Wegen der eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten während der Corona-Krise sieht ein Fachverband eine wachsende Bedeutung des Fahrradfahrens. Es sei klar zu beobachten, dass mehr Menschen aufs Fahrrad steigen, um sich körperlich zu betätigen, sagte der Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) in Hessen, Norbert Sanden. Viele Menschen nutzten nicht nur im Alltag zunehmend das Rad, um Ansteckungsrisiken mit der Lungenkrankheit in öffentlichen Verkehrsmitteln aus dem Wege zu gehen. Besonders im Freizeitbereich sei die Nutzung und Beliebtheit enorm gestiegen, beobachtete Sanden.
Da derzeit wegen der Corona-Pandemie unklar ist, inwiefern Urlaubsplanungen möglich sind, gewinne der heimische Fahrrad-Tourismus an Beachtung, erklärte Sanden. «Das ist ein echter Wirtschaftsfaktor. Hessen hat im Radtourismus auch viel zu bieten und ist gut aufgestellt.» Es gebe mehrere Tausend Kilometer Radfernwege. Das Wegenetz werde kontinuierlich ausgebaut. Zudem verfüge Hessen über Hunderte Übernachtungsbetriebe (Bett + Bike), die sich besonders eignen und vom ADFC zertifiziert werden.
Für ältere oder weniger ambitionierte Radler bieten sich Themen- oder Bahnradwege an. Sie weisen nur geringe Steigungen auf und verlaufen auf ehemaligen Bahnstrecken, die asphaltiert wurden. Ein Bahnradweg führt zum Beispiel von Bad Hersfeld in Osthessen durch den Vogelsberg über 240 Kilometer bis hinunter nach Hanau ins Rhein-Main-Gebiet.
(dpa)