Mehrheit der Deutschen für Verzicht auf Schweröl bei Kreuzfahrtschiffen

| Tourismus Tourismus

Drei von vier Deutschen wollen, dass Kreuzfahrtschiffe kein giftiges Schweröl mehr nutzen. Das zeigt eine aktuelle und repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag des NABU. Es wurde gefragt, was Kreuzfahrt-Reedereien tun sollten, um Natur und Umwelt zu schützen. Dabei konnten mehrere Punkte genannt werden. Der Ausstieg aus der Schwerölnutzung wurde von den Befragten am häufigsten angegeben (76,7 Prozent) - noch vor einem Stopp der Abwasserentsorgung im Meer (71,5 Prozent) und der Reduzierung der Müllmenge (67,1 Prozent). Nur eine verschwindende Minderheit von 3,4 Prozent der Befragten gab an, dass ihrer Ansicht nach Kreuzfahrtunternehmen schon genug für Umwelt und Natur tun.

"Kreuzfahrt-Unternehmen verbreiten gerne das saubere Image von idyllischen Traumreisen - dabei fahren viele Kreuzfahrtschiffe noch immer mit dem dreckigsten aller Kraftstoffe: Schweröl. Unsere Umfrage zeigt, dass die Menschen in Deutschland schon viel weiter sind als die Unternehmen: Sie wünschen sich, dass Kreuzfahrten endlich weniger umweltschädlich werden", sagt Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer.

Damit die Branche mehr tut, hat der NABU heute die Online-Aktion "Schluss mit schmutzigen Schweröl-Kreuzfahrten!" gestartet. Jeder und jede kann mitmachen und über eine Aktionsseite einen Protestbrief versenden, der die Unternehmen AIDA, TUI Cruises, COSTA Crociere, MSC Cruises, Royal Caribbean, Carnival Cruise Line und Norwegian Cruise Line auffordert, aus dem Schweröl auszusteigen.

Das Verbrennen von Schweröl ist extrem schädlich: Schiffsmotoren stoßen dabei nicht nur Unmengen CO2, sondern auch für Menschen und Umwelt gefährliche Schadstoffe aus, wie Feinstaub und Ruß, Schwefel- und Stickoxide. Außerdem verursachen die für das Schweröl benötigten Schwefelwäscher - sogenannte Scrubber - schmutzige Abwässer, die häufig direkt ins Meer geleitet werden. Noch verheerender ist es für Meereslebewesen und Wasservögel, wenn der giftige Treibstoff selbst ins Meer gelangt.

Die Kreuzfahrtreedereien halten am billigen und giftigen Schweröl fest, obwohl es eine Lösung gibt: Seit zehn Jahren fordert der NABU von den Unternehmen, dass sie auf den viel saubereren Marinediesel umsteigen. Das wäre immer noch ein fossiler Kraftstoff, aber ein großer Schritt hin zu weniger Dreck und Gefahren für Natur und Umwelt. Diese Abgase können zudem leichter gereinigt werden, aber auch hier müssen endlich standardmäßig Rußpartikelfilter und Katalysatoren eingesetzt werden wie an Land. Den ersten Schritt des Treibstoffwechsels können die Kreuzfahrtunternehmen sofort gehen, einige hatten das in der Vergangenheit schon angekündigt. Da auf diese Lippenbekenntnisse jedoch nie Taten folgen würden, will der NABU nun mit Hilfe der Bevölkerung Druck auf die Reedereien ausüben. Im nächsten Schritt müssen die Unternehmen dann auf saubere und klimaneutrale strombasierte Kraftstoffe umsteigen, um ihren Klimaschutzversprechen gerecht zu werden.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Für Gen Z und Millennials sind Geschäftsreisen laut einer Umfrage weit mehr als eine berufliche Anforderung; sie stellen vielmehr eine Gelegenheit zur Aufwertung des Lebensstils dar. Und dafür sind sie auch bereit zu zahlen.

In den Herbstferien werden kaum Strandkörbe an der Ostsee zu finden sein. Dabei sollte ein Erlass den Streit um Aufstellfristen beilegen. Die neuen Regeln seien aber praxisfern, kritisieren Verleiher.

Die touristische Branche in Nordrhein-Westfalen blickt mit gemischten Erwartungen auf die anstehenden Herbstferien. Eine gemeinsame Betriebsbefragung von Tourismus NRW und dem DEHOGA NRW zeigt, dass die Nachfrage momentan heterogen ist, wobei insbesondere Ferienwohnungen und -häuser überdurchschnittlich gut gebucht sind.

Laut einer aktuellen Trendstudie von Hilton verlagert sich der Fokus deutscher Reisender im Jahr 2026 stärker auf emotionale Beweggründe. Diese Reisen sind demnach weniger vom Zielort als vielmehr vom Wunsch nach Erholung, der Wiederverbindung mit Liebsten und der Suche nach bedeutsamen Erlebnissen geprägt.

Der neue Nordsee Tourismus Report 2025 verzeichnet einen signifikanten Rückgang des Besucherinteresses an der deutschen Nordseeküste. Eine erste Hochrechnung für das kommende Jahr deutet auf einen weiteren Rückgang im zweistelligen Bereich hin.

Deutschland hat im aktuellen Anholt Nation Brands Index (NBI) 2025 sein international ausgezeichnetes Image bestätigt. Deutschland bleibt wie in den Vorjahren Spitzenreiter unter den 30 im NBI erfassten europäischen Ländern.

Der aktuelle „Reisetrends 2026”-Report von Skyscanner beleuchtet die Entwicklungen, die das Reisejahr 2026 prägen werden. Die Analyse konzentriert sich auf sieben zentrale Trends sowie die beliebtesten aufstrebenden und preisgünstigsten Destinationen für deutsche Reisende.

Das Reiseportal Urlaubsguru hat seinen jährlichen Trendreport für das Jahr 2026 veröffentlicht. Die Ergebnisse beleuchten neue Trendreiseziele, veränderte Lifestyle-Präferenzen und entscheidende Kriterien im Familienurlaub.

Omio hat seinen jährlichen NowNext '25 Report veröffentlicht. Dieser zeichnet ein Bild des zukünftigen Reiseverhaltens weltweit, von emotionalen Beweggründen über generationsspezifische Vorlieben bis zu gefragten Reisezielen und veränderten Ansprüchen.

Eine TUI-Analyse zeigt eine klare Tendenz zu bewusstem, individuellem Urlaub, wobei fast die Hälfte der Deutschen das meiste Geld im Urlaub für Essen und Trinken ausgibt. Gleichzeitig bleibt der Wunsch nach Planbarkeit hoch.