Tui startet dank eigener Hotels mit deutlichen Zuwächsen in die Wintersaison

| Tourismus Tourismus

Der Reisekonzern Tui ist mit deutlichen Zuwächsen in die Wintersaison gestartet. «Die Menschen priorisieren ihren Urlaub auch in Zeiten von Veränderung und konjunkturellen Risiken», sagte Tui-Chef Sebastian Ebel vor Beginn der Hauptversammlung in Hannover. Besonders die hauseigenen Hotels und Kreuzfahrtschiffe bescherten dem Unternehmen im Tagesgeschäft ein zweites Mal schwarze Zahlen in der typischerweise reiseschwachen Jahreszeit. 

Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember zählte der Tui-Konzern rund 3,7 Millionen Kunden und damit sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Für den gesamten Winter sowie für die wichtige Sommersaison registrierte Tui bisher jedoch nur zwei Prozent mehr Buchungen als im Vorjahr. Die Preise lagen im Schnitt vier Prozent höher als vor einem Jahr. 

Mehr als acht Mal so viel wie im Vorjahr verdient

Während der Veranstalter sein Winterangebot zu 85 Prozent verkauft hat, stehen die meisten Buchungen für die heiße Jahreszeit noch aus. Konzernweit ist erst knapp ein Drittel des Sommerprogramms verkauft. Für Deutschland liegt der Anteil bei 30 Prozent. 

In den Monaten Oktober bis Dezember sprang Tuis Umsatz um 13 Prozent auf rund 4,9 Milliarden Euro nach oben. Vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten (bereinigtes Ebit) verdiente der Konzern mit rund 51 Millionen Euro mehr als acht Mal so viel wie ein Jahr zuvor. 

«Auf dem Weg zu weiterem Wachstum»

Unter dem Strich verringerte sich der auf die Aktionäre entfallende Verlust um 30 Prozent auf gut 85 Millionen Euro. Touristikunternehmen schreiben im Winter meistens rote Zahlen. Ihre Gewinne fahren sie in der Hauptreisezeit im Sommer ein. Entsprechend erfreut zeigte sich Finanzchef Mathias Kiep, dass Tui zumindest beim operativen Ergebnis erneut schwarze Zahlen erreicht hat. 

Vorstandschef Ebel sieht den Konzern unterdessen «auf dem Weg zu weiterem Wachstum»: Im laufenden Geschäftsjahr bis Ende September soll der Umsatz wie geplant um 5 bis 10 Prozent wachsen. Den bereinigten operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) will er um 7 bis 10 Prozent nach oben treiben – Schwankungen der Währungskurse sind dabei jeweils ausgeklammert. 

Geschäft mit eigenen Hotels und Kreuzfahrten boomt

Positiv stimmt den Tui-Chef besonders das Geschäft der konzerneigenen Hotelketten wie Riu, Robinson und Tui Blue. Vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten (bereinigtes Ebit) lieferte die Hotelsparte im abgelaufenen Quartal einen Gewinn von 150 Millionen Euro ab – fast zwei Drittel mehr als ein Jahr zuvor. Die Betten waren zu 80 Prozent ausgelastet, und die Rate pro Bett stieg um 5 Prozent auf 94 Euro. 

Gut lief es auch für die Kreuzfahrtsparte, zu der die Linien Tui Cruises, Hapag-Lloyd und Marella gehören. Der Geschäftsbereich, der Tui und der Reederei Royal Caribbean gehört, steigerte sein bereinigtes operatives Ergebnis um 40 Prozent auf 48 Millionen Euro. Dazu trug auch ein neues Schiff für Tui Cruises bei. 

Pandemie machte Tui zum Sanierungsfall

Der Tui-Konzern war in der Corona-Krise vom deutschen Staat mit Milliardensummen vor dem Untergang gerettet worden, nachdem das Geschäft mit dem Urlaub wegen der weltweiten Reisebeschränkungen zeitweise komplett zusammengebrochen war. Seither hat das Unternehmen die Hilfen vor allem mittels Kapitalerhöhungen zurückbezahlt, sitzt aber immer noch auf einem vergleichsweise hohen Schuldenberg. Den will das Management mit höheren Gewinnen aus dem Tagesgeschäft weiter verkleinern. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Jumeirah steigt mit der Segel-Superyacht „Maltese Falcon“ in das Segment der Luxusyachten ein. Die Yacht wird Teil der Jumeirah Privé Kollektion und soll saisonal Routen im Mittelmeer und der Karibik befahren.

Eine Analyse des Ferienhaus-Portals Holidu zeigt erhebliche Preisunterschiede im Dezember 2025. Das Ranking der günstigsten Destinationen wird von Deutschland dominiert, die teuersten Reiseziele liegen in Finnland und Österreich.

Die Global Hotel Alliance (GHA) hat Einblicke in die erwartete Entwicklung des Reisemarktes für das Jahr 2026 veröffentlicht. Die Umfrageergebnisse deuten auf einen signifikanten Wandel hin zu bewussterem und persönlicherem Reisen.

Die Global Hotel Alliance präsentiert aktuelle Einblicke in die zukünftigen Reisegewohnheiten. Die Umfrage unter 34 Millionen Mitgliedern ihres Loyalitätsprogramms zeigt einen deutlichen Trend zu persönlicheren, langsameren Reisen, bei denen Asien als Traumziel dominiert und technologiegestützte Planung zunimmt.

In Mailand sind Schlüsselkästen zum Einchecken in Ferienwohnungen künftig verboten. Ab Januar werden bis zu 400 Euro fällig, wenn immer noch eine Keybox in der Nähe der Wohnungstür oder an der Hausfassade hängt.

Die Tourismusbranche in Deutschland erhält eine neue Basis zur Messung von Nachhaltigkeit. Neun Kernindikatoren, von der Gästezufriedenheit bis zu den Treibhausgasemissionen, sollen künftig eine einheitliche und ganzheitliche Steuerung des regionalen Tourismus ermöglichen.

Zum Entwurf der neuen EU-Pauschalreiserichtlinie wurde im Trilogverfahren eine Einigung erzielt. Eine erste Bewertung des Deutschen Reiseverbandes sieht Licht und Schatten: Während die Vermittlung von Einzelleistungen möglich bleibt, führen erweiterte Pflichten und unveränderte Fristen für Erstattungen zu neuem Aufwand für die Reiseunternehmen.

Die französische Compagnie des Alpes (CdA) plant, den im April 2025 erworbenen Freizeitpark Belantis in Sachsen schrittweise in den ersten Astérix-Park außerhalb Frankreichs umzugestalten. Die Transformation des Standorts in der Nähe von Leipzig soll bis 2030/31 abgeschlossen sein und eine offizielle Namensänderung beinhalten.

TUI meldet einen frühen und erfolgreichen Buchungsstart für den Sommer 2026. Besonders Griechenland setzt sich an die Spitze der beliebtesten Urlaubsziele. Der Veranstalter reagiert mit einem erweiterten Angebot für Familien, Alleinreisende und Rundreisen.

Der Tourismusverband Wonderful Copenhagen hat das neue Tourismusmodell DestinationPay vorgestellt. Das Konzept lädt Städte weltweit dazu ein, den bereits in Kopenhagen etablierten Ansatz CopenPay zu übernehmen, welcher Touristen für nachhaltiges Verhalten mit Vergünstigungen belohnt.