Urlauber, die Südtirol mit ihrem Hund besuchen, müssen vorerst keine zusätzliche „Kurtaxe“ für ihre Vierbeiner befürchten. Die geplante Einführung einer Hundesteuer, die auch eine tägliche Abgabe für Touristen vorsah, wurde vom zuständigen Landesrat Luis Walcher zurückgezogen. Grund dafür war die fehlende politische Mehrheit im Landtag.
Die Entscheidung hat direkte Auswirkungen auf die Tourismusbranche und die Reisenden in der beliebten Feriendestination.
Keine tägliche Tourismusabgabe für Hunde ab 2026
Der zurückgezogene Gesetzentwurf sah vor, dass Südtirol-Urlauber ab dem nächsten Jahr 1,50 Euro täglich für jeden mitgebrachten Hund hätten entrichten müssen. Für einheimische Hundehalter wäre eine jährliche Gebühr von 100 Euro vorgesehen gewesen. (Tageskarte berichtete) Südtirol zählt insbesondere bei deutschen Touristen zu den beliebten Urlaubszielen.
Besonders der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) hatte Bedenken gegen die geplante Abgabe angemeldet, da sie eine zusätzliche Belastung für die Urlauber dargestellt hätte. Die Absage der Steuer beseitigt nun diese Sorge für die Tourismuswirtschaft und die Reisenden.
Koalitionsstreit führt zum Aus
Landesrat Walcher begründete den Rückzug des Vorhabens mit der fehlenden Zustimmung im Landesparlament: „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt finde ich leider keine Mehrheit für eine Hundesteuer im Landtag.“
Vor allem die italienischen Koalitionspartner, insbesondere die Fratelli d’Italia, hatten angekündigt, gegen den Entwurf stimmen zu wollen. Damit war das Vorhaben, das ursprünglich auch zur Finanzierung der Reinigung von Hundekot auf Straßen und Plätzen dienen sollte, politisch gescheitert.
DNA-Register: Problem der Verunreinigung bleibt
Obwohl die Steuer für Urlauber und Einheimische nun entfällt, bleibt das ursprüngliche Problem des liegengelassenen Hundekots bestehen. Damit verbunden ist auch, dass das Gesetz zur Registrierung der Hunde-DNA in Kraft bleibt.
Dieses Gesetz verlangt von einheimischen Hundehaltern, die DNA ihrer Tiere erfassen zu lassen, um bei gefundenen Exkrementen den Halter ermitteln und bestrafen zu können. Aktuell sind jedoch nur rund 13.000 von über 40.000 Hunden in der Region registriert. Die über 28.000 säumigen Halter müssen ab Januar mit Strafen rechnen.
Die Kosten für die Beseitigung des Hundekots werden weiterhin über die allgemeine Müllgebühr von allen Einwohnern Südtirols, unabhängig davon, ob sie einen Hund besitzen, getragen.













