Reisetrends 2020: So verbrachten die Deutschen im Corona-Jahr ihren Kurzurlaub

| Tourismus Tourismus

Ein Wochenende in Paris, fünf Tage Auszeit am Gardasee, Ostern auf Mallorca – ein spontaner Kurzurlaub, um zwischendurch einfach mal die Akkus aufzuladen, war im Corona-Jahr 2020 leider nicht uneingeschränkt möglich.  Um auf Nummer Sicher zu gehen, entschlossen sich viele Deutsche in diesem Jahr für eine Auszeit im eigenen Land, Doch wo genau verbrachten sie am liebsten ihren Kurzurlaub? War die Nordsee beliebter als die Ostsee? Und urlaubten die Sachsen lieber im Harz oder im Bayerischen Wald?

Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, hat sich das Kurzreiseportal kurz-mal-weg.de anhand von Google-Suchanfragen das Reiseverhalten der Deutschen und der einzelnen Bundesländer in Sachen Kurzurlaub einmal ganz genau angesehen. Die Ergebnisse der Analyse des Reisejahrs 2020 und die liebsten Kurzurlaubs-Ziele der Deutschen stellt kurz-mal-weg.de hier vor: 

Das waren die Lieblingsdestinationen der Deutschen

Um herauszufinden, wo die Deutschen 2020 ihren Urlaub verbringen wollten, wurde untersucht, wie oft bei Google in diesem Jahr nach einer Destination in Verbindung mit dem Schlagwort „Kurzurlaub“ gesucht wurde. Neben der Auswertung für Deutschland insgesamt, wurden auch die Lieblingsdestinationen der einzelnen Bundesländer ermittelt. Kleiner Spoiler: In der Gesamtwertung kam besonders der Osten im Reisejahr 2020 gut weg. In den Bundesländern stand Urlaub unweit der eigenen Haustür hoch im Kurs.

Top Ten der Urlaubsregionen: Ostsee ist klarer Gewinner

Nordsee, Ostsee, Schwarzwald oder Bodensee: Als Urlaubsregionen gelten Destinationen, die sich auf den Tourismus spezialisiert haben. So finden sich in der Gesamtwertung der Suchanfragen-Analyse altbekannte Lieblinge in der Top Ten der beliebtesten Urlaubsregionen 2020 wieder und zeigen: Urlaub an der Küste war bei den Deutschen im Corona-Jahr 2020 besonders gefragt. So macht die Ostsee bei der Online-Suche das Rennen, gefolgt von der Nordsee auf Platz zwei. Darauf folgen der Harz, der Bodensee und der Schwarzwald. Weiter geht es mit der Mosel, dem Spreewald, dem Allgäu, dem Bayerischen Wald und der Eifel. Überraschend ist die große Differenz beim Suchvolumen, die sich bereits innerhalb der Top Ten zeigt: Während nach Kurzurlaub in der Eifel auf Platz zehn lediglich 8.690 Mal gesucht wurde, verzeichnet der Sieger Ostsee satte 144.500 Suchabfragen. Mit weißen Sandstränden und sanftem Wasser kommt ein Kurzurlaub an der baltischen See dem heißersehnten Beachfeeling wohl am nächsten. 
 

Heimaturlaub im eigenen Bundesland ist in

Bei der Einzelbetrachtung der Bundesländer wird deutlich, dass regionaler Mikrotourismus das Reisejahr 2020 geprägt hat. Heißt: Nicht nur Deutschland, sondern auch das eigene Bundesland stand bei der Kurzurlaubswahl im Fokus. So blieben nicht nur die Bayern am liebsten „Dahoam“, auch die Nachbarn in Baden-Württemberg favorisierten ihren Kurzurlaub am Bodensee und im Schwarzwald. Ebenfalls entschieden sich die Menschen in Hessen, Sachsen und Thüringen am häufigsten für einen Kurzurlaub unweit der eigenen Haustür. In Nordrhein-Westfalen schaffte es die Nordsee auf Platz eins, jedoch dicht gefolgt vom eigenen Bundesland auf dem zweiten Platz. 

Die Top Five der Bundesländer

Apropos Bundesland – auch hier gibt es einen deutschlandweiten Favoriten: Mit 47.320 Suchanfragen macht Bayern deutlich das Rennen. Außerdem beliebt für einen Kurzurlaub waren in diesem Jahr Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Hessen und Brandenburg. 

Die Top Five der Urlaubsinseln

Seebrücken und Bäderarchitektur schlagen Watt und Leuchttürme: Für einen genaueren Durchblick nahm sich KMW auch die Suchanfragen vom „Insel-Kurzurlaub“ vor. Im deutschlandweiten Suchverhalten erfreuen sich die ostdeutschen Vertreter besonderer Beliebtheit. Mit 10.050 Suchanfragen ist Rügen Gewinner der beliebtesten Inseln, auf Platz zwei landet die Nachbarinsel Usedom mit 8.270 Suchen. Erst dann folgt etwas abgeschlagen Sylt (4.500 Mal gesucht) als erste Nordseeinsel. Platz vier geht an den Kurzurlaub auf Fehmarn, Platz fünf kann die ostfriesische Insel Langeoog für sich beanspruchen.

Die Lieblingsinseln der Bundesländer

Passend zum Gesamtergebnis liegt auch bei den meisten Bundesländern auf Platz eins Rügen, die größte deutsche Insel. Usedom ist im Osten des Landes beliebt und der Favorit der Urlaubshungrigen in Berlin, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Nordrhein-Westfalen und Bremer sind die einzigen, die ihren Kurzurlaub am liebsten auf Sylt verbringen. 

Die Top Five der Städte: Dresden und Leipzig überraschen

Trotz Abstandsregeln und einem eingeschränkten Kulturangebot standen auch Citytrips im Reisejahr 2020 für viele auf der Bucket List und wurden via Google gesucht. Ganz vorne liegt hier Hamburg: 20.520 Mal suchten Nutzer nach einer kurzen Auszeit in der Hansestadt, dicht gefolgt von Berlin mit 16.480 Eingaben in die Suchmaschine. Die Plätze drei und vier zeigen, dass auch die ostdeutschen Städte für Reisende en vogue sind: Noch vor München auf Platz fünf liegen hier Dresden (14.120 Mal gesucht) und Leipzig (7.000 Mal gesucht). Mit ihrer bedeutenden Geschichte und zahlreichen Sightseeing-Möglichkeiten locken die beiden sächsischen Städte immer mehr Touristen zu sich. 

Fischbrötchen und Elbphilharmonie überzeugen besonders westliche Bundesländer 

Auch hier passt das Gesamtergebnis zu der City-Kurzurlaubswahl der einzelnen Bundesländer: Während vor allem die (süd-)westdeutschen Bundesländer Hamburg den Spitzenplatz ermöglichen, zieht es den Norden (Schleswig-Holstein, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern) in die Hauptstadt Berlin. Bei den ostdeutschen Bundesländern wird es stattdessen regionaler: Menschen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verbrachten ihren Städte-Kurzurlaub in 2020 am liebsten in Dresden. Köln schaffte es in der Hitliste des Saarlands auf Platz eins. Hamburger und Berliner nahmen den Trend „Staycation“ wörtlich: Urlaub in der eigenen Stadt? Auf jeden Fall!

Reisethemen 2020: Diese Urlaubsarten waren 2020 beliebt

Haben die neuen Hygienevorschriften und Abstandsregelungen die Entscheidung für die Art des Kurzurlaubs von Städtereise bis Wanderurlaub in 2020 beeinflusst? Um das herauszufinden, hat kurz-mal-weg.de auch die Google-Suchanfragen für verschiedene Reisethemen unter die Lupe genommen und das Ergebnis überrascht: Hingegen der Annahme, dass Outdoor-Reisethemen wie Camping und Wanderurlaub doch in 2020 die Nase vorn haben müssten, schafft es der Klassiker „Städtereise“ mit 282.100 Suchanfragen auf Platz eins. Danach folgten Familienurlaub (201.200 Mal gesucht) und Wellnessurlaub (164.800 Mal gesucht). Erst dann kamen Themen mit größerem Outdoor-Fokus wie der Strandurlaub (58.600 Suchanfragen) und der Wanderurlaub (45.800 Suchanfragen). 

Fokus der Reisethemen in einzelnen Bundesländern 2020

Auch bei den Reisethemen gibt es regionale Unterschiede. Während fast alle 2020 am liebsten einen Citytrip unternahmen, bevorzugten Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen Zeit mit den Liebsten während eines Familienurlaubs. Entspannung brauchten die Sachsen-Anhalter und suchten in 2020 primär nach Wellnessurlaub.

Übernachtungsarten 2020: So nächtigten Urlauber im Corona-Jahr

Hotel, Pension oder Wohnwagen? Auch die bevorzugten Übernachtungsarten der Deutschen hat kurz-mal-weg.de für die Reiseanalyse beobachtet: Klar vorne liegt deutschlandweit und in allen Bundesländern die Übernachtung im Hotel. Auf Platz zwei liegt die Ferienwohnung, Platz drei geht an den Campingplatz. Dabei wird auch der Wunsch zu mehr Unabhängigkeit beim Reisen in Corona-Zeiten deutlich: Zwar ist die Hotelübernachtung unangefochtener Sieger, die Nachfrage an Übernachtungen in der Ferienwohnung und auf dem Campingplatz hat im Vergleich zum Vorjahr aber deutlich zugelegt. 

Übernachtungsarten in den Bundesländern: Stadtstaaten bevorzugen Campingurlaub

Lieber gemütlich in der Ferienwohnung sitzen oder auf dem Campingplatz der Natur ein Stückchen näher sein? Während die meisten Bundesländer im direkten Vergleich die Ferienwohnung vorziehen, bevorzugen die Städter aus Hamburg und Bremen Outdoor-Atmosphäre auf dem Campingplatz. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Flugjahr 2025 ist in Europa von einer zweigeteilten Entwicklung geprägt. Während die Zahl der Flugstreichungen im Vergleich zum Vorjahr laut einer aktuellen Auswertung spürbar zurückgegangen ist, bleibt die Pünktlichkeit eine zentrale Herausforderung für die Branche.

Die Digitalisierung kann das persönliche Gespräch vor Ort nicht ersetzen. Trotz technischer Alternativen steigen die Ausgaben für Geschäftsreisen in Europa massiv an, da Unternehmen physische Präsenz zunehmend als strategisches Instrument nutzen, um in einer volatilen Weltwirtschaft Vertrauen und Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Wirtschaftskrise und hohe Kosten ziehen die winterlichen Urlaubs- und Freizeitpläne vieler Menschen in Deutschland in Mitleidenschaft. Jeweils fünfzehn Prozent wollen in der kalten Jahreszeit entweder Urlaubspläne oder Freizeitaktivitäten einschränken. Ein knappes Viertel will die Ausgaben für die Gastronomie reduzieren.

In Rumänien entsteht mit DraculaLand für eine Milliarde Euro ein neuer Gigant der Unterhaltungsindustrie. Das private Großprojekt nahe Bukarest kombiniert einen 160 Hektar großen Themenpark mit 1.200 Hotelzimmern. Die Eröffnung ist für 2027 geplant.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass europäische Destinationen im Jahr 2026 weltweit am beliebtesten sind. Reisende suchen demnach vermehrt nach Zielen mit starkem kulturellen Charakter, guter Erreichbarkeit und digitaler Infrastruktur.

Nach einem bisher wechselhaften Jahresverlauf steigt die Nachfrage internationaler Gäste im Oktober deutlich. Auch für die kommenden Monate erwartet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) eine weitere Belebung des Incoming-Tourismus.

Die Expedia Group hat eine Vereinbarung zur Übernahme der Plattform Tiqets getroffen. Ziel ist es, Hotel- und Reise-Partnern über eine zentrale Schnittstelle Zugang zu einem Inventar an Attraktionen und lokalen Aktivitäten zu bieten und so das eigene B2B-Wachstum voranzutreiben.

Man tippt wenige Sätze und bekommt in Sekunden personalisierte Urlaubspläne: Künstliche Intelligenz hält auch beim Reisen immer mehr Einzug. Was heißt das für Portale und Reisebüros?

Das Verfahren zur Einreise von Staatsangehörigen aus dem Visa-Waiver-Programm (VWP) in die Vereinigten Staaten könnte sich grundlegend ändern. Die Pläne sehen unter anderem die verpflichtende Angabe der Social-Media-Historie der letzten fünf Jahre vor.

Die Tui Group vermeldet ein Rekordergebnis für das Geschäftsjahr 2025 und stellt eine neue Strategie zur Kapitalausschüttung vor, gestützt auf ein starkes Wachstum in den Segmenten der Urlaubserlebnisse und eine reduzierte Nettoverschuldung.