Unternehmen setzen bei Geschäftsreisen verstärkt auf Nachhaltigkeit

| Tourismus Tourismus

Deutsche Unternehmen sehen sich verstärkt in der Verantwortung, umweltbewusstere Entscheidungen zu treffen. Bei der Frage, welche Maßnahmen zur Förderung ökologischer Nachhaltigkeit bereits umgesetzt oder geplant sind, zeigt sich, dass die Unternehmen ihre Bemühungen im Vergleich zum Vorjahr enorm verstärkt haben. Das zeigt die AirPlus-Befragung von 107 deutschen Managern.

Die beliebteste Maßnahme ist dabei die Auswahl von Reisepartnern anhand festgelegter Nachhaltigkeitskriterien mit einer Zustimmung von 95 Prozent (2022: 37 Prozent). Direkt dahinter landet die Bündelung mehrerer Geschäftstermine. Damit gaben 93 Prozent der Unternehmen an, Einzeltrips bewusst zu vermeiden (2022: 60 Prozent). Selbst die am seltensten genannte Maßnahme – die bewusste Auswahl möglichst umweltfreundlicher Reisemittel – wird von 83 Prozent der Befragten als bereits umgesetzt oder zumindest geplant eingestuft. Im vergangenen Jahr lagen die Zustimmungswerte je nach Maßnahme lediglich zwischen 25 und 64 Prozent.

Auch bei der Zahlungsbereitschaft zeigt sich ein Wandel. Im Durchschnitt sind die Befragten nach eigenem Bekunden bereit, 69 Prozent mehr für nachhaltigere Dienstreisen auszugeben. Vergangenes Jahr lag dieser Wert bei lediglich 12 Prozent.

Ermittlung und Kompensation der CO2-Emissionen nehmen zu

So wollen nun auch immer mehr Unternehmen ihre CO2-Emissionen ermitteln und kompensieren oder tun dies bereits (insgesamt 91 Prozent). Im vergangenen Jahr lag der Wert für die Ermittlung bei 33, der für die Kompensation sogar nur bei 25 Prozent. Ein wesentlicher Antrieb für die Unternehmen sind dabei selbstverständlich die regulatorischen Anforderungen.

Dennoch: Digitale Transformation und künstliche Intelligenz für Unternehmen bedeutender als Nachhaltigkeit

Interessant jedoch: Im größeren Kontext weisen die Topmanager dem Thema Nachhaltigkeit heute keinen höheren Stellenwert zu als noch 2021. In beiden Jahren landet das Thema in der Befragung auf Rang 7. Die generelle wirtschaftliche Lage, die digitale Transformation und das Thema künstliche Intelligenz werden neben weiteren Themen als bedeutender eingestuft (Rang 1-3). Wenig überraschend: Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Covid-19 spielen inzwischen keine große Rolle mehr (Platz 15), New-Work-Themen jedoch noch weniger (Platz 20). Flexible Arbeitsmodelle scheinen in den Unternehmen inzwischen fest verankert zu sein.

„Für viele deutsche Unternehmen ist es mittlerweile selbstverständlich, sich nachhaltiger auszurichten. Unsere Befragung verdeutlicht, dass die Unternehmensspitze bereit ist, notwendige Investitionen zu tätigen, aber auch Veränderungen durchzusetzen. Digitalisierte Prozesse haben zudem das Potenzial, Nachhaltigkeitsbemühungen voranzutreiben. Das fängt im Alltag mit der Senkung des Papierverbrauches an, geht über nachhaltiges Dienstreisenmanagement bis hin zur Entwicklung eines Datenpools, um Anhaltspunkte zu klimafreundlicheren Entscheidungen zu gewinnen“, kommentiert Oliver Wagner, CEO von AirPlus International.

AirPlus hat insgesamt 107 Topmanager in Deutschland befragt, darunter CEOs, Finanz- und Vertriebschefs.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nach mehr als viereinhalb Jahren sind die Sanierungsarbeiten im Innenhof des berühmten Dresdner Zwingers offiziell beendet. Damit steht das bedeutende barocke Gartenensemble Besuchern wieder als Ganzes offen. 

Die Stadt Palma de Mallorca verschärft die Regeln für den Tourismus. Die Verwaltung der größten Stadt auf Mallorca plant ein umfassendes Verbot für neue Ferienwohnungen sowie für neue Hostels.

Eine TUI-Studie beleuchtet die Rolle der pflanzlichen Ernährung bei der Urlaubsplanung von Vegetariern und Veganern in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass das kulinarische Angebot für diese Zielgruppe einen besonders hohen Stellenwert einnimmt.

Nur 45 Autominuten von der Hauptstadt entfernt entsteht ein neues, nachhaltiges Ferienresort im skandinavischen Stil. Die 45 Ferienimmobilien bieten Wohnflächen zwischen 75 und 98 Quadratmetern. Die Nähe zu Berlin und die Erreichbarkeit des Flughafens BER sollen Touristen locken.

Die Deutschen träumen von Reisen, die große Erlebnisse und Tiefgang versprechen, zeigen die Ergebnisse der repräsentativen Studie „Reiseträume“ von HolidayCheck. Obwohl es um absolute Sehnsuchtsziele – losgelöst von Budget, Zeit oder Sicherheitsaspekten – ging, landet überraschenderweise das eigene Land auf dem ersten Platz der Bucket List.

Die österreichische Tourismusbranche blickt mit verhaltenem Optimismus auf die kommende Wintersaison 2025/26. Trotz eines weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds zeigt eine aktuelle Studie ein stabiles Nachfrageniveau.

Der Deutsche Reiseverband blickt optimistisch auf die kommende Wintersaison 2025/26. Fernreisen und Kreuzfahrten erleben derzeit einen signifikanten Zuwachs. Insgesamt liegt das Umsatzwachstum für den Winter nach Buchungsstand Ende August bei neun Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Für Gen Z und Millennials sind Geschäftsreisen laut einer Umfrage weit mehr als eine berufliche Anforderung; sie stellen vielmehr eine Gelegenheit zur Aufwertung des Lebensstils dar. Und dafür sind sie auch bereit zu zahlen.

In den Herbstferien werden kaum Strandkörbe an der Ostsee zu finden sein. Dabei sollte ein Erlass den Streit um Aufstellfristen beilegen. Die neuen Regeln seien aber praxisfern, kritisieren Verleiher.

Die touristische Branche in Nordrhein-Westfalen blickt mit gemischten Erwartungen auf die anstehenden Herbstferien. Eine gemeinsame Betriebsbefragung von Tourismus NRW und dem DEHOGA NRW zeigt, dass die Nachfrage momentan heterogen ist, wobei insbesondere Ferienwohnungen und -häuser überdurchschnittlich gut gebucht sind.