Streik an Flughäfen kostet Millionen

| Tourismus Tourismus

Der Bogen ist mit der aktuell laufenden flächendeckenden Streikwelle an deutschen Flughäfen deutlich überspannt. Nicht nur, dass hunderttausende Urlaubs- und Geschäftsreisende nicht reisen können, ihren Urlaub nicht genießen können, Businessmeetings verpassen oder nur verspätet von der Reise zurückkehren. Vielmehr verursachen diese Streiks Schäden in der Tourismuswirtschaft durch notwendige Umbuchungen, Hotelverlängerungen für Reisende vor Ort, Hotelbuchungen für frühere Anreisen, Ersatzbeförderungen, Reiserücktritte und Rückzahlungen für Kunden, Entschädigungen und zusätzliche Kosten im Zielgebiet in deutlich zweistelliger Millionenhöhe. Darauf macht der Deutsche Reiseverband (DRV) aufmerksam.

Hinzu kommt ein enormer personeller Mehraufwand bei Reisebüros und Reiseveranstaltern. „Die Leidtragenden sind sowohl die vielen hunderttausend Menschen, die ihre Reisen nicht wie geplant antreten können. Als auch Reisebüros, Reiseveranstalter und Dienstleister in Deutschland, die durch die Streiks erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden. Der entstehende, erhebliche finanzielle Schaden durch die Streikmaßnahmen an Flughäfen ist für die Tourismuswirtschaft nicht akzeptabel“, so der Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), Norbert Fiebig.

Hat der Kunde eine Pauschalreise gebucht und fällt sein Flug wegen unvermeidbarer außergewöhnlicher Umstände aus, ist der Reiseveranstalter verpflichtet, ihm innerhalb von 14 Tagen den Reisepreis zu erstatten, falls er nicht eine zumutbare alternative Beförderung zum Reiseziel anbieten kann. Das hat zur Konsequenz, dass der Reiseveranstalter an diesen Reisen nichts verdient. Im Gegenteil: Der Veranstalter muss seine Leistungspartner wie Hotels, Reiseleitung und Transferdienste trotz Nichtdurchführung der Reise bezahlen. Bei dem lediglich eine halbe Stunde vor Beginn angekündigten Streik am Hamburger Flughafen am vergangenen Samstag zu Beginn der dortigen Frühjahrsferien und dem heutigen Streik an 13 Flughäfen liegen unvermeidbare außergewöhnliche Umstände vor. Die Kostenbelastung bei den Anbietern steigt somit nochmals.

„Selbstverständlich achten wir das Streikrecht. Aber der quasi unangekündigte genauso wie die heutigen flächendeckenden Streiks sind unangemessen. Stattdessen sollten Tarifgespräche am Verhandlungstisch stattfinden und nicht auf dem Rücken von Reisenden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Reisewirtschaft ausgetragen werden“, fordert DRV-Präsident Fiebig die Tarifparteien zu Verhandlungen auf.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Mehrere Millionen Menschen reisen jedes Jahr in ein kleines südbadisches Dorf, um den Europa-Park zu besuchen. Eine Schweizer Familie knackt eine besondere Marke - und bekommt Geschenke.

Sommer, Sonne, volle Strände – so stellen sich viele den Urlaub in Schleswig-Holstein vor. Doch auch im Winter zieht Deutschlands nördlichstes Bundesland zahlreiche Besucher an. Besonders der Dezember gilt als kleine Hochsaison.

Walfleisch und unversteuerte Zigaretten finden Beamte in Kiel und Hamburg immer wieder im Reisegepäck: Besonders während der Kreuzfahrt-Saison sind die Beamten von Zoll und Bundespolizei gefordert.

Die niedersächsische Tourismusbranche steht durch den Klimawandel vor großen Herausforderungen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass fast 80 Prozent der Betriebe bei der Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen vor allem an den Kosten scheitern.

Thüringens Tourismusbranche hat im vergangenen Jahr mehr Umsatz erwirtschaftet. Tagesausflüge sorgen für fast die Hälfte. Wie viel geben Besucher im Schnitt aus – und wer profitiert am meisten?

Die Nachfrage nach Outdoor-Aktivitäten in deutschen Urlaubsregionen ist auch in den Herbst- und Wintermonaten groß. Eine aktuelle Analyse zeigt, welche Regionen dabei am beliebtesten sind und welche Aktivitäten im Fokus stehen.

Die klassischen Kennzahlen zur Messung des touristischen Erfolgs, wie Ankünfte und Übernachtungen, reichen nicht mehr aus, um die Entwicklung einer Destination ganzheitlich zu beurteilen. Zu diesem Schluss kamen Fachleute aus Tourismus und Wissenschaft beim dritten Jahresdialog des Bayerischen Zentrums für Tourismus (BZT) in Kempten.

Der Einzelhändler Tchibo ist mit dem Angebot „Tchibo Travel“ in das Reisesegment zurückgekehrt. Über die Plattform tchibo-travel.de können Kundinnen und Kunden ab sofort Urlaubsangebote buchen, die Vorteile umfassen.

Der europäische Ski-Preisindex von Holidu liefert Wintersportfans einen Überblick über die Gesamtkosten in der Saison 2025/26. Die Analyse berücksichtigt Skigebiete in Europa mit mehr als 20 Pistenkilometern und kombiniert die Tagespreise für Skipässe mit den Unterkunftskosten.

Mallorca gilt seit Jahrzehnten als das beliebteste Reiseziel der Deutschen im Ausland. Doch das Bild bekommt plötzlich Risse. Die Sonnen-Insel verliert für viele im kühlen Norden an Glanz. Warum?