als in Deutschland, was sich auch in der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung abzeichnet“, so der VDR-Präsident. „Geschäftsreisen haben zudem einen maßgebenden Anteil am wirtschaftlichen Ergebnis jeglicher Anbieter – vom Reisebüro bis zu den Verkehrsträgern. Denn durch eine zum Teil kurzfristigere Planung dienstlicher Reisen können Anbieter andere Preismodelle aufrufen als im touristischen Bereich.“

Um die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu erhöhen, plädiert der Verband für die Schaffung gerechter Wettbewerbsbedingungen. Zusätzliche staatliche Belastungen bremsen die Erholung spezieller Branchen, wie beispielsweise des Luftverkehrs, und belasten durch einen Kostenanstieg die geschäftliche Mobilität. Aber auch der Bürokratieabbau und die Reduzierung damit verbundener Hürden sind wichtige anzugehende Themen. Ebenso sind nachhaltige Mobilitätslösungen und die multimodale Verknüpfung jeglicher Mobilitätsangebote gefragt. Im Hinblick darauf bedauert der VDR die Entscheidung des Bundestags gegen die geplanten Erleichterungen beim Mobilitätsbudget im Rahmen des Jahressteuergesetzes 2024. Mit diesem Beschluss bleibt eine wichtige Gelegenheit ungenutzt, mehr Flexibilität und Nachhaltigkeit in die Mitarbeitendenmobilität zu bringen. Ein flexibles Mobilitätsbudget, das ohne starre Obergrenzen auskomme und den individuellen Anforderungen von Unternehmen gerecht werde, wäre aus Sicht des VDR eine sinnvolle Maßnahme zur Verkehrswende. Nur so können Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden attraktive, nachhaltige Mobilitätsoptionen bieten.

Während die aktuelle BMDV-Verkehrsprognose 2040 für den Bereich der Geschäftsreisen von einem leichten Rückgang ausgeht, zeigt sich in der Praxis ein anderes Bild: Die Nachfrage nach Business Trips steigt konstant an, da Unternehmen den wirtschaftlichen Mehrwert persönlicher Treffen zunehmend schätzen. „Wir möchten daher, gemeinsam mit der Politik daran arbeiten, die entsprechenden Rahmenbedingungen für das weitere Wachstum der geschäftlichen Mobilität zu schaffen. Unser Ziel ist es, Aufwärtstrends anstelle von Rückgängen zu realisieren“, so Carnier. Gemeinsam mit seinen Mitgliedern macht der VDR sich dafür stark, attraktive und klimafreundliche Mobilitätslösungen im Sinne einer stabilen deutschen Wirtschaft voranzutreiben und steht dazu im stetigen Dialog mit Stakeholdern und Politik. Denn nur mit einer klaren und unterstützenden Gesetzgebung kann auch in Zukunft eine sichere und planbare Mobilität gewährleistet werden.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Andere Städte, Länder und Kontinente zu erkunden, ist ein wichtiger Teil im Leben der Deutschen. Doch wie häufig und auf welche Weise treten die Bewohner der verschiedenen Bundesländer ihre Urlaube an?

Der Deutsche Tourismusverband (DTV) hat auf dem Deutschen Tourismustag in Hamburg die Gewinner des Deutschen Tourismuspreises 2024 geehrt. Ausgezeichnet wurden vier Projekte, die durch ihre innovativen Ansätze neue Maßstäbe im Deutschlandtourismus setzen. Auch ein Hotel wurde ausgezeichnet.

Chemnitz? Mancher hat sich verwundert die Augen gerieben, als die Jury vor einigen Jahren die Kulturhauptstadt Europas 2025 bekanntgab. Wenn Touristen nach Sachsen kommen, führt es sie nach Dresden, in die Sächsische Schweiz oder ins Erzgebirge. 2025 rückt Chemnitz als Kulturhauptstadt in den Blick. Was gibt es zu entdecken?

Wales erwägt die Einführung einer Übernachtungsabgabe, um die Einnahmen der Tourismusindustrie zu steigern. Doch der Vorschlag, der derzeit im walisischen Parlament diskutiert wird, stößt nicht überall auf Zustimmung.

Mehr als 200.000 Pauschalreisen wurden im Zuge der FTI-Pleite im Frühsommer storniert. Die meisten Kunden haben inzwischen eine Entschädigung erhalten. Doch viele haben noch keinen Antrag gestellt.

Nach der Pleite des Reisekonzerns haben viele Pauschalreisende ihr Geld bereits erstattet bekommen. Für die anderen Gläubiger hat der Insolvenzverwalter schlechte Nachrichten.

alltours befindet sich auf Expansionskurs. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte das Unternehmen ein Rekordergebnis vor Steuern und Abschreibungen von 99,6 Millionen Euro und konnte damit seinen Gewinn gegenüber dem Vorjahr um 31 Prozent steigern.

Solo in den Urlaub fahren, das bedeutet: mehr Freiheit, niemand redet in die Reisepläne hinein, Viele sehen darin aber auch positive Effekte für die eigene Persönlichkeit, wie eine Befragung zeigt.

Wandern, baden, Kultur, Sport - der Freistaat ist ein echtes Urlaubsland. Nachdem die Besucherzahlen wegen Corona zwischenzeitlich eingebrochen waren, ist der Trend wieder mehr als eindeutig.

Umweltsorgen sind laut der Simon-Kucher Cruise-Studie ein Hauptgrund für Desinteresse an Kreuzfahrten. Besonders Millenials befürchten negative Auswirkungen auf die Natur. Trotzdem ziehen fast 70 Prozent der Deutschen eine Kreuzfahrt in Betracht.