Neues Nest für Travelbird-Mitarbeiter

| Tourismus Tourismus

Von der Travelbird-Pleite sind rund 310 Mitarbeiter betroffen (Tageskarte berichtete). Für die meisten von ihnen könnte sich jedoch zeitnah eine neue Chance ergeben: Das deutsche Unternehmen Urlaubsguru überlegt, mit einem eigenen Länderbüro früher als geplant nach Amsterdam zu expandieren und Travelbird-Mitarbeitern somit eine neue berufliche Perspektive zu bieten.

Das Online-Reisebüro Travelbird ist seit seiner Gründung im Jahr 2010 stark gewachsen, vermeldete allerdings erstmalig im ersten Halbjahr 2018 schwarze Zahlen. Auf seinem Portal bot es verschiedene Reiseangebote an, unter anderem Städtetrips, Rundreisen aber auch Wellness- und Freizeitparkangebote. „Aufgrund saisonaler Schwankungen kam es in den letzten Monaten zu Verzögerungen bei den Zahlungen an Partner, weshalb sich Travelbird aktiv um eine zusätzliche Finanzierung bemüht hat. Leider ist dies nicht rechtzeitig gelungen“, erklärte das niederländische Unternehmen auf der Homepage. Travelbird war seit Jahren ein enger Urlaubsguru-Partner. „Wir bedauern diese Entwicklung außerordentlich. Wir haben eng mit ihnen zusammengearbeitet und hatten einen guten Draht zum Team“, erklären die beiden Urlaubsguru-Gründer Daniel Marx und Daniel Krahn.

Dezentrale Aufstellung geplant

Um sich zukünftig noch internationaler und genauer auf die europäischen Märkte richten zu können, will sich Urlaubsguru nun dezentraler aufzustellen: Arbeiten die internationalen Teams zurzeit noch von Holzwickede aus, sollen in den kommenden Monaten und Jahren in europäischen Städten eigene Länderbüros eröffnet werden. In Österreich funktioniert das bereits seit 2013.

„Ursprünglich haben wir für unsere Expansionspläne Zeitfenster von zwei Jahren angesetzt“, erzählt Daniel Marx. Und Daniel Krahn ergänzt: „Durch die aktuelle Marktneuordnung sehen wir nun die Möglichkeit gegeben, unsere Expansionspläne in den Niederlanden vorzuziehen. Mit Holidayguru möchten und können wir den niederländischen Kunden schnell ein bekanntes Portal anbieten, bei dem sie vertrauensvoll und in gewohnter Qualität nicht nur ihren Urlaub buchen können, sondern sich in unserem digitalen Reisemagazin auch über aktuelle Trends und Tipps zu ihrem Reiseland informieren können.“

Bald auch als Reiseveranstalter?

Zudem überlegt Urlaubsguru, das bisher als Reisevermittler fungierte, für die Expansion in den Niederlanden das eigene Geschäftsmodell zu erweitern und zukünftig auch als Reiseveranstalter in den Markt einzusteigen – und somit in den Niederlanden das Geschäftsmodell von TravelBird zu adaptieren. 

Damit die Expansionspläne schnellstmöglich erfolgreich gelingen können, möchten die beiden Firmengründer auf die jahrelange Erfahrung und Expertise der Travelbird-Mitarbeiter zurückgreifen, um so ein gemischtes Expertenteam zusammenstellen zu können. „Wir prüfen, zeitnah ein Büro in Amsterdam anzumieten. Da wir weiterhin verantwortungsvoll wachsen möchten, benötigen wir für den neuen Standort in Amsterdam definitiv mehr Mitarbeiter. Daher richten wir hiermit einen Aufruf an alle Travelbirds: Bewerbt euch bei uns und werdet zum Vollzeit-Guru! Wir bieten euch ein neues ,Nest‘ und freuen uns auf euch!“, so die Urlaubsguru-Gründer. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der ÖHV-Urlaubsradar prognostiziert eine starke Wintersaison für den Tourismus in Österreich. Drei von vier Reisenden planen ihren Urlaub im Inland, wobei Skifahren und Wellness in den Bundesländern Steiermark, Salzburg und Tirol besonders gefragt sind.

Die Schweiz blickt auf ein ereignisreiches Tourismusjahr 2026. Mit der Eishockey-Weltmeisterschaft, der Eröffnung des TITLIS Tower und exklusiven Hotelprojekten wie der Villa Florhof in Zürich setzt das Land neue Akzente in den Bereichen Sport, Architektur und Gastronomie.

Nach Jahren der Planungs- und Bauarbeiten öffnet das neue Lagunen-Erlebnisbad in Willingen. Was Besucher auf 5.600 Quadratmetern erwartet – und warum das Projekt für die Region so wichtig ist.

Das Flugjahr 2025 ist in Europa von einer zweigeteilten Entwicklung geprägt. Während die Zahl der Flugstreichungen im Vergleich zum Vorjahr laut einer aktuellen Auswertung spürbar zurückgegangen ist, bleibt die Pünktlichkeit eine zentrale Herausforderung für die Branche.

Die Digitalisierung kann das persönliche Gespräch vor Ort nicht ersetzen. Trotz technischer Alternativen steigen die Ausgaben für Geschäftsreisen in Europa massiv an, da Unternehmen physische Präsenz zunehmend als strategisches Instrument nutzen, um in einer volatilen Weltwirtschaft Vertrauen und Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Wirtschaftskrise und hohe Kosten ziehen die winterlichen Urlaubs- und Freizeitpläne vieler Menschen in Deutschland in Mitleidenschaft. Jeweils fünfzehn Prozent wollen in der kalten Jahreszeit entweder Urlaubspläne oder Freizeitaktivitäten einschränken. Ein knappes Viertel will die Ausgaben für die Gastronomie reduzieren.

In Rumänien entsteht mit DraculaLand für eine Milliarde Euro ein neuer Gigant der Unterhaltungsindustrie. Das private Großprojekt nahe Bukarest kombiniert einen 160 Hektar großen Themenpark mit 1.200 Hotelzimmern. Die Eröffnung ist für 2027 geplant.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass europäische Destinationen im Jahr 2026 weltweit am beliebtesten sind. Reisende suchen demnach vermehrt nach Zielen mit starkem kulturellen Charakter, guter Erreichbarkeit und digitaler Infrastruktur.

Nach einem bisher wechselhaften Jahresverlauf steigt die Nachfrage internationaler Gäste im Oktober deutlich. Auch für die kommenden Monate erwartet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) eine weitere Belebung des Incoming-Tourismus.

Die Expedia Group hat eine Vereinbarung zur Übernahme der Plattform Tiqets getroffen. Ziel ist es, Hotel- und Reise-Partnern über eine zentrale Schnittstelle Zugang zu einem Inventar an Attraktionen und lokalen Aktivitäten zu bieten und so das eigene B2B-Wachstum voranzutreiben.