Pauschalreisen haben kein Imageproblem – zumindest nicht bei der Gen Z

| Tourismus Tourismus

Kaum eine Reiseform polarisiert so sehr wie die Pauschalreise: Während sie für viele ein Inbegriff von Komfort und Sicherheit ist, gilt sie für andere als unflexibel und wenig individuell. Trotz dieser unterschiedlichen Wahrnehmungen bleibt ihre Bedeutung im Tourismusmarkt hoch: Laut Deutschem Reiseverband (DRV) entfallen rund 50 Prozent des Umsatzes im Urlaubs- und Freizeitreisesegment auf Pauschal- und Bausteinreisen. Eine aktuelle HolidayCheck-Studie zeigt nun, dass besonders die Gen Z die Pauschalreise für sich entdeckt. 

Gen Z plant auch in Zukunft pauschal zu buchen

Rund zwei Drittel der deutschen Bevölkerung haben bereits eine Pauschalreise unternommen. Besonders auffällig: Mehr als die Hälfte der Gen Z und Millennials haben in den letzten zwölf Monaten eine Pauschalreise gebucht – im Vergleich dazu sind es bei den Baby Boomern nur etwas mehr als ein Drittel. Pauschalreisen sind also auch für die jüngere Generation längst eine beliebte Form des Reisens. Genauso deutlich zeigt sich der Unterschied in der Zukunftsplanung: Während sich 70 Prozent der Baby Boomer auch künftig eine Pauschalreise vorstellen können, sind es in der Gen Z ganze 87 Prozent.

Nina Hammer, Pressesprecherin von HolidayCheck, erklärt: „Diverse Studien belegen, dass die Gen Z eine Generation der Vielreisenden ist. Sie lösen sich zunehmend vom klassischen Modell des einmaligen großen Sommerurlaubs und bevorzugen stattdessen mehrere Reisen im Jahr, die durchaus auch pauschal gebucht werden. Wichtig ist ihnen dabei vor allem, aus vielfältigen und flexiblen Reiseerlebnissen auswählen zu können, die sich individuell an ihre Bedürfnisse und Budgets anpassen lassen.“

Gen Z hat ein positiveres Bild als Boomer

Pauschalreisen werden in der breiten Bevölkerung überwiegend positiv wahrgenommen. In einer offenen Abfrage, bei der die Studienteilnehmer spontan Begriffe nennen sollten, die sie mit Pauschalreisen verbinden, gaben 23 Prozent „All-Inclusive“ und 14 Prozent „bequem und unkompliziert“ an. Auch bei der gezielten Nachfrage nach möglichen Nachteilen konnten fast ein Drittel der Befragten keine negativen Aspekte nennen, was das insgesamt positive Bild weiter unterstreicht.

Trotz dieser allgemeinen Zustimmung zeigen sich deutliche Unterschiede in der Wahrnehmung zwischen den Generationen. Baby Boomer empfinden Pauschalreisen in erster Linie als bequem, sicher und unkompliziert. Die Gen Z stimmt dieser Charakterisierung zwar zu, gleichzeitig finden aber auch mehr als zwei Drittel, dass Pauschalreisen erlebnisreich, vielfältig, authentisch und persönlich sein können. Im Gegensatz zu den Boomern hat die Gen Z somit ein positiveres Bild der Pauschalreise und eine offenere Einstellung gegenüber dem, was die Reiseform bieten kann. Ähnlich zeigt sich dieser Unterschied bei den Aspekten Flexibilität, Spontanität und Unabhängigkeit: Auch diese werden von einem höheren Anteil der jüngeren Generation mit Pauschalreisen in Verbindung gebracht.
 

„Die Pauschalreise hat kein Imageproblem – zumindest nicht bei der Gen Z. Unsere Studie zeigt, dass jüngere Generationen Pauschalreisen gegenüber positiver eingestellt sind als zum Beispiel die Baby Boomer. Sie gehen offenbar unvoreingenommener an das Thema heran und sind besser über die modernen Möglichkeiten von Pauschalreisen informiert. Aufgewachsen mit dem Internet und den Sozialen Medien, informieren sie sich gezielt und erkennen, wie individuell Pauschalreisen gestaltet werden können. Im Gegensatz dazu scheinen Baby Boomer, die viele Jahre aus dem Katalog gebucht haben, Pauschalreisen noch immer als weniger flexible und vielseitige Reiseform wahrzunehmen“, erklärt Nina Hammer.

Mehr Flexibilität als Schlüssel für die Zukunft der Pauschalreise

Trotz einer generationsübergreifenden positiven Wahrnehmung von Pauschalreisen bleibt der Wunsch nach flexiblem Reisen ein zentrales Thema. Für 24 Prozent der Befragten, die bisher noch keine Pauschalreise gebucht haben, wäre die Möglichkeit, mehr Gestaltungsspielraum zu haben, entscheidend, um diese Reiseform in Zukunft in Betracht zu ziehen. Aber auch unter denjenigen, die bereits Pauschalreisen buchen, gibt es den Wunsch nach mehr Möglichkeiten zur Individualisierung: So sind sich alle befragten Generationen einig, dass sie mehr Flexibilität bei Ausflügen schätzen würden. Rund 40 Prozent der Gen Z wünscht sich außerdem eine größere Auswahl an Unterkünften sowie individuellere Gestaltungsoptionen beim Transfer oder der Verpflegung.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine aktuelle Analyse von Google-Bewertungen zeigt auf, welche Flughäfen weltweit bei Passagieren in puncto Servicequalität, Komfort und Erlebnis besonders gut abschneiden. An der Spitze des Rankings positioniert sich der Singapore Changi Airport.

Fregate Island auf den Seychellen, eine privat geführte Insel, plant die Wiederaufnahme des Betriebs für den Herbst 2026. Dem Re-Launch ging ein grundlegender Neubau der Poolvillen, Anwesen und der gesamten Infrastruktur voraus. Die Betreiber zählen sich selbst zur Ultra-Luxushotellerie.

Der Reiseveranstalter TUI hat Reisen in das Renaissance Cairo Mirage City Hotel in Ägypten aus dem Programm genommen, nachdem bekannt wurde, dass über 150 aus Israel freigelassene palästinensische Ex-Häftlinge dort untergebracht waren. Auch die Lufthansa hat reagiert und ihre Flug-Crews vorsorglich in andere Unterkünfte verlegt.

Angebote für Verbände und Unternehmen sollen die Tourismusbranche in Rheinland-Pfalz nach vorn bringen. Die nun vorgestellte Tourismusstrategie sieht insgesamt sechs zentrale Handlungsfelder vor.

Die Schweizer Skigebiete Crans-Montana und Andermatt-Sedrun gehören Amerikanern, aber Flims, Laax und Falera verhindern nur mit viel Geld eine Übernahme aus dem Ausland.

Aus Sorge vor einer ausländischen Übernahme der lokalen Ski-Infrastruktur, haben die drei Wintersportgemeinden Flims, Laax und Falera im Kanton Graubünden den Kauf der Anlagen der Weissen Arena Bergbahnen AG beschlossen. Mit einem Gesamtvolumen von 94,5 Millionen Franken sichern die Gemeinden die touristischen Anlagen.

Schon länger wehren sich Gegner gegen das touristische Großprojekt Bernstein-Resort bei Ribnitz-Damgarten. Nun hat ein Gericht notwendige Arbeiten vorläufig gestoppt - wegen Fledermäusen.

Der Europa-Park im südbadischen Rust will dem Weltraum einen eigenen großen Themen-Bereich widmen. Eine Hauptattraktion wird die Achterbahn Euro-Mir sein, die abgebaut und mit neuer Technik komplett neu errichtet werden soll.

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband unterstützt die Initiative zur Olympiabewerbung Münchens. Der Verband sieht darin langfristige Chancen für die bayerische Hauptstadt, die Betriebe der Branche sowie deren Gäste in ganz Bayern.

Eine aktuelle Umfrage der ÖHV beleuchtet die Reisepläne der Österreicher für die Herbstferien. Im Fokus stehen Inlandsreisen, kurze Aufenthalte und die Suche nach Erholung.