HolidayCheck UrlaubsMonitor 2019: Spanien schwächelt, Türkei steht in den Startlöchern

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In der vierten Ausgabe des UrlaubsMonitors analysiert HolidayCheck erneut das Buchungsverhalten deutscher Pauschalurlauber. Mit rund einer Milliarde vermitteltem Reisevolumen im Jahr 2018 zeigt das zweitgrößte Online-Reisebüro im deutschsprachigen Markt relevante Buchungs- und Preisentwicklungen für das Reisejahr 2019 auf. Basierend auf über 100.000 Buchungen im Frühbucherzeitraum vom 1. November 2018 bis 31. Januar 2019 zeichnet sich ein deutlicher Trend ab: Spanien, das Lieblingsziel deutscher Pauschalurlauber, gerät ins Wanken und muss sogar Einbußen hinnehmen. Gewinner der weiterhin ungebremsten Nachfrage für Erholungs- und Badeurlaub ist die Türkei. Mit starkem Wachstum im zweistelligen Prozentbereich löst sie Ägypten auf dem zweiten Platz ab.
 

Auch Anfang 2019 stehen die Zeichen für den Pauschalreisemarkt bei HolidayCheck auf Wachstum, denn die Nachfrage deutscher Urlauber nach Erholungs- und Badeurlaub nimmt insgesamt weiter zu. So verzeichnet die Hälfte der Top 20-Pauschalreiseziele im Frühbucherzeitraum vom 1. November 2018 bis 31. Januar 2019 ein zum Teil deutliches Buchungswachstum im Vergleich zur Vorjahressaison. „Gerade Insolvenzen von Airlines wie Air Berlin im vergangenen Jahr oder aktuell Germania führen zu einer Verunsicherung auf Urlauberseite und machen die Pauschalreise dank ihrer finanziellen Absicherung besonders attraktiv“, bestätigt Christoph Ludmann, CEO der HolidayCheck AG.

Im Vergleich zu den Vorjahren wird allerdings deutlich: Europäische Urlaubsklassiker wie Spanien, Griechenland und Portugal sowie Bulgarien und Italien müssen rückläufige Buchungszahlen hinnehmen. Zugleich nehmen die am östlichen Mittelmeer gelegenen All-Inclusive-Ziele wie die Türkei und Ägypten trotz eines merklichen Preisanstiegs im Vergleich zum Vorjahr weiter an Fahrt auf. „Dank ihres nach wie vor unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnisses zieht insbesondere die Türkei ehemalige Ausweichurlauber wieder stärker an. Im Gegensatz dazu kann die beliebteste Urlaubsdestination Spanien aufgrund ihres nahezu unverändert hohen Preisniveaus und wenig innovativen Hotelangebots nicht an ihren gewohnten Erfolg anknüpfen“, erklärt Ludmann.    

Spanien: Der Thron des Pauschalreiseklassikers wackelt

Der Vierjahresvergleich lässt eine spannende Entwicklung erkennen: Spanien, die beliebteste Urlaubsdestination der Deutschen, verliert erstmals an Buchungen (-2 Prozent). Trotz leicht sinkendem Preisniveau liegen die durchschnittlichen Ausgaben in Spanien weiterhin deutlich über denen der klassischen All-Inclusive-Ziele wie der Türkei und Ägypten. Die durchschnittlichen 96 Euro pro Person und Tag beinhalten überwiegend Halbpension, während Urlauber im östlichen Mittelmeerraum ein günstigeres All-Inclusive-Angebot buchen können. Einige wenige Regionen in Spanien beginnen bereits diesem Negativtrend entgegenzuwirken: So haben die Balearen wie Mallorca, angefangen ihre Preise um drei Prozent zu senken und ältere Hotelanlagen zu renovieren. „Diesem Beispiel sollten auch die Kanarischen Inseln und das Festland folgen, um weitere Urlauber zurückzugewinnen. Zudem gehen wir davon aus, dass Spanien seine günstigen Frühbucherpreise verlängern wird, um das Buchungsminus noch auszugleichen“, prophezeit Markus von Helden, Director Tourism bei HolidayCheck.    

Türkei: Auf der Überholspur

Deutlicher Gewinner der diesjährigen Frühbuchersaison ist die Türkei. Die Destination behält mit einem Volumenzuwachs von 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ihr rasantes Tempo bei und überholt sogar Ägypten. Damit konnte sich das Land den zweiten Platz unter den buchungsstärksten Pauschalreisezielen sichern. Mit ihrem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis und guten Flugverbindungen gewinnt die Türkei besonders bei Familien und vorherigen Bulgarien- sowie Portugalurlaubern wieder an Attraktivität. So kann es sich die türkische Riviera leisten, ihre Preise im Vergleich zur Vorjahressaison im Schnitt um 12 Prozent zu erhöhen: Für eine Pauschalreise mit meist üblicher All-Inclusive-Verpflegung müssen Urlauber nun im Schnitt 77 Euro pro Tag und Person einplanen.

Auch die höherpreisige türkische Ägäis wird insbesondere bei Paaren immer beliebter (+78 Prozent) und in diesem Jahr gut besucht sein. „Hier lohnt es also besonders, einen Sommerurlaub in diesem Jahr so früh wie möglich zu buchen, um aus einer breiten Angebotsvielfalt auswählen zu können“, empfiehlt von Helden. Politische Unruhen scheinen demnach immer mehr in Vergessenheit zu geraten. Gedämpft werden könnte der positive Trend allerdings von erneuten Vorfällen im Land. 

Ägypten: Sicherheitswahrnehmung und Preisanstieg lassen Buchungen stagnieren

Trotz weiterhin starker Buchungszahlen kann Ägypten nicht an seinen Positivtrend der letzten zwei Jahre anknüpfen: Das Land am Roten Meer rutscht durch ein nur minimales Wachstum von einem Prozent auf Platz drei der Top-Reiseziele ab. Verantwortlich dafür sind in erster Linie die laut des Auswärtigen Amts immer noch als unsicher geltende und dadurch weniger angeflogene Region Sharm el Sheikh (-10 Prozent) sowie die preislich gestiegene Region Hurghada (+17 Prozent). Ähnlich wie die Türkei, hebt nämlich auch Ägypten seinen Durchschnittspreis pro Person und Tag im Vergleich zur Vorjahressaison auf 79 Euro an (+15 Prozent). Dennoch kann sich Ägypten über loyale Urlauber freuen und so kann der beliebte Urlaubsort Marsa Alam trotz Preisanstieg (+10 Prozent) einen Anstieg von 48 Prozent an Buchungen verzeichnen.    

Griechenland: Im Windschatten der Türkei

Nach einem konstanten zweistelligen Zuwachs in den letzten beiden Frühbuchersaisons gehen die Buchungen aktuell nun um fünf Prozent zurück. Damit liegt Griechenland noch nach wie vor auf Platz vier der buchungsstärksten Pauschalreisedestinationen. Besonders das hohe Preisniveau von durchschnittlich 96 Euro pro Person und Tag, die meist lediglich Halbpension enthalten, kostet die Destination allerdings Buchungen. „Aktuell bietet Griechenland Urlaubern ein weniger attraktives Preis-Leistungsverhältnis als die Türkei. Wir rechnen allerdings damit, dass die Türkei dieses Jahr teilweise an Kapazitätsengpässe stoßen wird. Davon könnte Griechenland profitieren, wenn es sein Preisniveau anpasst“, so von Helden.


 

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