Nach Jahren der unvorhersehbaren Preisschwankungen, die durch die Pandemie und die anschließende Erholung verursacht wurden, stabilisieren sich die Kosten für Geschäftsreisen, aus Sicht der Reisenden, voraussichtlich in den kommenden 18 Monaten. Dies geht aus dem jährlichen „Global Business Travel Forecast“ hervor, der heute vom Reisespezialisten CWT und der Global Business Travel Association (GBTA) veröffentlicht wurde.
Der Bericht, der auf anonymisierten Daten der Partner sowie öffentlichen Informationen basiert, prognostiziert für 2025 und 2026 nur noch geringfügige jährliche Veränderungen bei Flug-, Hotel- und Transportkosten. Diese Entwicklung spiegelt ein ausgewogeneres Verhältnis von Angebot und Nachfrage sowie ein moderateres Wirtschaftswachstum wider. Dennoch bleiben inflationsbedingte Belastungen, wirtschaftliche Unsicherheiten und geopolitische Spannungen weiterhin wichtige Einflussfaktoren.
Angesichts der Gefahr eines globalen Wirtschaftsabschwungs enthält der Bericht zwei Szenarien: eine Basisprognose, die von einer stabilen, aber schwächeren globalen Wirtschaft ausgeht, und eine rezessive Prognose, die potenzielle Preisschwankungen bei einer wirtschaftlichen Krise skizziert.
„Die diesjährige Prognose zeigt ermutigende Anzeichen, dass sich die Preise für Geschäftsreisen weiter normalisieren – und das schafft echte Chancen für Einkäufer von Geschäftsreisen“, sagte Patrick Andersen, CEO von CWT. „Auch wenn die wirtschaftliche Unsicherheit nicht verschwunden ist, gewinnen die Einkäufer von Geschäftsreisen wieder an Einfluss und haben mehr Spielraum, um ihre Programme zu optimieren. Ob es darum geht, aus lokalisierten Preistrends Kapital zu schlagen, durch intelligentere Verhandlungen einen Mehrwert zu erzielen oder Veranstaltungsformate neu zu überdenken, um eine größere Wirkung zu erzielen – dies ist ein Moment, um proaktiv und strategisch vorzugehen.“
Suzanne Neufang, CEO der GBTA, ergänzte: „Die Indikatoren deuten auf eine vorhersehbarere Ära für die Preisgestaltung bei Geschäftsreisen hin, in der Reisemanager eine Landschaft steuern, die stabiler ist als der Anstieg nach der Pandemie. Dennoch wird diese Landschaft weiterhin von der Inflation, den Angebotsbeschränkungen und den sich entwickelnden Erwartungen der Reisenden geprägt sein. Die gute Nachricht ist, dass Einkäufer mit besseren Daten und klareren Trends sicherer planen können. Der Erfolg wird sich einstellen, wenn man informiert und flexibel bleibt und die Reiseentscheidungen an den breiteren Unternehmenszielen ausrichtet.“
Zentrale Erkenntnisse zu den wichtigsten Reisebereichen
Flugpreise
Nach einem Anstieg der globalen durchschnittlichen Ticketpreise (ATP) um 4,8 Prozent im Jahr 2024 wird für 2025 ein leichter Rückgang um 2,2 Prozent erwartet, gefolgt von einem geringen Anstieg um 0,4 Prozent im Jahr 2026. Dies ist auf die allmähliche Zunahme der Kapazitäten und nachlassende Kosten für Treibstoff zurückzuführen. Lieferverzögerungen bei Flugzeugherstellern könnten die Kapazitätserholung in vielen Regionen jedoch weiterhin bremsen und die Preise unter Druck setzen.
Nordamerika (NORAM) verzeichnete 2024 mit 831 US-Dollar den weltweit höchsten durchschnittlichen Ticketpreis (ATP). Dies war ein Anstieg von 6,9 % im Vergleich zum Vorjahr, bedingt durch eine starke Nachfrage sowie den Trend zu Langstreckenflügen und Premium-Buchungen. Für 2025 wird eine Korrektur erwartet, bei der die Preise um 2,9 % auf 807 US-Dollar sinken, bevor sie 2026 wieder leicht um 1,7 % auf 821 US-Dollar ansteigen.
In der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) stieg der ATP 2024 um 4,8 % auf 823 US-Dollar. Für 2025 und 2026 werden weitere Anstiege von 0,6 % bzw. 2,1 % prognostiziert.
Asien-Pazifik (APAC) verzeichnete 2024 einen moderaten Anstieg von 2,9 % auf 502 US-Dollar. Für 2025 wird ein Rückgang um 1,8 % erwartet, gefolgt von einem Anstieg um 0,8 % im Jahr 2026.
In Lateinamerika (LATAM) stieg der ATP 2024 um 1,7 % auf 667 US-Dollar. Die Preise sollen hier relativ stabil bleiben: Für 2025 wird ein leichter Rückgang um 0,4 % prognostiziert, gefolgt von einem Anstieg um 1,7 % im Jahr 2026.
Hotelpreise
Die Preise für Hotelübernachtungen steigen weiter moderat, gestützt durch hohe Auslastungsraten und ein begrenztes Angebot an neuen Zimmern. Da erhöhte Baukosten und strenge Kreditvergabestandards den Hotelneubau einschränken, wächst das Angebot langsamer als der langjährige Durchschnitt. Der globale durchschnittliche Tagespreis (ADR) stieg 2024 um 1,9 Prozent auf 161 US-Dollar. Für 2025 wird ein Wachstum von 1,2 Prozent prognostiziert, gefolgt von 1,8 Prozent im Jahr 2026.
Lateinamerika (LATAM) bleibt der globale Ausreißer in Sachen Hotelpreisanstieg. Der durchschnittliche Tagespreis (ADR) stieg dort 2024 um 7,5 % auf 100 US-Dollar und soll 2025 um weitere 7 % sowie 2026 um 5,7 % zulegen. Starke Inlandsreisenachfrage, ein begrenztes Angebot an neuen Hotels und eine hohe Inflation sind die Hauptgründe für diese Entwicklung.
In der Region Asien-Pazifik (APAC) stieg der ADR 2024 um 4,5 % auf 138 US-Dollar. Aufgrund steigender Arbeits- und Baukosten werden für 2025 und 2026 weitere Zuwächse von 3,6 % bzw. 2,8 % erwartet.
Die Nordamerika (NORAM) verzeichnete 2024 einen Anstieg der ADRs um 3,3 % auf 188 US-Dollar. Für die Folgejahre werden weitere Steigerungen von 2,1 % und 1,6 % prognostiziert.
In der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) stieg der ADR 2024 um 1,3 % auf 157 US-Dollar. Für 2025 und 2026 wird ein moderateres Wachstum von jeweils 1,9 % erwartet.
Bodentransport
Die Raten für Mietwagen stabilisieren sich nach Jahren starker Schwankungen auf einem höheren Niveau als vor der Pandemie. Die durchschnittlichen Tagesraten stiegen 2024 um 6,1 Prozent. Für 2025 und 2026 werden moderatere Anstiege von 2,9 beziehungsweise 2,8 Prozent erwartet. Die Fahrzeugverfügbarkeit hat sich verbessert, und gesunkene Anschaffungskosten sowie der Wettbewerb helfen, weitere starke Preisanstiege einzudämmen.
Meetings und Events
Die durchschnittlichen Kosten pro Teilnehmer bei Meetings und Veranstaltungen stiegen 2024 um 4,5 Prozent. Dies ist auf höhere Arbeits- und Produktionskosten sowie den Trend zu kleineren, exklusiveren Events zurückzuführen. Für 2025 und 2026 wird mit einem geringeren Wachstum von 3,7 Prozent beziehungsweise 2,4 Prozent gerechnet, was in etwa den Inflationsraten entspricht. Planer suchen vermehrt nach Veranstaltungsorten in kleineren Städten, um Kosten zu senken, während gleichzeitig höhere Erwartungen an Nachhaltigkeit und technische Ausstattung die Budgets unter Druck setzen.
Den vollständigen Bericht mit detaillierten regionalen Aufschlüsselungen finden Sie unter https://www.mycwt.com/global-business-travel-forecast/.













