Wegen eines Millionen-Steuerschadens durch ein angeblich manipuliertes Kassensystem muss sich seit Mittwoch ein Ehepaar vor dem Kieler Landgericht verantworten.
Laut Anklage sollen die ehemaligen Besitzer eines Restaurants in Kiel mit Hilfe von Kassenmanipulationen in 15 Fällen Steuern in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro hinterzogen haben.
Das Ehepaar habe von 2014 bis 2018 die Finanzbehörden über steuererhebliche Tatsachen unrichtig, unvollständig oder gar nicht informiert, sagte die Staatsanwältin. Dadurch hätten die Angeklagten Einkommens-, Umsatz- und Gewerbesteuern in großem Ausmaß verkürzt. Zulasten der Stadt Kiel seien rund 310.000 Euro Steuern und zulasten der Finanzbehörden rund 1,3 Million Euro Steuern hinterzogen worden. Das Restaurant haben die Angeklagten inzwischen verkauft.
Das Kieler Landgericht hat sieben Verhandlungstage vorgesehen. Ein Urteil könnte Ende Juli fallen. Angesichts der vom Gericht initiierten Verständigungsbemühungen wäre ein Urteil aber deutlich früher möglich. (dpa)