Nach über zwei Jahren Ungewissheit ist die seit dem 7. Dezember 2022 verschwundene sogenannte Gin-Kugel im Bodensee wiederaufgetaucht. Silvan Paganini, der Präsident des Schiffsbergevereins, konnte das Objekt am vergangenen Donnerstag lokalisieren. Dem Fund gingen mehrere erfolglose Suchaktionen voraus, an denen in der Vergangenheit sowohl die Seepolizei als auch spezialisierte Unternehmen mit Schleppsonar beteiligt waren.
Hintergrund der besonderen Lagerung
Die Besitzer des Objekts, die ein Unternehmen für Verpflegungsdienstleistungen in der Schweizer Stadt Romanshorn betreiben, bestätigten den Fund gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Das Konzept sah vor, jährlich eine Sonderausgabe des Wacholderdestillats für 100 Tage im See zu lagern, um ein spezifisches Aroma zu erzielen. Als der Edelstahlbehälter im Dezember 2022 gehoben werden sollte, blieb er unauffindbar. Die Betreiber vermuteten zum damaligen Zeitpunkt einen Diebstahl.
Lokalisierung unter schwierigen Bedingungen
Den Anstoß für die erneute Suche gab das beharrliche Nachhaken eines regionalen Berichters. Für die technische Umsetzung nutzte Paganini zunächst ein Sidescan-Sonar, um das Gebiet nahe der ursprünglichen Versenkungsstelle einzugrenzen. Die Identifizierung gestaltete sich jedoch schwierig, da die Kugel mit einer Kunststoffplane bedeckt und vollständig von Quaggamuscheln überzogen war. Erst der Einsatz eines ferngesteuerten Tauchroboters ermöglichte die visuelle Bestätigung am Seegrund.
Verteilung des Inhalts an loyale Kunden
Die Kugel fasst ein Volumen von rund 230 Litern. Da das Produkt bereits im Vorfeld verkauft worden war, hatten die Gastronomen nach dem Verschwinden den Großteil der Zahlungen an die Kunden zurückerstattet. Die Gastronomin Jenny Fisch erklärte, dass nun jene Kunden ihren Anteil erhalten, die auf eine Rückzahlung verzichtet hatten: „Alle, die an uns geglaubt haben, die kriegen ihren Gin.“ Auch die beteiligten Finder sollen einen Teil der Ausbeute erhalten.
Sicherstellung durch die Behörden
Unmittelbar nach der Entdeckung wurde die zuständige Seepolizei in Kenntnis gesetzt. Die Behörden sicherten das Objekt am Freitagmorgen und dokumentierten mögliche Spuren, bevor die endgültige Bergung erfolgte. Damit findet ein Vorfall seinen Abschluss, der über zwei Jahre lang als eines der bekanntesten Rätsel der Bodenseeregion galt.













