Steuerfreie Trinkgelder? Im Millionenbereich ist Schluss

| War noch was…? War noch was…?

Ob Kellner, Taxifahrer oder Friseure: Angestellte, die von ihrer Kundschaft Trinkgelder erhalten, müssen diese nicht versteuern. Doch obwohl die Steuerfreiheit von Trinkgeldern keine Höchstgrenze mehr kennt, ist irgendwann trotzdem Schluss. Das zeigen zwei nicht zugelassene Revisionen des Finanzgerichts Köln (Az.: 9 K 2507/20 und 9 K 2814/20), auf die der Bund der Steuerzahler verweist.

Zugegeben: Einen solches Ereignis dürften wohl nur die wenigsten Angestellten in ihrem Alltag erleben. Denn in dem konkreten Fall ging es um fünf- bis siebenstellige Trinkgelder - Zahlungen, die ein als Prokuristen bei einer GmbH angestelltes Ehepaar von einer anderen GmbH bekommen hatte, die zeitweise Gesellschafterin der ersten Gesellschaft war.

Diese vermeintlichen Trinkgelder in Millionenhöhe hatten die beiden Prokuristen für eine gute Zusammenarbeit im Rahmen der Veräußerung von GmbH-Anteilen erhalten. Anhängig war je eine Danksagung und der Hinweis auf eine mögliche Schenkungsteuerpflicht. Lohnsteuer- und Sozialversicherungspflicht schloss die Trinkgeld gebende GmbH aus. Das Finanzamt und das Finanzgericht sahen das anders.

 

Zahlungen unterliegen der Einkommensteuerpflicht

«Trinkgelder sind Zahlungen, die dem Arbeitnehmer anlässlich einer Arbeitsleistung von dritter Seite freiwillig und ohne Rechtsanspruch zusätzlich zu dem geschuldeten Arbeitsentgelt gewährt werden», sagt Daniela Karbe-Geßler vom Bund der Steuerzahler. So argumentierte auch das Ehepaar und erläuterte, dass das Trinkgeld als Dankeschön der Arbeitsleistung und der persönlichen Beziehung zum Kunden geleistet wurde.

Das Finanzgericht vertrat allerdings dieselbe Ansicht wie das Finanzamt und argumentierte, dass die Zahlungen schon aufgrund ihrer Höhe, aber auch unter Berücksichtigung der Gesamtumstände keine steuerfreien Trinkgelder im Sinne des Gesetzes mehr darstellen. Nach Auffassung des Gerichts überschritten die Zahlungen - obwohl es keine Höchstgrenze mehr gibt - deutlich den Rahmen dessen, was nach allgemeinem Begriffsverständnis als Trinkgeld verstanden werden kann. Die Zahlungen müssen daher als Einkommen versteuert werden. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Hofbräuhaus lässt in einem Video zur Fußball-EM Mitarbeiter mit Bällen jonglieren – was nur mäßig gelingt. Mit einem Augenzwinkern wollen die Wirte darauf aufmerksam machen, dass man sich am Platzl in München lieber auf das konzentriere, was man dort am besten könne: Gastfreundschaft.

Das Balmoral in Edinburgh hat sich eine Macallan Horizon Whisky-Flasche gesichert. Die Flasche wurde The Macallan-Whisky und Bentley Motors kreiert. Wer das gute Stück haben will, kann einen Kurzurlaub buchen – für schlappe 100.000 Pfund.

Drei Menschen sind bei einem Unfall mit einer explodierenden Gaskartusche in einem Restaurant in Freital (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, fiel die Kartusche eines Sahnespenders am Freitagabend in das heiße Öl einer Fritteuse.

Heiko Grote betreibt mit seinen Georgeous Smiling Hotels über 40 Herbergen. In den Klatschblättern ist Grote bekannt wegen seiner Beziehung zu Simone Ballack. Jetzt hat das paar eine Beziehungspause eingelegt. Das geht natürlich nicht ohne mediale Begleitung.

Vom deutschen Staat fühlt sich Steakhaus-Unternehmer Eugen Block im Kampf um seine Enkelkinder allein gelassen. Jetzt muss der 83-Jährige vor Gericht eine weitere Niederlage einstecken.

In der katholischen Kirche fand Johann Lafer, was ihm zu Hause verwehrt blieb. Er wollte dort sogar beruflich seine Heimat finden, verriet der TV-Koch nun in einem Interview.

Sie sonnten sich, planschten, saßen auf Balkonen und an der Poolbar, als ein tonnenschwerer Schwall Wasser auf sie niederging: Die Gäste in einem Hotel in Griechenland kamen glimpflich davon.

Wegen Steuerhinterziehung hat das Kieler Landgericht ein Ehepaar sowie zwei weitere Mitangeklagte zu Haft und Bewährungsstrafen verurteilt. Mithilfe eines manipulierbaren Kassensystems hätten die vier Angeklagten über vier Millionen Euro unterschlagen, so der Richter.

Die Polizei auf Mallorca hat einer Party von randalierenden Fußballfans von Alemannia Aachen am Ballermann mit Schüssen ein Ende gesetzt. Die Beamten setzten dabei am Montag an der Playa de Palma Platzpatronen ein.

Nach dem Bekanntwerden rassistischer Gesänge im Pony auf Sylt werden die Betreiber nach eigenen Angaben bedroht. Als Konsequenz veröffentlichen sie ein Video aus einer Überwachungskamera.