Mehr Touristen in Brandenburg - Sorgen in der Gastronomie

| Tourismus Tourismus

Die Tourismusregionen in Brandenburg locken mehr Gäste an - Sorgenkind ist aber die Gastronomie. Sie bekomme unter anderem die sinkende Kaufkraft der Besucher zu spüren, aber auch Fachkräfte-Mangel und höhere Kosten, sagte Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) in Potsdam bei der Vorstellung der Tourismus-Bilanz 2024. Zudem kommt auf mehr Besucher jetzt ein Gästebeitrag von etwa zwei Euro pro Tag zu, die alle Kommunen in Brandenburg als Abgabe erheben können. 

Tourismuswirtschaft zählt mehr Gäste 

Die Tourismusbranche zeigt sich mit einem spürbaren Zuwachs 2024 zufrieden. Es kamen laut Zahlen des Statistik-Amtes 5,4 Millionen Gäste nach Brandenburg - 4,5 Prozent mehr als im Jahr 2023. Die Zahl der Übernachtungen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent auf 14,4 Millionen. Damit ist das Vor-Corona-Niveau übertroffen. 

Brandenburg sei als Urlaubsziel weiterhin sehr beliebt, sagte Wirtschaftsminister Keller vor der am Dienstag startenden Tourismusmesse ITB in Berlin. Besonders gefragt seien Naturerlebnisse und der Wassertourismus.

Flughafen bringt mehr Übernachtungen

Aber auch der Flughafen Berlin-Brandenburg bringe positive Effekte mit sich, da die Zahl der Übernachtungen und der Tagungsgäste in der Gemeinde Schönefeld gestiegen sei, sagte Keller. 

Die Reiseregion Dahme-Seenland nahe Berlin - dazu gehört Schönefeld - verzeichnet laut Statistik das größte Plus bei Gästeankünften. Aber auch der Spreewald und das Seenland Oder-Spree bleiben wichtige Tourismusregionen in Brandenburg. 

Umsatzrückgang in Gastronomie - Studie geplant

Umsatzrückgänge spürt dagegen die Gastronomie. Restaurants und Gaststätten reduzierten teils ihre Öffnungszeiten und haben mehr Ruhetage. Die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH (TMB) bereitet eine Studie zur Zukunft der Gastronomie vor, die innovative Konzepte aufzeigen soll. Keller sagte, Ziel müsse es auch sein, mehr Fachkräfte für die Gastronomie anzuwerben. 

Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) verlangt die Rückkehr zum ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent auf Speisen im Gastgewerbe. Wirtschaftsminister Keller sagte, es müsse auch darüber mit der neuen Bundesregierung diskutiert werden. 

«Die guten Zahlen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Sorgen insbesondere in der Gastronomie groß sind. Die schlechte wirtschaftliche Lage führt dazu, dass die Menschen den Gürtel enger schnallen und als Erstes beim Restaurantbesuch sparen», sagte der tourismuspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg, Frank Bommert. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Ein Blick auf die Altersstruktur und das Reiseverhalten in Deutschland: Experten der Hochschule München zeigen, dass die finanzstarke Boomer-Generation die Klimabilanz des Landes beeinflussen könnte.

Jumeirah steigt mit der Segel-Superyacht „Maltese Falcon“ in das Segment der Luxusyachten ein. Die Yacht wird Teil der Jumeirah Privé Kollektion und soll saisonal Routen im Mittelmeer und der Karibik befahren.

Eine Analyse des Ferienhaus-Portals Holidu zeigt erhebliche Preisunterschiede im Dezember 2025. Das Ranking der günstigsten Destinationen wird von Deutschland dominiert, die teuersten Reiseziele liegen in Finnland und Österreich.

Die Global Hotel Alliance (GHA) hat Einblicke in die erwartete Entwicklung des Reisemarktes für das Jahr 2026 veröffentlicht. Die Umfrageergebnisse deuten auf einen signifikanten Wandel hin zu bewussterem und persönlicherem Reisen.

Die Global Hotel Alliance präsentiert aktuelle Einblicke in die zukünftigen Reisegewohnheiten. Die Umfrage unter 34 Millionen Mitgliedern ihres Loyalitätsprogramms zeigt einen deutlichen Trend zu persönlicheren, langsameren Reisen, bei denen Asien als Traumziel dominiert und technologiegestützte Planung zunimmt.

In Mailand sind Schlüsselkästen zum Einchecken in Ferienwohnungen künftig verboten. Ab Januar werden bis zu 400 Euro fällig, wenn immer noch eine Keybox in der Nähe der Wohnungstür oder an der Hausfassade hängt.

Die Tourismusbranche in Deutschland erhält eine neue Basis zur Messung von Nachhaltigkeit. Neun Kernindikatoren, von der Gästezufriedenheit bis zu den Treibhausgasemissionen, sollen künftig eine einheitliche und ganzheitliche Steuerung des regionalen Tourismus ermöglichen.

Zum Entwurf der neuen EU-Pauschalreiserichtlinie wurde im Trilogverfahren eine Einigung erzielt. Eine erste Bewertung des Deutschen Reiseverbandes sieht Licht und Schatten: Während die Vermittlung von Einzelleistungen möglich bleibt, führen erweiterte Pflichten und unveränderte Fristen für Erstattungen zu neuem Aufwand für die Reiseunternehmen.

Die französische Compagnie des Alpes (CdA) plant, den im April 2025 erworbenen Freizeitpark Belantis in Sachsen schrittweise in den ersten Astérix-Park außerhalb Frankreichs umzugestalten. Die Transformation des Standorts in der Nähe von Leipzig soll bis 2030/31 abgeschlossen sein und eine offizielle Namensänderung beinhalten.

TUI meldet einen frühen und erfolgreichen Buchungsstart für den Sommer 2026. Besonders Griechenland setzt sich an die Spitze der beliebtesten Urlaubsziele. Der Veranstalter reagiert mit einem erweiterten Angebot für Familien, Alleinreisende und Rundreisen.