Studie: Südwest-Tourismus 2021 mit Milliardeneinbußen

| Tourismus Tourismus

Die Corona-Pandemie hat laut einer Studie ein Milliardenloch in die Kassen des Südwest-Tourismus gerissen. Die Bruttoumsätze lagen demnach im Jahr 2021 fast 7,6 Milliarden Euro unter dem Wert von 2019. Mit insgesamt 17,8 Milliarden Euro gaben Gäste in Baden-Württemberg fast ein Drittel weniger aus als vor der Krise. Das ist das Ergebnis einer am Montag veröffentlichten Analyse des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif), die alle zwei Jahre im Auftrag des Tourismus- und Wirtschaftsministeriums in Baden-Württemberg erstellt wird.

Die Studie belege die drastischen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie mit Zahlen und Daten, sagte Tourismusstaatssekretär Patrick Rapp (CDU). «Nach derzeitigen Berechnungen verzeichnete der Tourismus in Baden-Württemberg im Jahr 2021 wöchentliche Umsatzeinbußen von circa 145,3 Millionen Euro.» Auch wenn die Branche sich 2022 zunächst erholen konnte, seien mit dem Krieg in der Ukraine neue Unsicherheiten verbunden. Der Tourismus habe auch Auswirkungen auf andere Branchen im Land, sagte Rapp.

Den Zahlen zufolge fiel der Umsatzeinbruch im Gastgewerbe mit einem Minus von knapp 40 Prozent besonders heftig aus. Aber auch Einzelhandel und sonstige Dienstleistungsbereiche litten unter den deutlich geringeren Gästezahlen und verzeichneten Einnahmeeinbußen von 19 und 28 Prozent. Und während rechnerisch vor der Pandemie noch 380 000 Menschen vom Tourismus leben konnten, fiel diese Zahl auf 250 000. Es sei zu befürchten, dass der Großteil der abgewanderten Beschäftigten nicht in die Branche zurückkehre, sagte Rapp.

Der Löwenanteil der Einnahmen kam auch 2021 von Tagesgästen: Sie ließen rund 10,3 Milliarden Euro in Baden-Württemberg. Das waren rund 17 Prozent weniger als noch 2019. Bei Übernachtungsgästen schlugen Beherbergungsverbote und weitere Corona-Maßnahmen noch heftiger ins Kontor: Hier gingen die Umsätze um rund 42 Prozent zurück und lagen 2021 noch bei 5,4 Milliarden Euro. Durch Übernachtungen in Privathaushalten kamen zusätzlich noch rund 2 Milliarden Euro in die Kassen. Das waren 10 Prozent weniger als 2019.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Jumeirah steigt mit der Segel-Superyacht „Maltese Falcon“ in das Segment der Luxusyachten ein. Die Yacht wird Teil der Jumeirah Privé Kollektion und soll saisonal Routen im Mittelmeer und der Karibik befahren.

Eine Analyse des Ferienhaus-Portals Holidu zeigt erhebliche Preisunterschiede im Dezember 2025. Das Ranking der günstigsten Destinationen wird von Deutschland dominiert, die teuersten Reiseziele liegen in Finnland und Österreich.

Die Global Hotel Alliance (GHA) hat Einblicke in die erwartete Entwicklung des Reisemarktes für das Jahr 2026 veröffentlicht. Die Umfrageergebnisse deuten auf einen signifikanten Wandel hin zu bewussterem und persönlicherem Reisen.

Die Global Hotel Alliance präsentiert aktuelle Einblicke in die zukünftigen Reisegewohnheiten. Die Umfrage unter 34 Millionen Mitgliedern ihres Loyalitätsprogramms zeigt einen deutlichen Trend zu persönlicheren, langsameren Reisen, bei denen Asien als Traumziel dominiert und technologiegestützte Planung zunimmt.

In Mailand sind Schlüsselkästen zum Einchecken in Ferienwohnungen künftig verboten. Ab Januar werden bis zu 400 Euro fällig, wenn immer noch eine Keybox in der Nähe der Wohnungstür oder an der Hausfassade hängt.

Die Tourismusbranche in Deutschland erhält eine neue Basis zur Messung von Nachhaltigkeit. Neun Kernindikatoren, von der Gästezufriedenheit bis zu den Treibhausgasemissionen, sollen künftig eine einheitliche und ganzheitliche Steuerung des regionalen Tourismus ermöglichen.

Zum Entwurf der neuen EU-Pauschalreiserichtlinie wurde im Trilogverfahren eine Einigung erzielt. Eine erste Bewertung des Deutschen Reiseverbandes sieht Licht und Schatten: Während die Vermittlung von Einzelleistungen möglich bleibt, führen erweiterte Pflichten und unveränderte Fristen für Erstattungen zu neuem Aufwand für die Reiseunternehmen.

Die französische Compagnie des Alpes (CdA) plant, den im April 2025 erworbenen Freizeitpark Belantis in Sachsen schrittweise in den ersten Astérix-Park außerhalb Frankreichs umzugestalten. Die Transformation des Standorts in der Nähe von Leipzig soll bis 2030/31 abgeschlossen sein und eine offizielle Namensänderung beinhalten.

TUI meldet einen frühen und erfolgreichen Buchungsstart für den Sommer 2026. Besonders Griechenland setzt sich an die Spitze der beliebtesten Urlaubsziele. Der Veranstalter reagiert mit einem erweiterten Angebot für Familien, Alleinreisende und Rundreisen.

Der Tourismusverband Wonderful Copenhagen hat das neue Tourismusmodell DestinationPay vorgestellt. Das Konzept lädt Städte weltweit dazu ein, den bereits in Kopenhagen etablierten Ansatz CopenPay zu übernehmen, welcher Touristen für nachhaltiges Verhalten mit Vergünstigungen belohnt.