Reiseanalyse: Urlaubsreisen hoch im Kurs - doch Corona bremst Planung

| Tourismus Tourismus

Urlaubsreisen stehen bei den Menschen in Deutschland einer Studie zufolge unverändert weit oben auf der Wunschliste, doch die Corona-Pandemie bremst die Planung.

Demnach wissen 38 Prozent noch nicht, ob sie in diesem Jahr reisen werden. Das sind mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr, wie aus der am Montag vorgestellten Analyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) hervorgeht. Knapp die Hälfte plant eine Urlaubsreise. Bei der Befragung im Januar 2020 - also vor Ausbruch der Pandemie - waren es noch 71 Prozent. Nur 14 Prozent gaben an, definitiv nicht verreisen zu wollen (Vorjahr: 11 Prozent).

«Ob und wie man verreist, hängt im Wesentlichen von den Möglichkeiten in der Pandemie ab», erläuterte Tourismusexperte Martin Lohmann einen Tag vor Beginn der internationalen Reisemesse ITB. Das Branchentreffen in Berlin (9. bis 12. März) findet in diesem Jahr wegen der Pandemie online statt.

Hoffnung bereitet der Branche, dass Urlaubsreisen unverändert weit oben auf der Wunschliste der Menschen in Deutschland stehen. Die große Mehrheit der Befragten (80 Prozent) schätzt trotz der Corona-Krise zudem die eigene wirtschaftliche Lage stabil ein oder erwartet sogar eine Verbesserung. «Dies ist eine weitere essenzielle Voraussetzung für ein schnelles Anspringen der Urlaubsnachfrage 2021, sobald Reisen wieder möglich ist», heißt es in der «Reiseanalyse 2021».

Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie brachten den Urlaubstourismus im vergangenen Frühjahr und ab Oktober 2020 nahezu vollständig zum Erliegen. «Auf die Tourismusnachfrage wirkten in erste Linie diese Faktoren», sagte Lohmann. Insgesamt wurden den Angaben zufolge 30 Prozent weniger Urlaubsreisen verzeichnet, die Gesamtausgaben sanken um 40 Prozent. «Die Nachfrage ist deutlich gesunken, aber es ist nicht so, dass es keine Urlaubsreisen gab», sagte Lohmann. Die absoluten Zahlen entsprächen etwa dem Niveau der späten 1980er.

Langjährige Trends verschoben sich, nicht zu letzt wegen Reisewarnungen für beliebte Destinationen im Ausland. Der Marktanteil von Zielen in Deutschland legte gegen den Trend der Vergangenheit deutlich zu auf 45 Prozent. Im Jahr 2019 waren es den Angaben zufolge noch 26 Prozent. Lohmann geht allerdings davon aus, dass die Menschen nach Ende der Pandemie zu alten Reisemustern zurückkehren werden.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Von Rövershagen nach Kalifornien - der Erdbeeranbauer und Freizeitpark-Betreiber Karls plant den Sprung über den Atlantik und will in den USA ein Erlebnis-Dorf bauen. An einem besonderen Erdbeer-Ort.

Der am südlichsten gelegene Leuchtturm in Deutschland soll wieder zu einem Publikumsmagneten werden. Etwas mehr als ein Jahr lang war er geschlossen, weil Baumaßnahmen für den Brandschutz und den Arbeitsschutz notwendig waren.

American Express Global Business Travel wird seinen  großen Rivalen CWT für 570 Millionen Dollar übernehmen, nachdem die Vorstände beider Unternehmen der Transaktion zugestimmt haben. Durch die Übernahme schließen sich zwei der weltweit größten Unternehmen im Bereich Travel Management zusammen.

Franzosen, die scharenweise in den Schwarzwald reisen, um Joints zu rauchen? Das prophezeit der baden-württembergische Innenminister - und fordert weniger Cannabis-Vereine in Grenzregionen.

Statt Schlafsack unter dem Sternenhimmel erwartet die Camping-Urlauber ein Bett mit Lattenrost und Matratze, statt Stockbrot am Lagerfeuer ein Frühstückskörbchen mit Brötchen und Saft. Indoor-Camping heißt das Konzept des «Hafentraums» in Bremen, in einer ehemaligen Lagerhalle reihen sich elf Wohnwagen und Hütten aneinander.

Zu Beginn der Osterferien in zahlreichen Bundesländern drängt es die Menschen an die Küsten von Nord- und Ostsee. Auch norddeutsches Schmuddelwetter halte die ersten Osterurlauber kaum von einem Strandbesuch ab. Für die Ostertage hoffen die Touristiker aber auf freundlicheres Wetter.

Der Europa-Park wird seine neue Achterbahn «Voltron Nevera» am 26. April eröffnen. «Der Ansturm wird natürlich extrem sein», sagte Parkchef Roland Mack am Donnerstag im südbadischen Rust. Deutschlands größter Freizeitpark wird an diesem Samstag seine Tore zur Sommersaison öffnen. 

Die rheinland-pfälzische Tourismusbranche blickt sehr optimistisch auf die Urlaubs- und Reisesaison in diesem Jahr. Es lägen viele Buchungen für die kommenden Monate vor, sagte der Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, Stefan Zindler, am Donnerstag. Er rechne damit, dass in diesem Jahr das Vor-Corona-Niveau übertroffen wird.

Die Zahl der Gäste und Übernachtungen in Hamburger Beherbergungsbetrieben ist im Januar gestiegen. Insgesamt besuchten 437 000 Menschen die Hansestadt und damit 2,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Nord am Donnerstag mitteilte.

Das Auto hat die Bahn bei Geschäftsreisen in Deutschland abgehängt – zumindest bei mittelständischen Unternehmen. Das ist eine Erkenntnis aus dem ersten KMU-Reisereport des Freiburger Unternehmens HRworks.