Der Reiseveranstalter TUI hat Reisen in das Renaissance Cairo Mirage City Hotel in Ägypten aus dem Programm genommen, nachdem bekannt wurde, dass über 150 aus Israel freigelassene palästinensische Ex-Häftlinge dort untergebracht waren. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte, dass das Hotel, das auch als „Hamas-Hotel“ bezeichnet wurde, vorerst nicht mehr angeboten werde. Auch die Lufthansa hat reagiert und ihre Flug-Crews vorsorglich in andere Unterkünfte verlegt.
Hotel bestätigt Aufenthalt der Ex-Häftlinge
Das Hotel der Marriott International-Gruppe bestätigte gegenüber dem israelischen Sender „Channel 12“, dass sich vorübergehend mehr als 150 palästinensische Extremisten im Haus aufgehalten hätten, die im Rahmen des kürzlich geschlossenen Friedensabkommens aus israelischen Gefängnissen freigelassen wurden. Zugleich erklärte das Management, dass sich diese Personen inzwischen nicht mehr in dem Fünf-Sterne-Resort befänden.
Berichten von Hotelgästen zufolge bewegten sich die Ex-Häftlinge – von denen einige wegen lebenslanger Haftstrafen verurteilt waren – frei im gesamten Areal, einschließlich des Pools und des Frühstückssaals. Die Anwesenheit sei offenbar kein Geheimnis gewesen: Gäste berichteten der „Bild“, dass ihnen auf Nachfrage bestätigt wurde, es handele sich um Hamas-Mitglieder. Ein Gast mutmaßte, das Hotel könnte eine Art Außenstelle der Hamas in Ägypten sein, da bereits zuvor Vertreter der Organisation dort Unterschlupf gefunden haben sollen. Das Hotel äußerte sich zu dieser Kritik nicht.
Zu den Insassen zählte auch Mahmoud Issa (57), der als Haupttäter bei der Entführung und Ermordung des israelischen Grenzpolizisten Nissim Toledano im Jahr 1992 gilt. Issa, Mitbegründer einer Spezialeinheit des bewaffneten Hamas-Flügels, war im Tausch gegen die von der Hamas festgehaltenen Geiseln freigekommen und soll sich in dem Hotel in Kairo befunden haben.
Konsequenzen für Reiseunternehmen und Airline
Angesichts des Berichts der britischen „Daily Mail“ über den Aufenthalt der Terroristen haben Reiseunternehmen und Airlines reagiert. Obwohl das Hotel bis Sonntag noch über Websites und Reiseveranstalter buchbar war, und am Sonntag Zimmer für die kommende Woche frei waren, hat die TUI den Verkauf von Reisen in das Renaissance Cairo Mirage City eingestellt. Der Reiseveranstalter gab an, derzeit keine eigenen Gäste in dem Hotel zu haben.
Auch die Lufthansa, die ihr Personal regelmäßig in dem bei westlichen Gästen beliebten Hotel unterbringt, hat reagiert und ihre Crews vorsorglich in andere Hotels verlegt. Im Schnitt waren dort täglich vier Crews der Lufthansa einquartiert, die auf der Strecke Deutschland-Kairo im Einsatz sind.
In internen Chats der Belegschaft soll Unmut über die späte Information über die möglichen Gefahren durch die Hamas-Präsenz geäußert worden sein. Sowohl TUI als auch die Lufthansa waren offenbar vom Hotel nicht über die Anwesenheit der Extremisten informiert worden.












