Keine Sprachtests mehr für südafrikanische Passagiere bei Ryanair

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Der irische Billigflieger Ryanair verzichtet nach Kritik auf umstrittene Sprachtests für südafrikanische Passagiere. «Wir haben den Afrikaans-Test beendet, weil er nicht sinnvoll ist», zitierte die BBC den Unternehmenschef Michael O’Leary. Ryanair bestätigte auf dpa-Anfrage das Ende der Praxis. Berichte über den Test hatten für internationale Kritik gesorgt.

Vorgesehen war er für südafrikanische Passagiere vor Flügen nach Großbritannien. Man habe den Test mit Wissensfragen auf Afrikaans eingeführt, nachdem man Kenntnis über ein erhöhtes Aufkommen von gefälschten südafrikanischen Pässen bekommen habe, begründete Ryanair damals das Vorgehen. Der Test sollte demnach helfen, Passagiere mit gefälschten Pässen zu identifizieren (Tageskarte berichtete).

«Unser Team hat einen Test auf Afrikaans mit zwölf einfachen Fragen durchgeführt», sagte O’Leary nun der BBC zufolge. «Sie haben keine Schwierigkeiten, diese zu beantworten. Aber wir hielten es auch nicht für angemessen.»

Afrikaans - mit dem Niederländischen verwandt - ist eine von mehreren Amtssprachen in Südafrika und wird überwiegend von einer weißen Minderheit der Bevölkerung gesprochen. Betroffene haben beklagt, die Praxis sei diskriminierend und erinnere an das Unterdrückungssystem der Apartheid-Zeit.

Ryanair selbst bietet keine Flüge von Südafrika nach Großbritannien an. Die BBC zitierte in der vergangenen Woche etwa einen südafrikanischen Fluggast, der von den Kanarischen Inseln nach Großbritannien fliegen wollte und sich über den Test ärgerte. «Das ist die Sprache der Apartheid», sagte Dinesh Joseph dem Sender.

Nach Informationen der BBC wurde in dem Test unter anderem gefragt, wie die internationale Vorwahl Südafrikas, der Namen der Hauptstadt oder der des Präsidenten laute. Wer den Test nicht bestand, sollte die Flugkosten erstattet bekommen. (dpa)


 

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