Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend zur Perfektionierung von Betrugsmaschen im Reiseverkehr eingesetzt. Laut einem Artikel von Business Travel News werden diese Angriffe immer überzeugender und schwerer zu erkennen. Frank Harrison, regionaler Sicherheitsdirektor bei World Travel Protection, betont die neue Dimension dieser Bedrohungen.
KI-gestützte Angriffe auf Geschäftsreisende
Geschäftsreisende sind besonders in Stresssituationen, etwa bei Flugausfällen oder Flughafen-Schließungen, anfällig für Betrugsversuche. Laut Harrison werden Deepfakes, also manipulierte Stimmen und Videos, genutzt, um sich als Kundenservice-Mitarbeiter, Kollegen oder sogar Führungskräfte auszugeben. Solche Betrugsversuche seien besonders effektiv, weil sie auf psychologische Mechanismen wie Autorität, Dringlichkeit und die Angst vor Verlust abzielen.
Ein Beispiel ist die „virtuelle Entführung“, bei der die Familie eines Reisenden mit einer Deepfake-Stimme angerufen und zur Zahlung eines Lösegeldes auf ein schwer nachverfolgbares Konto aufgefordert wird.
Harrison hält fest: „KI zielt nicht mehr nur auf Computersysteme ab. Sie wird jetzt genutzt, um Menschen zu manipulieren und direkt anzugreifen. Das ist eine große Veränderung im Reiserisiko.“
Warnsignale erkennen und richtig reagieren
Für Unternehmen und ihre Reisemanager ist es entscheidend, Reisende zu schulen. Ein wichtiges Warnsignal ist jede Art von Abweichung oder Inkonstanz im gewohnten Reise- oder Buchungsprozess.
Harrison rät: „Sobald Sie eine Unstimmigkeit feststellen, müssen Sie anhalten, Ihre Reisemanager und Ihr IT-Team einschalten und nicht das tun, wozu Sie aufgefordert werden, denn es könnte sich um einen Angriff handeln.“
Weitere Anzeichen für einen Betrugsversuch können die Bitte um ungewöhnliche Zahlungsmethoden, wie die Überweisung von Geld auf ein Privatkonto, oder der Versuch sein, das Gespräch auf eine unbekannte Plattform zu verlagern. Die wichtigste Regel, so Harrison, lautet: „Wenn es unüblich ist, tun Sie es nicht.“