Rückerstattung von Hotelkosten: Opodo lenkt nach Klage ein

| Tourismus Tourismus

An wen soll ich mich wenden? Diese Frage stellen sich viele Urlauber, die ihre Reise über einen Reisevermittler gebucht haben und auf ihre Rückerstattung etwa wegen einer Reisestornierung warten. Der Reisevermittler verweist mitunter auf das gebuchte Hotel oder die Fluggesellschaft, diese wiederum auf den Reisevermittler. Erfahrungsgemäß führt dies zu großem Frust – so auch bei einer Familie, die sich an den Verein für Konsumenteninformation (VKI) gewandt hat. Nach einer vom VKI unterstützten Klage erhielt diese ihr Geld zurück.

Ein Gast wollte mit seiner Frau und seinen beiden Kindern den Sommerurlaub 2020 auf Mallorca verbringen und buchte Anfang 2020 Flug und Hotel über den Vermittler Opodo. Die Corona-Pandemie durchkreuzte diese Urlaubspläne: Zum geplanten Reisezeitpunkt bestand eine Reisewarnung für Mallorca, das Hotel war geschlossen und der Flug wurde von der Fluglinie annulliert.

Ein Jahr später zahlte zwar die Fluglinie die Kosten für die Flugtickets zurück, die Hotelkosten in der Höhe von 1.750 Euro ließen aber immer noch auf sich warten. Das Hotel verwies auf Opodo als Vertragspartner. Eine Kontaktaufnahme mit Opodo gestaltete sich jedoch als schwierig und das Unternehmen betonte mehrmals, dass Opodo lediglich als Vermittler zwischen Anbieter und Kunde agiere und somit die Rückerstattung primär vom gebuchten Hotel ausgehe. Erst wenn das Hotel die Rückerstattung an Opodo leiste, könne Opodo diesen Betrag an den Konsumenten weiterleiten.

Der VKI unterstütze daher im Auftrag des Sozialministeriums die Klage des Konsumenten gegen das hinter der Marke Opodo stehende Unternehmen Vacaciones eDreams mit Sitz in Madrid – mit Erfolg: Opodo zahlte unmittelbar nach Klagszustellung den gesamten Betrag an die Familie zurück. Es erging daher kein Urteil.

„Besonders erfreulich war, dass nicht nur diese Familie ihr Geld zurück erhielt, sondern Opodo zeitgleich in rund 30 anderen Fällen, die dem VKI vorlagen, eine Rückzahlung veranlasste“, informiert VKI-Juristin Mag. Verena Grubner.

Die Klage war gegen Opodo gerichtet, da in diesem Fall eine Kombination aus Hotel und Flug vorlag und Opodo somit als Reiseveranstalter zu qualifizieren war. „Bei einer Nur-Flug-Buchung empfehlen wir hingegen, sich direkt an die Fluggesellschaft zu wenden“, so die Reiserechtsexpertin abschließend.


Zurück

Vielleicht auch interessant

In den Herbstferien werden kaum Strandkörbe an der Ostsee zu finden sein. Dabei sollte ein Erlass den Streit um Aufstellfristen beilegen. Die neuen Regeln seien aber praxisfern, kritisieren Verleiher.

Die touristische Branche in Nordrhein-Westfalen blickt mit gemischten Erwartungen auf die anstehenden Herbstferien. Eine gemeinsame Betriebsbefragung von Tourismus NRW und dem DEHOGA NRW zeigt, dass die Nachfrage momentan heterogen ist, wobei insbesondere Ferienwohnungen und -häuser überdurchschnittlich gut gebucht sind.

Laut einer aktuellen Trendstudie von Hilton verlagert sich der Fokus deutscher Reisender im Jahr 2026 stärker auf emotionale Beweggründe. Diese Reisen sind demnach weniger vom Zielort als vielmehr vom Wunsch nach Erholung, der Wiederverbindung mit Liebsten und der Suche nach bedeutsamen Erlebnissen geprägt.

Der neue Nordsee Tourismus Report 2025 verzeichnet einen signifikanten Rückgang des Besucherinteresses an der deutschen Nordseeküste. Eine erste Hochrechnung für das kommende Jahr deutet auf einen weiteren Rückgang im zweistelligen Bereich hin.

Deutschland hat im aktuellen Anholt Nation Brands Index (NBI) 2025 sein international ausgezeichnetes Image bestätigt. Deutschland bleibt wie in den Vorjahren Spitzenreiter unter den 30 im NBI erfassten europäischen Ländern.

Der aktuelle „Reisetrends 2026”-Report von Skyscanner beleuchtet die Entwicklungen, die das Reisejahr 2026 prägen werden. Die Analyse konzentriert sich auf sieben zentrale Trends sowie die beliebtesten aufstrebenden und preisgünstigsten Destinationen für deutsche Reisende.

Das Reiseportal Urlaubsguru hat seinen jährlichen Trendreport für das Jahr 2026 veröffentlicht. Die Ergebnisse beleuchten neue Trendreiseziele, veränderte Lifestyle-Präferenzen und entscheidende Kriterien im Familienurlaub.

Omio hat seinen jährlichen NowNext '25 Report veröffentlicht. Dieser zeichnet ein Bild des zukünftigen Reiseverhaltens weltweit, von emotionalen Beweggründen über generationsspezifische Vorlieben bis zu gefragten Reisezielen und veränderten Ansprüchen.

Eine TUI-Analyse zeigt eine klare Tendenz zu bewusstem, individuellem Urlaub, wobei fast die Hälfte der Deutschen das meiste Geld im Urlaub für Essen und Trinken ausgibt. Gleichzeitig bleibt der Wunsch nach Planbarkeit hoch.

Eine aktuelle Untersuchung des Reiseveranstalters Fit Reisen beleuchtet, welche der UNESCO-Welterbestätten weltweit die höchste Online-Aufmerksamkeit generieren. Die Ergebnisse zeigen eine klare Dominanz europäischer Stätten.