Corona-Protest im Restaurant: 26 Euro für eine Tüte Erdnüsse

| War noch was…? War noch was…?

Die Gäste staunen beim Blick auf die Speisekarte: Das Restaurant «Wolkenlos» auf einer Seebrücke in Timmendorfer Strand verlangt scheinbar astronomische Preise für Chips oder Butterkekse mit Getränken. Das ist Teil einer Protestaktion.

Um der Forderung nach einer niedrigeren Mehrwertsteuer auch für Getränke Nachdruck zu verleihen, geht ein Restaurant in Timmendorfer Strand neue Wege. Gäste zahlen im «Wolkenlos» auf einer Seebrücke in Timmendorfer Strand für eine kleine Tüte Chips stolze 8,50 Euro und bekommen dann «umsonst» einen Aperol Spritz dazu, oder sie legen 26,50 Euro für eine Packung Erdnüsse hin und erhalten eine Flasche Wein extra. Nachmittags gibt's den Butterkeks für 2,90 Euro und dazu einen Espresso oder eine Scheibe Zitrone für 3,50 Euro mit einer kleinen Cola.

Begründet wird die ungewöhnliche Preisgestaltung mit den unterstützenden Maßnahmen der Regierung in der Corona-Krise. Diese hatte beschlossen, die Mehrwertsteuer für Speisen für ein Jahr von 19 auf 7 Prozent zu senken, um den Restaurants zu helfen. Dies gilt allerdings nicht für Getränke.

Die Senkung der Mehrwertsteuer sei der richtige Schritt gewesen, sagt Geschäftsführer Christian Kermel. Aber sie müsste auch für Getränke gelten, um mehr zu helfen. Dies betreffe etwa Bars, in denen gar keine Speisen verkauft würden und auch für Hotels sei es schwierig, wenn der Kaffee beim Frühstück steuerlich anders abgerechnet werde als das Rührei. Die meisten Gäste würden anfangs staunen über die Preise, aber die Aktion dann gut finden, sagt Kermel.

Offiziell tritt die Mehrwertsteuersenkung erst am 1. Juli in Kraft und gilt dann ein Jahr. Das «Wolkenlos» hat aber bereits mit seiner Aktion begonnen, um schon mal auf die Lage aufmerksam zu machen, sagt Geschäftsführer Kermel, der mit seiner Firma Vivaldi AG auch Hotels in Kühlungsborn, Zingst und Lübeck betreibt.

Der Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Schleswig-Holstein, Stefan Scholtis, sagte der dpa, es gehe dabei um eine jahrelange Forderung des Verbands. «Das ist sicher mal eine originelle Aktion, um Aufmerksamkeit für diese Forderung zu erreichen.» Die Dehoga verlange 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen und Getränke - und nicht nur für ein Jahr. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In der Silvesternacht holten Unbekannte zwei Kinder der Hamburger Unternehmerin Christina Block aus Dänemark nach Deutschland. Nun wurde erneut das Hotel der Familie durchsucht. Weshalb?

Kooperationen zwischen Influencern und Restaurants sind inzwischen üblich. Doch nicht alle Gastronomen sind von solchen Deals begeistert. Ein Restaurant aus Manchester hatte jetzt offenbar die Nase voll von den teilweise dreisten Anfragen.

Ein Restaurantbesuch in Gurugram, Indien, endete für eine Gruppe von Gästen in der Notaufnahme. Ihnen wurde als Dessert eine Erfrischung aus Zucker und Gewürzen gereicht, die offenbar auch Trockeneis enthielt.

Der Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Frau bestellen kein Essen bei Lieferdiensten. Das geschehe nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern weil er ja auch kochen könne. Am Wochenende gibt es bei Kanzlers gerne Königsberger Klopse.

Ein gebrutzelter Fisch in einer Fernsehsendung hat in Österreich für Aufregung gesorgt: Was der Sender ORF vergangene Woche in einer Pfanne präsentierte, war ein vom Aussterben bedrohter Frauennerfling. Er darf nicht gefischt werden. Wie die Panne passieren konnte, war am Mittwoch weiter unklar.

Für die freie Stelle des Leuchtturmwärters auf Wangerooge sind hunderte Bewerbungen auf der Nordseeinsel eingegangen. Die kleine Inselverwaltung stellt die Bewerberflut nun vor Herausforderungen.

In der Silvesternacht holten Unbekannte zwei Kinder der Hamburger Unternehmerin Christina Block aus Dänemark nach Deutschland. Es folgte ein europäischer Haftbefehl. Der soll nun vom Tisch sein.

Der Luxuskaffee „Kopi Luwak“ ist der teuerste Kaffee der Welt. Das Besondere: Der Kaffee wird aus dem Dung von Schleichkatzen produziert, die zuvor mit Kaffeebohnen gefüttert wurden. Doch diese Praxis löst bei Tierschützern Alarm aus. Peta kritisiert vor allem die schlechten Haltungsbedingungen der Tiere.

Der 70-jährige Don Gorske aus dem US-Bundesstaat Wisconsin hält einen bemerkenswerten Rekord. Seit 1999 ist er der offizielle „Big-Mac-König“ und hat in seinem Leben über 34.000 Big Macs gegessen – mehr als jeder andere Mensch auf der Welt. Das Guinness-Buch der Rekorde hat ihm diesen Titel bestätigt.

Die Polizei nimmt eine Frau fest, die mehrfach auf der Insel Usedom wegen Betruges in Erscheinung getreten sein soll. Gegen die 46-Jährige wurden in sieben Fällen Strafanzeige gestellt.