Urlaubsreisemarkt ist zurück auf Erfolgskurs

| Tourismus Tourismus

Sommer, Sonne, Strand – für die meisten Deutschen war dies das Motto ihres Urlaubs in den vergangenen Monaten und sie sind vornehmlich in die Länder und an die Strände des Mittelmeeres gereist. Die Reisewirtschaft wird die Haupturlaubszeit des Jahres mit einem Teilnehmer- und Umsatzwachstum abschließen. Die meistgebuchten Reiseländer für Flugpauschalreisen waren im Sommer 2024:

  1. Türkei
  2. Spanien
  3. Griechenland
  4. Ägypten
  5. Italien

Kurz vor Ende der touristischen Sommersaison (1. Mai bis 31. Oktober) zieht der Deutsche Reiseverband (DRV) eine vorläufige Bilanz für den Sommer 2024: „Mehr Menschen als im vergangenen Jahr haben eine Pauschal- oder Bausteinreise von Reiseveranstaltern gebucht“, so DRV-Präsident Norbert Fiebig. Das Plus an Reisenden beträgt für die Sommersaison im Vergleich zum Vorjahr vier Prozent. Auf den Urlaub wollen die meisten Deutschen nicht verzichten. Besonders Familien haben zu der gestiegenen Nachfrage beigetragen. Erneut wurden verstärkt All-Inklusive-Angebote gebucht. Der Umsatz ist aktuell insgesamt um zehn Prozent gegenüber dem Sommer 2023 gestiegen (jeweils zum Buchungstand Ende August). Trotz Umsatzwachstums, ist die Anzahl der Personen, die vor der Pandemie organisiert verreist sind, noch nicht wieder erreicht: „Aber ein Trend ist erkennbar: Tendenziell nähern wir uns auch bei der Anzahl der Reisenden dem Vor-Corona-Niveau an“, so Fiebig.

Die meisten Reisenden haben ihren Sommerurlaub in diesem Jahr sehr weit im Voraus gebucht – vielfach bereits im Herbst 2023. Hinzu kam in den Sommermonaten ein überproportional hohes Last-Minute-Geschäft. Vielfach haben sich Reisende abhängig vom Verlauf der Fußball-EM erst spät für einen Urlaub entschieden. Und aufgrund der abgesagten Reisen des insolventen Veranstalters FTI haben viele Betroffene ihren Sommerurlaub bei einem anderen Veranstalter neu gebucht – sie wussten die Absicherung mit einer Pauschalreise zu schätzen. Das zeigen die Auswertungen von Travel Data + Analytics (TDA) für den DRV. Basis der Analysen sind Buchungsdaten von Reisebüros und Online-Reiseportalen, die Reiseveranstalter-Produkte vertreiben„Diese Entwicklung zeigt eindeutig:Die Deutschen setzen auf die Sicherheit der Pauschalreise“, so DRV-Präsident Fiebig.

Aufgeschlüsselt nach Destinationen und Reisearten zeigt sich eine unterschiedliche Umsatzentwicklung: Bei den Zielen weisen die Länder am östlichen Mittelmeer (mit Türkei und Griechenland) einen Umsatzzuwachs von elf Prozent auf, die westlichen Mittelstreckenziele (inklusive Spanien) ein Plus von acht Prozent und die Ziele auf der Fernstrecke ebenfalls von acht Prozent. Die sogenannten erdgebundenen Reisen (mit Auto oder Bahn) legen um ein Prozent zu. Prozentual das höchste Wachstum im Sommer zeigt mit 14 Prozent das Kreuzfahrten-Segment.

Auch in den Herbstferien ist die Türkei das liebste Ziel der Deutschen

Die Urlaubsnachfrage im Herbstferien-Monat Oktober, der in der Reisewirtschaft noch zur Sommersaison zählt, steigt sehr deutlich an. „Gerade Familien wollen im Herbst noch in die Sonne und damit den Sommer verlängern“, so DRV-Präsident Fiebig. Am nachfragestärksten zeigt sich die türkische Riviera. Insbesondere die Familien sorgen dafür, dass der Umsatz mit organisierten Reisen im Oktober um 18 Prozent über den des Wertes von Oktober 2023 klettert.

Die meistgebuchten Reiseziele im Oktober sind (Zielflughäfen):

  1. Antalya
  2. Mallorca
  3. Hurghada
  4. Kreta
  5. Fuerteventura

Gesamtes Touristikjahr 2023/2024: Gästezahl steigt um acht Prozent

Mit Ende der Sommersaison am 31. Oktober endet auch das gesamte Touristikjahr 2023/24. Auch wenn die zwei noch nicht ausgewerteten Buchungsmonate September und Oktober fehlen, steht schon jetzt fest, dass das Jahr mit einem positiven Ergebnis abschließen wird. Insgesamt sind im Vergleich zum Vorjahr acht Prozent mehr Gäste mit Reiseveranstaltern verreist (Buchungsstand Ende August). Der Umsatzzuwachs beträgt zwölf Prozent gegenüber dem Touristikjahr 2022/23. Allerdings sind noch nicht wieder so viele Gäste wie vor der Pandemie verreist, der Rückstand für Winter und Sommer zusammen beträgt neun Prozent.

Ausblick Winter 2024/25: Hohe Nachfrage für Kanaren, Ägypten, Thailand und USA

Der Trend zum Frühbuchen setzt sich auch für die bevorstehende Wintersaison 2024/25 (1. November 2024 bis 30. April 2025) fort: Nach aktuellem Stand haben mehr Menschen als zum gleichen Vorjahreszeitpunkt eine Veranstalterreise gebucht: 17 Prozent mehr Personen verzeichnet TDA zum Stichtag Ende August. Die Urlauber zieht es dabei vornehmlich in die klassischen Winter-Hotspots Kanarische Inseln und Ägypten. Wie üblich werden in den Wintermonaten verstärkt Fernreiseziele angesteuert – ein Viertel des bisher eingebuchten Gesamtumsatzes entfallen auf Fernreisen.

„Vor allem Thailand und die USA stechen mit einer überdurchschnittlich hohen Nachfrage hervor“, erklärt Fiebig. Zu den meistgebuchten Zielen auf der Fernstrecke zählen zudem die Malediven, die Dominikanische Republik, die Vereinigten Arabischen Emirate, Mexiko und Mauritius. Wie schon im Sommer verzeichnen Kreuzfahrten den prozentual stärksten Zuwachs – der Umsatz liegt aktuell aufgrund des starken Frühbuchergeschäfts um 28 Prozent über dem Wert des Winters 2023/24. Und: Schon jetzt buchen viele Bundesbürger ihren Urlaub für die Osterferien im kommenden April – dieser Monat weist bislang den höchsten Umsatzzuwachs auf.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Während die Stimmung in der deutschen Wirtschaft insgesamt im November unerwartet nachgab, verzeichnete der Tourismus eine deutliche Stimmungsaufhellung. Die Branche stach positiv aus dem sinkenden ifo Geschäftsklimaindex hervor, der im Berichtsmonat auf 88,1 Punkte fiel.

Palma sperrt das Stadtzentrum für die meisten Autos mit ausländischem Kennzeichen. Was Mallorca-Urlauber jetzt beachten müssen – und warum es für einige schon teuer wurde.

Minusgrade und Schneeflocken auch im Flachland: Die Skigebiete rüsten sich, Wintersportler holen die Ski aus dem Keller. Am Wochenende konnten sie auch in Deutschland ihre ersten Schwünge ziehen - teilweise so früh wie selten.

Die Gewinner des Deutschen Tourismuspreises 2025 stehen fest. Das gemeinsame Projekt „Maker-Advent“ aus Chemnitz holte den ersten Preis. Parallel dazu wurde die „Schwarzwald Marie“, die KI-generierte Markenbotschafterin der Schwarzwald Tourismus GmbH, mit dem ADAC-Publikumspreis ausgezeichnet.

Beim Deutschen Tourismustag in Saarbrücken steht die Bedeutung der Gastfreundschaft im Mittelpunkt. 425 Teilnehmende diskutieren unter dem Motto „Komm, wie du bist: Begegnung. Vielfalt. Gastfreundschaft."

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass deutsche Urlauber oft nur wenige Sekunden benötigen, um über die Buchung zu entscheiden. Standort und Bewertungen sind wichtig, doch auch die Innenausstattung spielt eine entscheidende Rolle.

Wien hat sich im aktuellen Weihnachtsmarkt-Index 2025 von Accor als bestes europäisches Reiseziel zur Adventszeit positioniert. Auf den folgenden Plätzen rangieren Straßburg und Brüssel.

Eine neue Analyse beleuchtet die wirtschaftliche Stärke alpiner Tourismusregionen. Das Ötztal sichert sich im Gesamtranking den Spitzenplatz, während Lech Zürs im Preisniveau dominiert. Der Report zeigt Konsolidierung an der Spitze und Aufholer im mittleren Segment.

Urlauber, die Südtirol mit ihrem Hund besuchen, müssen vorerst keine zusätzliche „Kurtaxe“ für ihre Vierbeiner befürchten. Die geplante Einführung einer Hundesteuer, die auch eine tägliche Abgabe für Touristen vorsah, wurde vom zuständigen Landesrat Luis Walcher zurückgezogen. Grund dafür war die fehlende politische Mehrheit im Landtag.

Der europäische Tourismussektor zeigte sich im Sommer 2025 insgesamt widerstandsfähig und verzeichnete steigende Besucherzahlen sowie Ausgaben. Im Gegensatz zum allgemeinen Trend erlebte Deutschland jedoch einen leichten Rückgang bei den internationalen Ankünften.