Kritik an Wettbewerb: Japan will mit jungen Erwachsenen Alkoholbranche beleben

| War noch was…? War noch was…?

Japans Steuerbehörde will mit Hilfe junger Erwachsener die Alkoholbranche des Landes ankurbeln - und stößt damit auf Kritik. Mit einem im Juli gestarteten und noch bis Anfang September laufenden Wettbewerb namens «Sake Viva!» werden Japaner im Alter zwischen 20 und 39 Jahren aufgerufen, Ideen für Geschäftspläne zur «Wiederbelebung» der Spirituosenindustrie einzureichen. Es gehe aber in «keinster Weise» darum, jüngere Menschen zum Saufen zu ermuntern, erklärte ein Sprecher am Freitag auf Anfrage.

«Wir beabsichtigen mit dem Wettbewerb nicht, junge Menschen zum Alkoholkonsum zu animieren». In sozialen Medien hatte es Kritik gegeben, der Staat wolle anscheinend verhindern, dass immer weniger jüngere Japaner Alkohol trinken.

«Der heimische Markt für alkoholische Getränke schrumpft aufgrund demografischer Veränderungen wie der sinkenden Geburtenrate und der alternden Bevölkerung sowie Änderungen des Lebensstils aufgrund der Auswirkungen der Coronavirus-Infektionen», heißt es auf der Webseite des Wettbewerbs. Dieser ziele nun darauf ab, «die jüngere Generation anzusprechen» und die Branche «wiederzubeleben». Der sinkende Alkoholverkauf führt dazu, dass in der hochverschuldeten Nummer Drei der Weltwirtschaft auch die entsprechenden Steuereinnahmen sinken.

Japan hatte im Zuge der Pandemie unter anderem die Öffnungszeiten für Kneipen und Restaurants verkürzt und die Betreiber aufgefordert, keinen Alkohol auszuschenken. Viele tranken zwar stattdessen zu Hause, doch offenbar nur wenige jüngere Erwachsene. Japan hatte zwar im April das Volljährigskeitsalter auf 18 gesenkt, Alkohol und Zigaretten sind aber nach wie vor erst mit 20 erlaubt. Laut Umfragen trinke inzwischen etwa die Hälfte der Japanerinnen und Japaner in den 20ern und 30ern keinen Alkohol, sagte der Sprecher der Steuerbehörde.

Der auf diese Altersgruppe abzielende Ideen-Wettbewerb seiner Behörde zur Ankurbelung der Alkoholbranche stieß denn auch im Netz bei manchem auf Unverständnis. «Wollt Ihr mich veräppeln?» schrieb ein Twitter-Nutzer. «Sich von Alkohol fernzuhalten ist eine gute Sache!». Es gehe bei dem Wettbewerb um eine Branchenförderung, um für Wachstum zu sorgen, betonte der Sprecher. Es gehe «in keinster Weise» darum, die Menschen zu ermuntern, «übermäßig zu trinken». In Broschüren werde dazu aufgerufen, «nicht zu viel» zu trinken.

Japans Regierung hatte trotz rückläufiger Verkaufszahlen übermäßigen Alkoholkonsum in der Vergangenheit als ernstes gesellschaftliches Problem bezeichnet. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In Frankreich gibt es große Empörung, weil eine Pariser Toilettenfrau nach der Annahme eines Trinkgeldes von einem Euro entlassen worden sein soll. Bereits knapp 34 000 Menschen haben eine vom Linken-Abgeordneten Thomas Portes gestartete Petition gegen die Entlassung der 53 Jahre alten Toilettenfrau namens Sarah unterschrieben.

Ein deutscher Tourist ist an seinem ersten Urlaubstag auf Mallorca ums Leben gekommen. Der 23-Jährige sei in der Nacht auf Dienstag am sogenannten Ballermann bei einem Sturz vom Hotel gestorben, teilte die Polizei der spanischen Mittelmeerinsel mit.

Über 800 Feuerwehrmänner und -frauen gingen beim Berlin Firefighter Stairrun im Park Inn by Radisson Berlin Alexanderplatz an den Start. Ziel war auch in diesem Jahr wieder die auf der 39. Etage gelegene Panorama-Dachterrasse des Park Inn Berlin in 115 Höhenmetern.

Jan-Patrick Krüger, Geschäftsführer der Hotelimmobiliengesellschaft Pandox AB in Deutschland, absolvierte im April erfolgreich den weltweit wohl härtesten, mehrtätigen Ultralauf in Marokko; den legendären Marathon des Sables.

The Lanesborough in London kooperiert im Rahmen seines Art Programms mit dem Maler Lucas Console-Verma. Dafür wird eine Eröffnungsausstellung im The Lanesborough Grill stattfinden, für die Chefkoch Shay Cooper ein passendes Menü kreiert hat.

Ein Blitz schlägt in das Dach einer Pension auf Rügen ein. Alle Gäste können sich vor den Flammen retten. Die Polizei spricht von einem Schaden in Millionenhöhe.

Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs wurde befischt und landete als Delikatesse auf Tellern in Berliner Restaurants. Doch ausgerottet ist er noch immer nicht. Nun werden weitere Methoden geprüft, um eine Ausbreitung zu verhindern.

In einem Nachbarschaftsstreit mit einem Restaurantbesitzer hat ein Parkplatzbetreiber einen Erfolg erzielt. Das Gericht untersagte dem Gastronom, vor der Schranke eines gebührenpflichtigen Parkplatzes auf andere, kostenlose Parkplätze in der Nähe zu verweisen. 

Vegane Küche hat aus Sicht des Berliner Starkochs Tim Raue (50) kulinarische Lücken. «Ein krosser Schweinebauch lässt sich nicht ersetzen», sagte Raue dem Magazin «Focus». Er bietet vegane Speisen in seinem Restaurant an und ernährt sich selbst tageweise vegan.

Nach dem Brand in einem Lokal am Mierendorffplatz in Berlin-Charlottenburg ermittelt die Polizei wegen vorsätzlicher Brandstiftung. Ein 40 Jahre alter Verdächtiger wurde festgenommen, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.