Projekt zur Vier-Tage-Woche startet

| War noch was…? War noch was…?

Neben dem mobilen Arbeiten ist die Vier-Tage-Woche im Moment wohl das meistdiskutierte Thema, wenn es um den Wandel der Arbeitswelt geht. Drei Tage Wochenende bei gleicher Bezahlung - klingt verlockend. Die gleiche Arbeit in 80 Prozent der Zeit schaffen - klingt ambitioniert. Im Rahmen eines Projekts probieren 45 Unternehmen und Organisationen aus Deutschland für ein halbes Jahr die Vier-Tage-Woche aus und werden dabei wissenschaftlich begleitet. Los geht es für einen großen Teil am Montag.

Mit dabei ist der IT-Dienstleister Nacura aus Paderborn. «Für uns gab es vor allem zwei große Argumente: Zum einen die Work-Life-Balance, und der zweite Punkt ist die Mitarbeiter-Bindung und Akquirierung», sagt Markus Nölker aus der Geschäftsführung. Von den 23 Mitarbeitern des blieben nur zwei bei der bisherigen Arbeitszeit. Die Entscheidung habe jeder Mitarbeiter freiwillig treffen können.

«Großes Interesse, es zumindest zu probieren»

«Es gab schon viele Sorgen, ob man die jetzige Arbeit auch in vier Tagen schaffen wird oder auch, ob man mehr Geld ausgeben wird, wenn man ständig freitags freihat», erzählt Nölker. In einer Arbeitsgruppe sei über viele Ideen zur konkreten Umsetzung diskutiert worden. Alle Mitarbeiter hätten viel Bedenkzeit bekommen. In einer anonymen Abstimmung habe sich das Team letztlich klar für den Versuch ausgesprochen. «Die Mitarbeiter hatten am Ende ein großes Interesse, es zumindest mal zu probieren», sagt Nölker.

Initiator des Projekts ist die Unternehmensberatung Intraprenör, die wiederum mit der Organisation 4 Day Week Global zusammenarbeitet. Die NGO hat das Projekt in ähnlicher Form bereits in verschiedene andere Länder gebracht. In Großbritannien zeigten sich anschließend viele der Unternehmen sehr interessiert. Weil sich die Unternehmen freiwillig für das Projekt melden konnten, sind die Ergebnisse sowohl aus Großbritannien als auch die künftigen für Deutschland nicht repräsentativ.

Modell 100-80-100

Wissenschaftlich begleitet wird die deutsche Ausgabe von der Universität Münster. Die teilnehmenden Unternehmen haben die Möglichkeit, in monatlichen Austauschterminen sowie in Chat-Räumen Erfahrungen zu teilen und ihr Modell zu optimieren. Von Intraprenör vorgegeben ist lediglich das Modell 100-80-100: also 100 Prozent Leistung in 80 Prozent der Zeit bei 100 Prozent Bezahlung.

Bei Nacura wurden für die Vier-Tage-Woche laut Nölker vier Teams gebildet, die zu unterschiedlichen Zeiten arbeiten: Pro Woche sind drei Teams von montags bis donnerstags im Dienst und ein Team von dienstags bis freitags. Als IT-Dienstleister sei es wichtig gewesen, den Kunden an jedem Werktag Unterstützung anbieten zu können. Die Teams wechseln sich ab, wer freitags arbeiten muss. Ein Team hat durch das rotierende System sogar ein viertägiges Wochenende.

Auch Handwerker und Industriebetriebe machen mit

Nölker ist optimistisch, dass sich die Vier-Tage-Woche im Unternehmen durchsetzen wird. Er rechnet mit einer ähnlichen Entwicklung wie beim Homeoffice. «Wir haben im April 2019 mobiles Arbeiten eingeführt, es haben aber nur wenige genutzt. Dann kam Corona, wir mussten die Leute ins Homeoffice schicken – und jetzt wollen, überspitzt gesagt, viele gar nicht mehr zurück ins Büro.»

Die am Projekt teilnehmenden Organisationen und Unternehmen sind quer über die Bundesrepublik verstreut. 30 Prozent haben ihren Sitz im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Intraprenör zufolge hat mehr als die Hälfte der Unternehmen zwischen 10 und 49 Mitarbeiter. Die am stärksten vertretene Branche ist «IT und Technologie» (14 Prozent). Aber auch das Handwerk und Industriebetriebe (je 6 Prozent) sind im Projekt vertreten. Intraprenör zufolge waren diese Branchen in den Studien aus anderen Ländern häufig unterrepräsentiert. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ein Pub im Süden Londons, dessen Name im neuen Album von Taylor Swift vorkommt, wird derzeit von Fans der Pop-Sängerin belagert. Die „Swifties“ gehen davon aus, dass Track 17, The Black Dog, eine Anspielung auf die Kneipe in Vauxhall ist. Wenige Stunden nach der Veröffentlichung pilgerten die ersten Fans in den Pub.

Seit Jahren streiten die Hamburger Unternehmerin Christina Block und ihr geschiedener Mann um das Sorgerecht für zwei gemeinsame Kinder. Jetzt muss sich der Vater auf einen Strafprozess einstellen.

Kurz vor der Premiere einer neuen Achterbahn im Europa-Park im badischen Rust hat es eine Panne gegeben. Muss die Eröffnung nun verschoben werden?

Wenn die Gäste einer besonderen Junior-Suite im Platzl Hotel​​​​​​​ ihr Zimmer bald nicht mehr verlassen wollen, gibt es dafür einen guten Grund: ein 70.000-Euro-Bett. Die luxuriöse Schlafstätte ist ein Gemeinschaftsprojekt des Münchner Unternehmens Bettenrid und der Platzl Hotels.

Kai Klose war viele Jahre an Spitzenpositionen in der hessischen Landespolitik aktiv. Nun ist er mit seinem Mann nach Italien ausgewandert, um etwas ganz anderes zu machen. Klose hat, gemeinsam mit seinem Ehemann, ein Landhotel in der italienischen Urlaubsregion Umbrien übernommen.

Feuerwehr- und Polizeieinsatz im KaDeWe: Im sechsten Stock des Kaufhauses haben mehrere Gäste und Mitarbeiter eines Cafés am Montag Atemwegsreizungen.

Vom 4. bis 26. August und dem 20. bis 27. Dezember 2024 sind erstmalig private Charterbuchungen für den Four Seasons Private Jet verfügbar: Wer mit dem Luxusflieger zu den Olympischen Sommerspielen in Paris möchte oder zum Tennis nach New York, braucht nur das passende Kleingeld.

Nach mehr als einer Woche haben Hausbesetzer ein Lokal des britischen TV-Kochs Gordon Ramsay in London wieder verlassen. Ein Sprecher des 57-Jährigen bestätigte, dass das Gebäude in der Nähe des Londoner Zoos geräumt worden sei, wo die sogenannten Squatter ein autonomes Café und Kunstzentrum betrieben hatten.

Shahin Nejad ist Unternehmer aus Wien, der auch in Kärnten aktiv ist. Dort will der Unternehmer ein Restaurant gratis an ein Pächterpaar abgeben. Einzige Bedingung: Das Frühstück für die Gäste des benachbarten Hotels muss gemacht werden.

Da hatte es wohl jemand besonders eilig: Ein Pizzabote vergisst, beim Ausliefern die Handbremse anzuziehen. Es folgt ein stundenlanger Einsatz der Feuerwehr.