So viel FKK steckt in Thüringens Tourismus

| Tourismus Tourismus

In späteren DDR-Zeiten waren nackt Badende vielerorts ein selbstverständlicher Anblick. Inzwischen fasst Thüringer Tourismus (TTG) die Bedeutung von Freikörperkultur für Thüringens Freizeit- und Urlaubslandschaft so zusammen: präsent, aber mit untergeordneter Rolle. «Es gibt in Thüringen noch einige Angebote für FKK-Liebhaber beziehungsweise Naturisten, welche sich einer unterschiedlichen Nachfrage erfreuen», heißt es bei der touristischen Marketingorganisation des Landes.

Gerade an öffentlich zugänglichen Badestellen sei es schwierig zu klären, wie hoch die Nachfrage nach FKK-Bereichen sei. Häufig sei der Übergang zwischen dem Gelände, wo Menschen mit Bikini oder Badehose und Textilfrei-Anhänger unterwegs sind, fließend.

Freikörperkultur im Freibad

FKK-Bereiche gibt es etwa in allen drei Freibädern der Erfurter Stadtwerke. «Die Leute kennen und nutzen das Angebot, man sieht dort immer Menschen, aber wir zählen nicht», sagte die Stadtwerke-Sprecherin Christiane Karpe. Zuletzt sei etwa auch ein per Hecke abgetrenntes Areal zum hüllenlosen Sonnen im jüngst sanierten Dreibrunnenbad geschaffen worden. Ins Wasser dürfen Besucher aber nur mit Badebekleidung hüpfen.

Ähnlich ist die Lage laut Thüringen Tourismus auch in einigen anderen Strand- und Freibädern, etwa in Apolda, im Strandbad am Stausee Kelbra, im Freibad Mosbach in Wutha-Farnroda (Wartburgkreis), oder im Freibad Hammergrund in Ilmenau. Wer möchte, kann daneben beispielsweise im Seegarten am Stausee Hohenfelden in einer FKK-Zone nackt Sonne tanken. Aber es gibt den Touristikern zufolge auch Regionen, wo zumindest offiziell die Hüllen in den Bädern nicht fallen dürfen, etwa im Eichsfeld. 

Auf dem Campingplatz an der Talsperre Ratscher gibt es dagegen sogar einen laut Betreiber gut nachgefragten textilfreien Bereich auf der Liegewiese. Auch auf dem Campingplatz in Porstendorf im Saale-Holzland-Kreis können FKK-Fans auf einem abgetrennten Wiesenbereich entspannen. 

Auch in der kalten Jahreszeit eine Option

FKK ist aber nicht nur ein Sommerthema. Gerade in den Thermen und den Saunen gibt es textilfreie Angebote. Eine Besonderheit stellt der TTG nach etwa der Badebereich der Kristalltherme in Bad Klosterlausnitz dar, der durchgehend textilfrei ist. In der Therme H2Oberhof können Nackedeis ein Mal im Monat ab 21.00 Uhr bis Mitternacht baden. Die Option abends ohne Badehose oder -anzug ins Wasser zu hüpfen gibt es demnach auch in der Avenida-Therme in Hohenfelden. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine Analyse des Ferienhaus-Portals Holidu zeigt erhebliche Preisunterschiede im Dezember 2025. Das Ranking der günstigsten Destinationen wird von Deutschland dominiert, die teuersten Reiseziele liegen in Finnland und Österreich.

Die Global Hotel Alliance (GHA) hat Einblicke in die erwartete Entwicklung des Reisemarktes für das Jahr 2026 veröffentlicht. Die Umfrageergebnisse deuten auf einen signifikanten Wandel hin zu bewussterem und persönlicherem Reisen.

Die Global Hotel Alliance präsentiert aktuelle Einblicke in die zukünftigen Reisegewohnheiten. Die Umfrage unter 34 Millionen Mitgliedern ihres Loyalitätsprogramms zeigt einen deutlichen Trend zu persönlicheren, langsameren Reisen, bei denen Asien als Traumziel dominiert und technologiegestützte Planung zunimmt.

In Mailand sind Schlüsselkästen zum Einchecken in Ferienwohnungen künftig verboten. Ab Januar werden bis zu 400 Euro fällig, wenn immer noch eine Keybox in der Nähe der Wohnungstür oder an der Hausfassade hängt.

Die Tourismusbranche in Deutschland erhält eine neue Basis zur Messung von Nachhaltigkeit. Neun Kernindikatoren, von der Gästezufriedenheit bis zu den Treibhausgasemissionen, sollen künftig eine einheitliche und ganzheitliche Steuerung des regionalen Tourismus ermöglichen.

Zum Entwurf der neuen EU-Pauschalreiserichtlinie wurde im Trilogverfahren eine Einigung erzielt. Eine erste Bewertung des Deutschen Reiseverbandes sieht Licht und Schatten: Während die Vermittlung von Einzelleistungen möglich bleibt, führen erweiterte Pflichten und unveränderte Fristen für Erstattungen zu neuem Aufwand für die Reiseunternehmen.

Die französische Compagnie des Alpes (CdA) plant, den im April 2025 erworbenen Freizeitpark Belantis in Sachsen schrittweise in den ersten Astérix-Park außerhalb Frankreichs umzugestalten. Die Transformation des Standorts in der Nähe von Leipzig soll bis 2030/31 abgeschlossen sein und eine offizielle Namensänderung beinhalten.

TUI meldet einen frühen und erfolgreichen Buchungsstart für den Sommer 2026. Besonders Griechenland setzt sich an die Spitze der beliebtesten Urlaubsziele. Der Veranstalter reagiert mit einem erweiterten Angebot für Familien, Alleinreisende und Rundreisen.

Der Tourismusverband Wonderful Copenhagen hat das neue Tourismusmodell DestinationPay vorgestellt. Das Konzept lädt Städte weltweit dazu ein, den bereits in Kopenhagen etablierten Ansatz CopenPay zu übernehmen, welcher Touristen für nachhaltiges Verhalten mit Vergünstigungen belohnt.

Nach elf Jahren soll die Marienschlucht am Bodensee im kommenden Frühjahr wieder öffnen. Die Touristenattraktion wird am 28. März bei einem «Tag der offenen Schlucht» erstmals wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.