Geschäftsreisetrends 2023: Kosten senken und Umwelt entlasten

| Tourismus Tourismus

Kosten und Umweltverträglichkeit: Diese Themen stehen bei Geschäftsreisen aktuell im Vordergrund. Das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Aon plc sieht in seinem aktuellen International Mobility Report 2023 diese beiden Faktoren als wichtigste Triebfedern bei der Entwicklung berufsbezogener Mobilität. Auch hat die Remote-Arbeit durch und während der COVID-19-Pandemie zugenommen, während Geschäftsreisen tendenziell abnahmen. Es zeigt sich jedoch, dass grenzüberschreitendes Arbeiten nicht ganz so einfach ist, wie anfangs gedacht: Viele Länder greifen durch neue Gesetze regulierend ein. Dies führt dazu, dass Unternehmen ihre Richtlinien überdenken und anpassen müssen.

Die Kosten stehen nach dem Ende der Pandemie klar auf Platz Eins der Prioritätenliste bei den Verantwortlichen. „Sicherheit” und „Employee Wellbeing” sind zwar nach wie vor wichtig, mussten aber ihre Spitzenplätze aus 2022 räumen. Aon erwartet, dass dies – sollten keine außergewöhnlichen Einflüsse auftreten – auch längerfristig so bleiben wird.

Deutlich größere Bedeutung haben jedoch die ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance): Wurden diese in 2022 noch auf Platz 11 bewertet, sind sie in diesem Jahr bereits auf Platz 6 in der Prioritätenliste nach vorne gerückt. Hier sind die Unternehmen in erster Linie bestrebt, die Anzahl der Reisen zu reduzieren (44 Prozent der Antwortenden) und die Emissionen zu kompensieren (37 Prozent).

Die Vorstellung, flexibel von jedem Ort der Welt arbeiten zu können und so z. B. Urlaub und Arbeit abseits des heimischen Büros zu verbinden, hat für die Unternehmen an Attraktivität verloren. Nur noch 50 Prozent räumen die Möglichkeit von Fernarbeit ein, während es im Vorjahr noch 63 Prozent waren. Dabei mag eine Rolle spielen, dass viele Länder ihre Gesetzgebung und andere Regularien angepasst und teilweise verschärft haben.

Großen Einfluss hat laut Aon auch die Veränderung der Immigrationspolitik in vielen Ländern und die Studienautoren erwarten hier auch in den nächsten Jahren noch weitere. Während einige Staaten restriktiver werden, versuchen andere, qualifizierte Arbeitnehmer:innen und unternehmerisch denkende Menschen anzuziehen.

„Der Einfluss von COVID-19 ist in den meisten Regionen kaum noch spürbar. Dennoch gibt es bei der internationalen Mobilität keine Rückkehr zum ,Business as usual‘. Andere Faktoren wie die aktuelle geopolitische Lage, die Energiekrise, die globale Inflation und der Mangel an talentiertem Nachwuchs drängen in der Vordergrund,” erklärt Roland Weixler, Director Health Solutions Austria bei Aon. „All dies hat Auswirkungen auf die Art, wie wir über Grenzen hinweg zusammenarbeiten. Dass bei den Befragten das Kostenthema vorne auf der Agenda steht, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es eine ganze Reihe anderer Herausforderungen gibt.”

Für den „International Mobility Report 2023“ hat Aon in Europa 400 Verantwortliche aus 18 Branchen befragt. Dadurch ist ein aussagekräftiges Bild entstanden, wie Unternehmen aktuell mit internationaler Mobilität und grenzüberschreitender Arbeit umgehen. Der Vergleich mit den Studien aus den vergangenen Jahren liefert hierbei wichtige Entscheidungsgrundlagen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In Rumänien entsteht mit DraculaLand für eine Milliarde Euro ein neuer Gigant der Unterhaltungsindustrie. Das private Großprojekt nahe Bukarest kombiniert einen 160 Hektar großen Themenpark mit 1.200 Hotelzimmern. Die Eröffnung ist für 2027 geplant.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass europäische Destinationen im Jahr 2026 weltweit am beliebtesten sind. Reisende suchen demnach vermehrt nach Zielen mit starkem kulturellen Charakter, guter Erreichbarkeit und digitaler Infrastruktur.

Nach einem bisher wechselhaften Jahresverlauf steigt die Nachfrage internationaler Gäste im Oktober deutlich. Auch für die kommenden Monate erwartet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) eine weitere Belebung des Incoming-Tourismus.

Die Expedia Group hat eine Vereinbarung zur Übernahme der Plattform Tiqets getroffen. Ziel ist es, Hotel- und Reise-Partnern über eine zentrale Schnittstelle Zugang zu einem Inventar an Attraktionen und lokalen Aktivitäten zu bieten und so das eigene B2B-Wachstum voranzutreiben.

Man tippt wenige Sätze und bekommt in Sekunden personalisierte Urlaubspläne: Künstliche Intelligenz hält auch beim Reisen immer mehr Einzug. Was heißt das für Portale und Reisebüros?

Das Verfahren zur Einreise von Staatsangehörigen aus dem Visa-Waiver-Programm (VWP) in die Vereinigten Staaten könnte sich grundlegend ändern. Die Pläne sehen unter anderem die verpflichtende Angabe der Social-Media-Historie der letzten fünf Jahre vor.

Die Tui Group vermeldet ein Rekordergebnis für das Geschäftsjahr 2025 und stellt eine neue Strategie zur Kapitalausschüttung vor, gestützt auf ein starkes Wachstum in den Segmenten der Urlaubserlebnisse und eine reduzierte Nettoverschuldung.

Das neue Urlaubsresort Caravanserei im Norden Berlins vereint einen Campingplatz mit 150 Stellplätzen und ein Hotel mit 30 Mini-Häusern. Das Konzept setzt auf Komfort, regionale Gastronomie und eine eigene Biogasanlage zur Energieversorgung.

Der Trend des sogenannten „Astrotravel“ gewinnt laut einer Umfrage an Popularität. Passend dazu hat das Reiseportal Urlaubsguru in Zusammenarbeit mit der Astrologin Denise Vanessa Riemer das „Reisehoroskop 2026“ veröffentlicht.

Der neue Fahrplan 2026 der Deutschen Bahn bringt eine Ausweitung des ICE-Halbstundentakts, neue Sprinter-Verbindungen und den ersten barrierefreien Hochgeschwindigkeitszug. Bei der Zuverlässigkeit gibt es aber weiterhin große Herausforderungen.