Tui Group wieder profitabel

| Tourismus Tourismus

Die Tui Group verzeichnet eine sehr hohe Nachfrage für Urlaubsreisen. Der Konzern hat erstmals seit Beginn der Pandemie das 3. Geschäftsquartal wieder profitabel abgeschlossen. Alle Segmente zeigten eine positive operative Entwicklung und konnten zur Verbesserung des Ergebnisses beitragen. Der Wachstumsbereich Hotels & Resorts lag beim bereinigten Ergebnis das fünfte Quartal in Folge über Vorkrisen-Niveau.

Mit weiterhin starken Buchungen bestätigt der Konzern die Erwartung an ein signifikant höheres bereinigtes EBIT im Gesamtjahr 2023. Es ist seit Pandemiebeginn der erste Quartalsbericht des Konzerns, der keine staatliche Finanzierung mehr enthält. Die WSF-Hilfen waren im Berichtszeitraum vollständig abgelöst worden. Die Kreditlinien der Banken sind derzeit nicht gezogen. Der Konzern hat im Berichtszeitraum die Nettoverschuldung deutlich um 1,1 Milliarden Euro gesenkt, zum 30. Juni 2023 lag sie bei 2,2 Milliarden Euro.

Tui CEO Sebastian Ebel bei der Vorlage der Quartalszahlen in Hannover: "Der Sommer 2023 verläuft sehr gut und die Nachfrage nach Urlaubsreisen ist weiterhin hoch. Das Mittelmeer bleibt die am stärksten nachgefragte Destination für den Sommerurlaub. Die Hitzewelle in Nordeuropa im Juni und die Waldbrände in Südeuropa haben die vorher starke Entwicklung nur kurzfristig etwas gedämpft - es wird für die Tui aber insgesamt ein sehr guter Reisesommer und ein gutes Jahr 2023. Für das Gesamtjahr erwarten wir weiterhin einen signifikanten Anstieg des bereinigten EBIT gegenüber dem Vorjahr. Wir investieren heute, um auch in Zukunft weiter signifikant profitabel zu wachsen. Wir treiben die Transformation der Tui weiter voran und stärken unsere Position im Wettbewerb durch Investitionen in unsere profitablen Wachstumsfelder."

Übersicht Ergebnisse 3. Quartal 2023

Im Berichtszeitraum April bis Juni 2023 verzeichnete die Tui mit 5,5 Millionen Gästen (Vorjahr: 5,1 Millionen) eine hohe Nachfrage nach Urlaubsreisen und ein gutes operatives Geschäft. Das dritte Geschäftsquartal wurde folglich erstmals seit Beginn der Pandemie mit einem bereinigten EBIT in Höhe von 169 Millionen Euro profitabel abgeschlossen (Vorjahr -27 Millionen Euro). Der Umsatz verbesserte sich deutlich um 900 Millionen Euro, das entspricht 19 Prozent, auf 5,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,4 Milliarden Euro).

Das Wachstums- und Kernsegment Holiday Experiences mit Hotels & Resorts, Kreuzfahrten und den Aktivitäten von Tui Musement verzeichnete in allen Bereichen eine starke operative Entwicklung. Das bereinigte EBIT des Bereichs verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 69 Millionen Euro auf 190 Millionen Euro (3. Quartal 2022: 121 Millionen Euro). Der Bereich Hotels & Resorts setzt die erfolgreiche Serie positiver Ergebnisse fort: das bereinigte EBIT lag mit 113 Millionen Euro nicht nur über dem Vorjahr (105 Millionen Euro) sondern auch das fünfte Quartal in Folge über dem Vorkrisen-Niveau (3. Quartal 2019: 91,5 Millionen Euro). Der durchschnittlich erzielte Umsatz pro Bett und Nacht stieg gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent auf 80 Euro, die Kapazitätsauslastung verbesserte sich um 5 Prozentpunkte auf 79 Prozent.

Der Bereich Kreuzfahrten setzte die Erholung fort und verzeichnete das fünfte positive Quartal seit Beginn der Pandemie. Die Schiffe der drei Flotten von Tui Cruises, Hapag-Lloyd Cruises und Marella Cruises trugen zu der positiven EBIT-Entwicklung durch gestiegene Volumina und eine höhere Auslastung bei. Die Auslastung in den Monaten April bis Juni verbesserte sich auf 95 Prozent (Vorjahr: 69 Prozent). Das bereinigte EBIT des Bereichs Kreuzfahrten kletterte deutlich auf 64 Millionen Euro (Vorjahr: 3 Millionen Euro).

Das Wachstumssegment Tui Musement mit Touren und Aktivitäten verzeichnete ein operativ starkes Quartal. Im Berichtszeitraum wurden 2,7 Millionen Ausflüge, Touren und Aktivitäten verkauft - ein Drittel mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Transfers erhöhte sich um 14 Prozent auf 8,2 Millionen. Das bereinigte EBIT von TUI Musement lag bei 13 Millionen Euro (3. Quartal 2022: 13 Millionen Euro).

Das Segment Markets & Airlines mit den Tui-Reiseveranstaltern in den Regionen Nord (UK, Irland, Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark), Zentral (Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen) und West (Niederlande, Belgien und Frankreich) verbuchte über alle Märkte eine stark verbesserte Geschäftsentwicklung. Insgesamt verbesserte sich das Ergebnis des Segments Markets & Airlines gegenüber dem Vorjahr um 149 Millionen Euro auf sechs Millionen Euro (Vorjahr: -143 Millionen Euro). Im Vorjahresergebnis waren 75 Millionen zusätzliche Kosten enthalten, die durch die Unregelmäßigkeiten insbesondere im britischen Flugverkehr verursacht wurden. Die Region Zentral konnte das Quartal positiv abschließen, das bereinigte EBIT erreichte neun Millionen Euro. Im Vorjahr lag das Ergebnis bei 20 Millionen Euro, enthielt aber deutlich positive Hedging-Einmaleffekte. Die Region Nord verbesserte das Ergebnis auf -1 Million Euro nach einem deutlichen Verlust im Vorjahr (-93 Millionen Euro). In UK und in den nordischen Ländern werden Programme und Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung umgesetzt. Die Region West verbesserte das bereinigte EBIT wesentlich von -70 Millionen Euro im Vorjahr auf -1 Million Euro.

Waldbrände in Griechenland

Aufgrund der Waldbrände auf Rhodos Ende Juli mussten rund 8.000 Tui Gäste im Süden der Insel ihre Hotels verlassen. Tui hat sich vor Ort und auch mit zusätzlichen Rückflügen umfassend um die Gäste gekümmert. Für den Kunden hat sich erneut gezeigt, dass die beim Reiseveranstalter gebuchte Pauschalreise große Vorteile und umfassenden Service in außergewöhnlichen Situationen bietet.

Die Maßnahmen auf Rhodos haben finanzielle Auswirkungen, die sich im Ergebnis für das Gesamtjahr zeigen werden. Es entstehen Kosten für Stornierungen und entgangenes Geschäft, Kundenentschädigungen und Rückführungsflüge - der Konzern rechnet mit etwa 25 Millionen Euro. Die Destination Rhodos macht rund 5 Prozent im Sommer-Programm des Tui Konzerns aus, 80 Prozent der Tui Gäste verbringen den Urlaub im Norden der Insel, der von den Waldbränden zu keiner Zeit betroffen war. Mit dem bereits begonnenen Aufbau eines breiteren und ganzjährigen Angebotes an Produkten und Services wird die Tui auch die Auswirkungen ähnlicher Ereignisse in Zukunft stärker abfedern.

Ausblick: Sehr guter Reisesommer 23 erwartet

Die Tui verzeichnet für den laufenden Reisesommer mit +6 Prozent weiterhin einen starken Buchungstand gegenüber dem Vorjahr, bei gleichzeitig erfreulichem Preisniveau. Die Durchschnittspreise liegen im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent höher. Für den gesamten Sommer 23 zählt die Tui aktuell 12,5 Millionen Kunden. Konzernweit liegen die Buchungen bei 95 Prozent des Niveaus des Vor-Pandemie-Sommers 19. Für den aktuellen Sommer sind 86 Prozent der Kapazitäten bereits verkauft, das liegt auf dem Niveau des Vorjahres und auch des Vor-Pandemie-Jahres 19.

Dabei sieht der Trend in den Tui-Kernmärkten wie folgt aus: Für den britischen Markt beträgt das Buchungsplus aktuell ein Prozent mehr Kunden, bei der Tui Deutschland liegt die Zahl der Kunden um 11 Prozent über dem Vorjahressommer, in den Niederlanden werden fünf Prozent mehr Kunden verzeichnet. Für den Sommer 23 erwartet die Tuinahezu an das Buchungsniveau des Sommers 19 heranzukommen.

Der Konzern bestätigt die Erwartung an ein signifikant verbessertes bereinigtes EBIT im Gesamtjahr, bezogen auf das zurückliegende Geschäftsjahr. Tui CEO Sebastian Ebel: "Der Reisesommer 2023 wird für die Tui sehr gut - mit sehr guten Zahlen unserer Hotels & Resorts und unserer Kreuzfahrtmarken, mit großem Wachstum des Segments Aktivitäten und mit insgesamt starker Buchungsentwicklung bei unseren Reiseveranstaltern. Unsere Position im Wettbewerb ist sehr gut. Dort wo wir Herausforderungen sehen - im britischen Markt und in den nordischen Ländern - haben wir Maßnahmen ergriffen, um unsere Marktposition zu stärken und auszubauen. In allen Segmenten sind wir klar auf Wachstum ausgerichtet."


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In den Herbstferien werden kaum Strandkörbe an der Ostsee zu finden sein. Dabei sollte ein Erlass den Streit um Aufstellfristen beilegen. Die neuen Regeln seien aber praxisfern, kritisieren Verleiher.

Die touristische Branche in Nordrhein-Westfalen blickt mit gemischten Erwartungen auf die anstehenden Herbstferien. Eine gemeinsame Betriebsbefragung von Tourismus NRW und dem DEHOGA NRW zeigt, dass die Nachfrage momentan heterogen ist, wobei insbesondere Ferienwohnungen und -häuser überdurchschnittlich gut gebucht sind.

Laut einer aktuellen Trendstudie von Hilton verlagert sich der Fokus deutscher Reisender im Jahr 2026 stärker auf emotionale Beweggründe. Diese Reisen sind demnach weniger vom Zielort als vielmehr vom Wunsch nach Erholung, der Wiederverbindung mit Liebsten und der Suche nach bedeutsamen Erlebnissen geprägt.

Der neue Nordsee Tourismus Report 2025 verzeichnet einen signifikanten Rückgang des Besucherinteresses an der deutschen Nordseeküste. Eine erste Hochrechnung für das kommende Jahr deutet auf einen weiteren Rückgang im zweistelligen Bereich hin.

Deutschland hat im aktuellen Anholt Nation Brands Index (NBI) 2025 sein international ausgezeichnetes Image bestätigt. Deutschland bleibt wie in den Vorjahren Spitzenreiter unter den 30 im NBI erfassten europäischen Ländern.

Der aktuelle „Reisetrends 2026”-Report von Skyscanner beleuchtet die Entwicklungen, die das Reisejahr 2026 prägen werden. Die Analyse konzentriert sich auf sieben zentrale Trends sowie die beliebtesten aufstrebenden und preisgünstigsten Destinationen für deutsche Reisende.

Das Reiseportal Urlaubsguru hat seinen jährlichen Trendreport für das Jahr 2026 veröffentlicht. Die Ergebnisse beleuchten neue Trendreiseziele, veränderte Lifestyle-Präferenzen und entscheidende Kriterien im Familienurlaub.

Omio hat seinen jährlichen NowNext '25 Report veröffentlicht. Dieser zeichnet ein Bild des zukünftigen Reiseverhaltens weltweit, von emotionalen Beweggründen über generationsspezifische Vorlieben bis zu gefragten Reisezielen und veränderten Ansprüchen.

Eine TUI-Analyse zeigt eine klare Tendenz zu bewusstem, individuellem Urlaub, wobei fast die Hälfte der Deutschen das meiste Geld im Urlaub für Essen und Trinken ausgibt. Gleichzeitig bleibt der Wunsch nach Planbarkeit hoch.

Eine aktuelle Untersuchung des Reiseveranstalters Fit Reisen beleuchtet, welche der UNESCO-Welterbestätten weltweit die höchste Online-Aufmerksamkeit generieren. Die Ergebnisse zeigen eine klare Dominanz europäischer Stätten.