Kampf gegen Massentourismus - Palma schränkt Ferienvermietung massiv ein

| Tourismus Tourismus

Die Stadt Palma de Mallorca verschärft die Regeln für den Tourismus. Die Verwaltung der größten Stadt auf Mallorca plant ein umfassendes Verbot für neue Ferienwohnungen sowie für neue Hostels. Dies kündigte der konservative Bürgermeister Jaime Martínez Llabrés (PP) am 14. Oktober 2025 an. Ziel der Maßnahmen sei die Qualitätsförderung, die Bekämpfung illegaler Unterkünfte und die umfassende Aufwertung der Stadt als Reiseziel. Die Initiative knüpft an eine bereits im Mai 2024 vom Stadtrat beschlossene Initiative an, die fraktionsübergreifend unterstützt wurde.

Keine neuen Lizenzen für Ferienunterkünfte

Das angekündigte Verbot der touristischen Vermietung im gesamten Gemeindegebiet sieht vor, dass keine neuen Lizenzen mehr für Ferienunterkünfte vergeben werden.

In Palma derzeit 639 legale Ferienunterkünfte in Einfamilienhäusern registriert. Die Vermietung von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern ist bereits untersagt. Zukünftig gilt: Wird eine bestehende Ferienunterkunft abgemeldet, bleiben die Gästebetten dauerhaft vom Markt. Das Verbot soll über eine Änderung des Generalplans umgesetzt werden und rückwirkend drei Monate ab Inkrafttreten gelten.

Trotz des bereits bestehenden Verbots in Mehrfamilienhäusern boomt das illegale Angebot. Der Bürgermeister verkauft die Maßnahmen als strategischen Schritt gegen diesen Trend und zur Förderung der Rechtskonformität.

Im Rahmen der strengeren Tourismusregeln kündigte Martínez Llabrés auch die Überprüfung aller Hostels an, die in den acht Jahren unter der linken Stadtregierung zwischen 2015 und 2023 genehmigt wurden. Bei diesen Einrichtungen handele es sich laut Bürgermeister häufig um „Jugendherbergen im Namen, aber Billighotels in der Praxis“. Die Kontrollen sollen sicherstellen, dass diese Unterkünfte tatsächlich dem ursprünglich genehmigten Zweck dienen. Auch die Eröffnung neuer Hostels und die Umwandlung bestehender Einrichtungen wird untersagt.

Des Weiteren wird Party-Booten am Paseo Marítimo der Kampf angesagt. Der Bürgermeister bestätigte, dass deren Verbot ab dem kommenden Jahr in Kraft tritt.

Positive Trendwende durch Qualitätsoffensive

Der Bürgermeister hob hervor, dass Daten eine positive Trendwende in Saisonalität und Qualität belegen würden, die auf die eingeleitete Qualitätsoffensive zurückzuführen sei.

Die Saisonalität des Tourismus in Palma sei in den letzten beiden Jahren um 2,01 Prozent zurückgegangen und liege 4,57 Prozent unter dem Rekordjahr 2018. Parallel dazu sei die touristische Ausgabenbereitschaft um etwa 15 Prozent gestiegen.

Ein aktueller Bericht von Exceltur bestätige zudem eine Reduzierung des illegalen Angebots an Ferienwohnungen. Während die Zahl der Wohnungen auf dem Mietmarkt in den 25 wichtigsten spanischen Städten im August um 3,7 Prozent sank, betrug die Reduktion in Palma 17,4 Prozent.

Weitere erwähnte Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung umfassen den Globalen Aktionsplan für die Platja de Palma mit Investitionen von über 300 Millionen Euro, die Verabschiedung der Verordnung für das zivile Zusammenleben sowie die Einrichtung des Zentrums für demografische und touristische Kontrolle.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine TUI-Studie beleuchtet die Rolle der pflanzlichen Ernährung bei der Urlaubsplanung von Vegetariern und Veganern in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass das kulinarische Angebot für diese Zielgruppe einen besonders hohen Stellenwert einnimmt.

Nur 45 Autominuten von der Hauptstadt entfernt entsteht ein neues, nachhaltiges Ferienresort im skandinavischen Stil. Die 45 Ferienimmobilien bieten Wohnflächen zwischen 75 und 98 Quadratmetern. Die Nähe zu Berlin und die Erreichbarkeit des Flughafens BER sollen Touristen locken.

Die Deutschen träumen von Reisen, die große Erlebnisse und Tiefgang versprechen, zeigen die Ergebnisse der repräsentativen Studie „Reiseträume“ von HolidayCheck. Obwohl es um absolute Sehnsuchtsziele – losgelöst von Budget, Zeit oder Sicherheitsaspekten – ging, landet überraschenderweise das eigene Land auf dem ersten Platz der Bucket List.

Die österreichische Tourismusbranche blickt mit verhaltenem Optimismus auf die kommende Wintersaison 2025/26. Trotz eines weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds zeigt eine aktuelle Studie ein stabiles Nachfrageniveau.

Der Deutsche Reiseverband blickt optimistisch auf die kommende Wintersaison 2025/26. Fernreisen und Kreuzfahrten erleben derzeit einen signifikanten Zuwachs. Insgesamt liegt das Umsatzwachstum für den Winter nach Buchungsstand Ende August bei neun Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Für Gen Z und Millennials sind Geschäftsreisen laut einer Umfrage weit mehr als eine berufliche Anforderung; sie stellen vielmehr eine Gelegenheit zur Aufwertung des Lebensstils dar. Und dafür sind sie auch bereit zu zahlen.

In den Herbstferien werden kaum Strandkörbe an der Ostsee zu finden sein. Dabei sollte ein Erlass den Streit um Aufstellfristen beilegen. Die neuen Regeln seien aber praxisfern, kritisieren Verleiher.

Die touristische Branche in Nordrhein-Westfalen blickt mit gemischten Erwartungen auf die anstehenden Herbstferien. Eine gemeinsame Betriebsbefragung von Tourismus NRW und dem DEHOGA NRW zeigt, dass die Nachfrage momentan heterogen ist, wobei insbesondere Ferienwohnungen und -häuser überdurchschnittlich gut gebucht sind.

Laut einer aktuellen Trendstudie von Hilton verlagert sich der Fokus deutscher Reisender im Jahr 2026 stärker auf emotionale Beweggründe. Diese Reisen sind demnach weniger vom Zielort als vielmehr vom Wunsch nach Erholung, der Wiederverbindung mit Liebsten und der Suche nach bedeutsamen Erlebnissen geprägt.

Der neue Nordsee Tourismus Report 2025 verzeichnet einen signifikanten Rückgang des Besucherinteresses an der deutschen Nordseeküste. Eine erste Hochrechnung für das kommende Jahr deutet auf einen weiteren Rückgang im zweistelligen Bereich hin.