Reiseverhalten der Deutschen 2022: Fokus auf Europa und mehr Flexibilität

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Der Sommer ist da und die Deutschen zieht es nach mehr als zwei Corona-Jahren wieder in den Urlaub. Haben die letzten beiden Pandemie-Jahre das Reiseverhalten der Deutschen verändert? Und welche Rolle spielt der Aspekt Nachhaltigkeit bei der diesjährigen Reiseplanung? Pünktlich zum Beginn der Sommerferien, hat MyPostcard in einer aktuellen repräsentativen Umfrage gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov das Reiseverhalten der Deutschen in diesem Jahr untersucht.

Die Pandemie hat das Reiseverhalten der Deutschen erheblich verändert

Die Auswirkungen der weltweiten Corona-Pandemie haben den Tourismus in den letzten beiden Jahren stark geprägt. Die Umfrage zeigt, dass die Pandemie auch einen nachhaltigen Effekt auf das Reiseverhalten der Deutschen hat: Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) reist heute weniger als noch vor zwei Jahren.

Auch bei der Wahl des Reiseziels macht sich der Einfluss der letzten Jahre bemerkbar. Deutschland und Europa bleiben weiterhin die bevorzugten Reiseziele der Deutschen. Mit 38 Prozent plant mehr als ein Drittel der Befragten, die verreisen, ihren Urlaub in diesem Jahr in Deutschland zu verbringen. Bei den ab 55-Jährigen sind es sogar 46 Prozent, die vorhaben im eigenen Land zu verreisen. Daneben zieht es ganze 47 Prozent weiter weg und sie planen einen Urlaub innerhalb von Europa. Gerade bei den 18-34-Jährigen (55 Prozent) steht ein Urlaub in Deutschland weniger hoch im Kurs. Eine Fernreise streben in diesem Jahr gerade mal 15 Prozent der Befragten an.

Urlaub mit dem Auto liegt im Trend

Kurzfristig stornierte Flüge und neue Reisebestimmungen haben eines gelehrt:  flexibel in der Urlaubsplanung zu bleiben. So verwundert es auch nicht, dass die Mehrheit der Deutschen (54 Prozent) in diesem Jahr plant, mit dem Auto zu verreisen – das bedeutet einen Anstieg von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Neben dem Auto bleibt das Flugzeug mit 39 Prozent weiterhin ein beliebtes Reisemittel. Gerade bei den 18-34-Jährigen bevorzugt fast jede/r Zweite (46 Prozent) in den Urlaub zu fliegen. Gerade mal jeder Fünfte (22 Prozent) plant in diesem Jahr mit dem Zug zu verreisen. 

Nachhaltigkeit beeinflusst Reiseplanung der Deutschen, hat aber keine Priorität

Die deutschen Urlauber sind sich der Auswirkungen ihrer Reisen auf die Umwelt bewusst: So gab mehr als ein Drittel der Befragten (40 Prozent) an, bei der Reiseplanung durch den Aspekt Nachhaltigkeit beeinflusst zu werden. Gerade bei der jüngeren Generation (18-34-Jährigen) ist dieser Anteil mit 47 Prozent am größten.

Bei der Unterkunft legen 41 Prozent Wert auf Nachhaltigkeit. Zudem ist mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) bereit, höhere Kosten für nachhaltigeres Reisen in Kauf zu nehmen. Für rund ein Drittel davon ist dies jedoch an die Höhe des Aufpreises geknüpft. 7 Prozent der Befragten gaben an, hier bereits mehr Geld zu investieren. Hinsichtlich Flugreisen gab jeder fünfte Befragte an, bewusst auf das Reisen mit dem Flieger zu verzichten – sowohl bei Lang- als auch Kurzstrecken (20 bzw. 18 Prozent).

Trotz der Tendenz zu mehr Nachhaltigkeit bei der Urlaubsplanung scheint die aktuelle politische Lage die Relevanz zu mindern. Laut einer YouGov-Umfrage aus dem Jahr 2020 waren es vor der Pandemie noch 57 Prozent, die bei der Reiseplanung Wert auf Nachhaltigkeit legten. Somit ist hier ein Rückgang von 17 Prozent zu verzeichnen.


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