Das Ewige Eis im Westerwald ist Naturwunder des Jahres 2023

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Mit 20,2 Prozent hat sich das „Ewige Eis“ im hessischen Westerwald bei der diesjährigen Wahl zum „Naturwunder des Jahres“ gegen die Konkurrenz durchgesetzt. Deutschlands größtes Hochmoorgebiet „Wildsee“ im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord (Baden-Württemberg) landete mit 16,4 Prozent Stimmenanteil auf dem zweiten Platz. Den dritten Platz belegt der Teufelstisch bei Hinterweidenthal in Rheinland-Pfalz mit 15,8 Prozent. 

Insgesamt stimmten 26.364 Naturbegeisterte aus ganz Deutschland für einen der neun zur Wahl stehenden Kandidaten ab. Damit ist die von der Heinz Sielmann Stiftung und dem Deutschen Wanderverband organisierte Publikumswahl mit einem Teilnehmerrekord zu Ende gegangen. 

Wanderwege führen zu den Naturwundern

„Mit dem Ewigen Eis im Westerwald hat in diesem Jahr ein Naturwunder gewonnen, das diesem Titel alle Ehre macht“, sagt Dr. Fritz Brickwedde, Vorsitzender des Stiftungsrates der Heinz Sielmann Stiftung: „Wer hätte gedacht, dass es Permafrost nicht bloß im hohen Norden, sondern auch mitten in Deutschland gibt? Mit der Naturwunderwahl möchten wir aufzeigen, dass die Natur voller Schönheit steckt, die uns immer wieder fasziniert und erstaunt. Für die Heinz Sielmann Stiftung erwächst daraus eine gesellschaftliche Verantwortung, die Natur und ihre Wunder auch für nachfolgende Generationen zu bewahren.“ 

Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des Deutschen Wanderverbandes, erklärt: „Wir gratulieren dem Westerwald-Verein e.V., der das „Ewige Eis“ als Kandidaten ins Rennen geschickt hat. Der Westerwald bietet als Wander- und Urlaubsregion noch viele weitere faszinierende Naturschauplätze, die das ganze Jahr über einen Besuch wert sind. Der Deutsche Wanderverband und seine Mitglieder sorgen dafür, dass die Naturwunder Deutschlands über Wanderwege gut erreichbar und damit erlebbar sind. Es freut uns sehr, dass wir mit der Naturwunderwahl dazu beitragen, diese auch noch bekannter zu machen.“

Seltenes Permafrost-Phänomen mitten in Deutschland

Selbst bei sommerlichen Außentemperaturen von über 30 Grad Celsius bleibt es am Fuße der Dornburg – einer Basaltkuppe im hessischen Teil des Westerwaldes – winterlich kalt. Das im Jahr 1839 dort entdeckte "Ewige Eis" ist ein seltenes physikalisches Phänomen: Durch Basaltblöcke eingesaugte Luft kühlt sich durch Verdunstung massiv ab und führt dazu, dass sich in tieferen Schichten im lockeren Basaltgestein festes Eis bildet. Im Sommer strömt kalte Luft am Fuße der Geröllhalde aus dem Berg heraus. Im Winter kehrt sich der Prozess um und an höher gelegenen Stellen steigt warme Luft aus dem Berg heraus. Der Eiskern im Inneren des Berges bleibt ganzjährig bestehen.

Im Jahre 1873 legte eine örtliche Brauerei zwei künstliche Stollen am Fuße der Dornburg an, um diese als natürliche Kühlkeller zu nutzen. In den heute noch vorhandenen Schächten hält sich Schnee und Eis häufig bis in den Spätsommer und kann dort auch besichtigt werden. Dorthin gelangt man am besten über den Blasiussteig. Dieser Rundweg führt außerdem zu keltischen Wällen und bietet mit der Blasiuskapelle und dem Hildegardisfelsen Aussichtspunkte. Auch über den Hauptwanderweg III des Westerwald-Vereins (Neuwied-Wetzlar) sowie den Hauptwanderweg 6 (Burbach-Limburg) ist diese Sehenswürdigkeit in das Wanderwegenetz integriert.


 

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