Hotels und Kreuzfahrten: Tui profitiert von der Reiselust

| Tourismus Tourismus

Tui hat im dritten Geschäftsquartal nach eigenen Angaben das bislang beste Ergebnis im laufenden Geschäft seit 2014 eingefahren. Von April bis Juni ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um gut sieben Prozent auf 6,2 Milliarden Euro gestiegen, wie das im MDax gelistete Unternehmen aus Hannover mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) habe um 38 Prozent auf 321 Millionen Euro zugelegt. Auf die Aktionäre entfiel ein Überschuss von 183 Millionen Euro nach 52 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Haupttreiber seien erneut die konzerneigenen Hotels und Kreuzfahrten im Segment «Urlaubserlebnisse» gewesen, hieß es. Die Hotelmarken Riu, Tui Blue und Robinson Clubs hätten das Rekordniveau des Vorjahres erreicht. Die Kreuzfahrtsparte mit Tui Cruises, Hapag-Lloyd Cruises und Marella Cruises habe dagegen ein Rekordergebnis erzielt – gestützt durch zwei neue Schiffe, eine um 33 Prozent erweiterte Kapazität und eine voll ausgelastete Flotte.

Bereits am Dienstag hatte Tui angekündigt, seine Gewinnprognose für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr anzuheben. 

Sommergeschäft schwächer

Für das Sommergeschäft verzeichne Tui im Veranstalterbereich rund zwei Prozent weniger Gäste als im Vorjahr, in Deutschland sogar fünf Prozent weniger. Die Preise lägen im Schnitt drei Prozent höher. Ebel sagte, man müsse nicht «den letzten Kunden» mitnehmen, an dem man nichts verdiene. Etwa 86 Prozent der angebotenen Pauschalreisen für den Sommer seien bis Anfang August verkauft gewesen.

Späte Buchungen und äußere Einflüsse

Nach Unternehmensangaben buchen viele Kunden ihre Reisen später als in den Vorjahren und achten stärker auf Wetterlagen oder geopolitische Entwicklungen wie den Konflikt im Nahen Osten. Um gegenzusteuern, biete Tui auch Rabattgutscheine an. Die jüngsten Hitzewellen könnten dazu führen, dass sich mehr Kunden für Reisen im September oder Oktober entschieden, so Ebel.

Im dritten Quartal zählte Tui 5,9 Millionen Gäste, etwas weniger als im gleichen Zeitraum 2019 vor der Corona-Pandemie, als es 6,0 Millionen waren.

Blick auf Winter und Digitalisierung

Der Start in die Wintersaison 2025/26 sei «ausgesprochen positiv», hieß es weiter. Tui habe die Flug- und Hotelkapazitäten leicht erhöht und wolle im Winter verstärkt auf Fernreisen setzen. 

Ebel verwies zudem auf die Vorteile des integrierten Geschäftsmodells und den Ausbau digitaler Vertriebskanäle. Die über die Tui-App erzielten Verkäufe seien um 42 Prozent gestiegen. Neue Angebote wie die Plattform Tui Tours, bei der Kunden mehrtägige Reisen individuell zusammenstellen könnten, sollten die Angebotspalette erweitern. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

In Mailand sind Schlüsselkästen zum Einchecken in Ferienwohnungen künftig verboten. Ab Januar werden bis zu 400 Euro fällig, wenn immer noch eine Keybox in der Nähe der Wohnungstür oder an der Hausfassade hängt.

Die Tourismusbranche in Deutschland erhält eine neue Basis zur Messung von Nachhaltigkeit. Neun Kernindikatoren, von der Gästezufriedenheit bis zu den Treibhausgasemissionen, sollen künftig eine einheitliche und ganzheitliche Steuerung des regionalen Tourismus ermöglichen.

Zum Entwurf der neuen EU-Pauschalreiserichtlinie wurde im Trilogverfahren eine Einigung erzielt. Eine erste Bewertung des Deutschen Reiseverbandes sieht Licht und Schatten: Während die Vermittlung von Einzelleistungen möglich bleibt, führen erweiterte Pflichten und unveränderte Fristen für Erstattungen zu neuem Aufwand für die Reiseunternehmen.

Die französische Compagnie des Alpes (CdA) plant, den im April 2025 erworbenen Freizeitpark Belantis in Sachsen schrittweise in den ersten Astérix-Park außerhalb Frankreichs umzugestalten. Die Transformation des Standorts in der Nähe von Leipzig soll bis 2030/31 abgeschlossen sein und eine offizielle Namensänderung beinhalten.

TUI meldet einen frühen und erfolgreichen Buchungsstart für den Sommer 2026. Besonders Griechenland setzt sich an die Spitze der beliebtesten Urlaubsziele. Der Veranstalter reagiert mit einem erweiterten Angebot für Familien, Alleinreisende und Rundreisen.

Der Tourismusverband Wonderful Copenhagen hat das neue Tourismusmodell DestinationPay vorgestellt. Das Konzept lädt Städte weltweit dazu ein, den bereits in Kopenhagen etablierten Ansatz CopenPay zu übernehmen, welcher Touristen für nachhaltiges Verhalten mit Vergünstigungen belohnt.

Nach elf Jahren soll die Marienschlucht am Bodensee im kommenden Frühjahr wieder öffnen. Die Touristenattraktion wird am 28. März bei einem «Tag der offenen Schlucht» erstmals wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Neue Zahlen zum Flugsommer 2025: Während die internationalen Passagierzahlen steigen, setzen die Inlandsflüge ihren Rückgang fort. Das beliebteste europäische Reiseziel verzeichnet leichte Zuwächse gegenüber dem Vor-Corona-Niveau, während andere Mittelmeerstaaten starke Sprünge machen.

Der internationale Tourismus verzeichnete in den ersten neun Monaten 2025 ein robustes Wachstum mit über 1,1 Milliarden internationalen Ankünften. Die aktuelle Analyse der UN Tourismus zeigt eine weiterhin starke Reisenachfrage trotz anhaltender Inflation und geopolitischer Spannungen. Insbesondere Regionen in Afrika und Asien meldeten signifikante Zuwächse.

Übernachtungsrekorde in Österreich zeigen eine positive Entwicklung hin zur Ganzjahresdestination. Gleichzeitig stehen die Betriebe aufgrund steigender Kosten und geringer Margen wirtschaftlich unter Druck.